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payback: thriller (German Edition)

payback: thriller (German Edition)

Titel: payback: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
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Dann hatte sie gelacht und die Pistole weggelegt, ihre Bluse und ihre Caprihose ausgezogen und gesagt: »Du bist ein Arschloch, Mace Bishop. Zwei Tage lang vögelst du mit mir, und dann rückst du damit raus?« Danach hatten sie zum letzten Mal Sex gehabt. Nichts Liebevolles dabei: nur rau, trocken, schnell. Danach meinte Isabella: »Glaub bloß nicht, dass es vorbei ist mit uns, Mace. So funktioniert das nicht.«
    Während der ganzen Zeit, während der gesamten letzten zehn Jahre hatte er kein Wort mehr von ihr gehört. Wofür er dankbar gewesen war. Doch jetzt?

6
    Auf der anderen Seite der Company Gardens erhielt Sheemina February nicht lange danach aus den Büroräumen von Complete Security sowohl Isabellas Mail an Mace Bishop als auch seine Antwort an sie – als Nachricht gebündelt von ihrem Kontaktmann bei dem Internet-Provider.
    Sie klickte auf den Anhang und öffnete das Foto eines glücklich wirkenden Mace mit Isabella, die sich neben einem Kanal aneinanderschmiegten. Niedlich: eine alte Flamme, die plötzlich wieder aufloderte. Musste in Berlin gewesen sein, vermutete sie. Und das war die Spree, wenn man das Patrouillenboot, die Mauer und die dunklen Gebäude dahinter betrachtete. Ein schönes Paar. Könnte während der Flitterwochen gewesen sein, zu einer Zeit, als sich die Touristen noch die Glamourseite des Kalten Krieges ansehen wollten. Jene Sorte Foto, die Mace Bishop seiner hinreißenden Frau Oumou bestimmt lieber vorenthielt, wie Sheemina February vermutete.
    Sie sicherte das Bild in einem Ordner namens »Membesh« – so wie das Guerillalager, wo sie gewesen war.

7
    Francisco rief Paulo persönlich an. Gab Paulo das Gefühl: Wow, es muss um was Großes gehen. Schließlich war es nicht üblich, dass sich Francisco höchstselbst meldete.
    »Folgendermaßen, Paulo«, verkündete Francisco. »Wir brauchen jemanden, dem wir trauen können.«
    Paulo hörte sich an, was er zu sagen hatte, und dachte: Unglaublich, ein Ort, von dem ich noch nie gehört habe, taucht innerhalb weniger Tage gleich zweimal auf: Kapstadt in Afrika. Dachte: Ria, Zuckerstange, du wirst es nicht glauben. Rief sie sofort an, sobald er aufgelegt hatte.
    Vittoria saß im Café Cova und fragte sich gerade, ob es in Kapstadt wohl genug weißes Pulver geben würde, als ihr Handy den Star-Wars-Klingelton von sich gab, den sie für Paulo ausgesucht hatte. Sie nahm das Telefon, das neben einem kühler werdenden Espresso lag, und hob ab.
    »Baby«, sagte er zu Begrüßung, »jetzt zieh dir das rein: Ich muss geschäftlich nach Kapstadt. Genau dorthin, wo du dann auch bist.«
    Das brachte Vittoria dazu, einen ihrer Finger abzulecken, ihn in ein Tütchen mit Schnee zu stecken, das offen in ihrer Tasche stand, die Köstlichkeit zu genießen und sich bereits viel besser zu fühlen, ehe die Wirkung überhaupt einsetzte. Sie trank einen großen Schluck lauen Espresso. Sagte: »Erzähl mir alles ganz genau.« Dann leerte sie den Rest des Espressos in einem zweiten Schluck, während Paulo ihr Franciscos Plan darlegte.
    »Wird sie auch dort sein?«, wollte Vittoria wissen, als er ihr alles erklärt hatte.
    »Isabella? Wahrscheinlich. Und sicher auch Franciscos Killer Ludo.«
    »Weiß Francisco darüber Bescheid, was ich gerade so mache?«
    »Nein«, erwiderte Paulo. »Das ist garantiert ein Zufall.«
    »Gibt uns eine tolle Gelegenheit«, meinte Vittoria. »Ich habe nachgedacht. Noch mal lasse ich das nicht über mich ergehen. Du musst dir das Geld krallen, ehe es dazu kommt.«
    Eine Pause. Vittoria wartete. Paulo musste erst einmal begreifen, was sie sagte.
    »Wovon redest du?«
    »Vom Geld. Wie es im Vertrag geregelt ist. Vor meinem nächsten Eisprung.«
    »Ria!«
    »Ich rufe dich an, wenn wir dort sind«, meinte Vittoria. »Dann gebe ich dir die Adresse. Die wollen einige Tage nach unserer Ankunft wieder versuchen, ein Baby zu machen. Wenn mein Körper planmäßig funktioniert.«
    Sie legte auf und ging auf die Toilette. In der Kabine zog sie eine kurze Linie auf ihre Puderdose und schnupfte sie mit Hilfe eines zerknitterten Tausend-Lire-Scheins. Je schneller der Euro kam, desto besser. Italien brauchte dringend frische Scheine. Der Hit reichte trotzdem aus. Gab ihr gleich ein viel besseres Gefühl.

8
    Pylon, der hinter dem Steuer des großen Mercedes saß und den De Waal Drive entlangfuhr, sagte: »Ich habe deshalb kein schickes Auto, weil man damit ständig Probleme am Hals hat. Wartungskosten. Reparaturen.«
    »Du meinst, deshalb hast du gar

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