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payback: thriller (German Edition)

payback: thriller (German Edition)

Titel: payback: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
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keine drei Kilometer entfernt gewesen, als sie einen Schusswechsel hörten. Sie kehrten zurück, um nur noch drei Männer lebend vorzufinden, niedergeschossen und nicht mehr fähig, sich von der Stelle zu rühren. In der Ferne acht tote Buren-Soldaten. Eine hoffnungslose Situation. Keine Medikamente. Eine Tagesreise bis zur nächsten Stadt. Sie warfen dreimal eine Münze, wobei Mace zweimal verlor.
    Pylon meinte, die Männer seien in wenigen Stunden sowieso tot. Warum sollten sie leiden. Mace sagte nichts. Erschoss zwei der Männer, hörte den Widerhall von Pylons Schuss hinter sich.
    Danach sammelten sie die Waffen ein. Und fuhren sie nach Lusaka, um sie dort an andere Kader zu verkaufen, die über die Grenze wollten.
    Während all der Jahre hatte Mace nicht mehr an die Gesichter der beiden Männer gedacht. Hatte sie in tiefen Verliesen verborgen, die er niemals aufmachte. Wenn Ducky Donald Hartnell nicht gewesen wäre, hätte er sie auch nie mehr geöffnet – da war er sich sicher. Oder wenn seine Tochter nicht angeschossen worden wäre.
    Er schüttete den Satz des Kaffees ins Gebüsch. Zerknüllte den Styroporbecher in der Faust.
    Ein Mann hinter ihm hustete. »Äh, Mr. Bishop?«
    »Was?« Mace wirbelte herum. »Verdammt!« Sah sich Captain Gonsalves gegenüber.
    »Alles in Ordnung?« Der Polizist blickte ihn aufmerksam an. »Sie sehen scheiße aus.«
    Mace wischte sich mit der Hand übers Gesicht. Holte tief Luft. »Was gibt’s?«
    Der Polizist starrte ihn noch immer an, während er langsam eine Kugel Tabak in seiner Linken hin und her rollte. »Das war ein ziemlicher Sturm letzte Nacht, was?«
    Mace nickte.
    Gonsalves schob die Kugel in den Mund und kaute nachdenklich. »Hören Sie. Sagen Sie mir, wenn es jetzt unpassend ist. Aber ich hätte einige Fragen, die ich Ihnen gerne stellen würde.«
    »Meine Tochter liegt auf der Intensivstation.«
    »Ich weiß. Das tut mir echt leid.« Er kaute heftiger auf der Kugel. »Wir könnten es auch später bei mir auf der Dienststelle erledigen, falls Ihnen das lieber ist. Aber jetzt wäre besser. Abdul Abdul war kein Unbekannter, um es mal so zu sagen.«
    Mace warf den zerknüllten Becher in einen Abfalleimer. »Was ist mit Pylon?«
    Der Captain zuckte mit den Acheln. »War nicht zu vermeiden. Sollte kein Problem sein. Schließlich hatte Abdul eine riesige Fünfundvierziger in der Hand. Muss in Notwehr passiert sein. Soweit ich erfahren habe, soll es allerdings bald ein Gesetz geben, dem zufolge jeder angeklagt wird, der jemanden in Notwehr getötet hat. Aber dafür lassen wir uns noch ein paar Jahre Zeit. Jetzt nehmen wir nur ein Protokoll auf. Verstehen Sie, was ich meine? Für die Autopsie.«
    Mace seufzte und blickte zu den rötlichen Wolken hinauf. Seeleute bekamen beim Anblick der Morgenröte angeblich oft Panik.
    »Dauert bloß zehn Minuten.« Gonsalves spuckte eine Tabakfaser aus, die sich aus der Kugel gelöst hatte. Ehe Mace antworten konnte, erklärte er ihm, wie er das Ganze sah. »Das war eine Folge des Bombenanschlags im Catastrophe, soweit ich das verstehe. Nicht wahr?«
    »Ja«, erwiderte Mace. »War es.« Er schilderte ihm kurz, wie Christa entführt worden und wie er zufällig Abdul Abdul auf die Spur gekommen war.
    »Zufällig?«
    »Durch einen gemeinsamen Bekannten.«
    Gonsalves wirkte misstrauisch. »Ach? Innerhalb von vierundzwanzig Stunden?«
    »Mehr oder weniger.«
    »Das nenn ich Zufall.« Er saugte an der Tabakkugel. »Normalerweise brauchen wir Tage, wenn nicht Wochen.«
    »Wir hatten Glück.« Mace massierte sich die Nasenwurzel. Plötzlich war er todmüde. »Noch was?«
    Der Captain nickte. »Vielleicht. Zum Beispiel hätte ich gerne gewusst, warum Sie uns nicht informiert haben.«
    »Mir wurde gesagt, ich soll die Polizei nicht ins Spiel bringen.«
    »Das sagen die immer. Die Leute glauben, sie würden das schon alleine schaffen, und lassen sich Zeit, bis sie zu uns kommen. Aber das führt nur zu Schwierigkeiten.« Er klappte sein Notizbuch zu. »Das war schon mal recht hilfreich …« Streckte die Hand aus. Mace schüttelte sie. »Wenn ich beten würde, dann jetzt für Ihre Tochter. Wenn ich daran glauben würde, dann würde ich jetzt sagen: Vertrauen Sie auf Gott.«
    Als sich Mace zum Gehen wandte, meinte Gonsalves noch: »Diese Anwältin Sheemina February – hat die irgendwas damit zu tun?«
    Mace drehte sich um. »Nicht so, dass man es ihr anlasten könnte. Sie hat in meiner Gegenwart den Hartnells mit legalen Konsequenzen gedroht. Das

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