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payback: thriller (German Edition)

payback: thriller (German Edition)

Titel: payback: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
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Labern.«
    Zwei Männer betraten den Chill-out-Room. Ohne aufzublicken, befahl Oupa K. ihnen, wieder zu verschwinden. Sie taten es, ohne zu murren.
    »Boss«, sagte er, lehnte sich zurück und schloss die Augen. »Ich will dich hier nicht haben.«
    Paulo erwiderte: »Probier das Zeug, und dann können wir indaba , wie du’s nennst.«
    Oupa K öffnete gemächlich die Augen, die sagten: Du redest Scheiße. Trotzdem befeuchtete er eine Fingerspitze, tauchte sie in das Pulver und leckte sie ab. Feine, feine Körnchen. Paulo bildete auf der Armlehne mit seiner Amex eine Linie mit dem Rest. Oupa K sog sie sich mit einem raschen Schniefen in die Nase.
    Sie lehnten sich beide zurück und sahen den Tänzern auf dem Bildschirm zu, ohne zu sehen.
    Paulo sagte: »Wovon sie auf den Wirtschaftsschulen immer indaba , sind Partnerschaften. Echte Win-Win-Situationen.«
    Oupa K schwieg.
    »Die Art Partnerschaft, die ich hier suche«, fuhr Paulo fort, »sollte die Reichweite der Marke vergrößern.«
    Oupa K brach in Gelächter aus, in das auch Paulo einstimmte.
    Paulo skizzierte einen Deal. Oupa K würde ein Kilo zum Schleuderpreis bekommen, um das Zeug in den Shebeens zu verkaufen. Nur in den Shebeens . Außerdem würde er, Paulo, ihm fünf Prozent Vergütung für alle örtlichen Verkäufe zahlen. Für das Recht, hier zu dealen.
    »Zehn Prozent«, sagte Oupa K.
    »Fünf«, entgegnete Paulo, der davon ausging, die fünf Prozent locker wieder hereinzuholen, wenn er etwas an der tatsächlichen Menge herumdokterte. Zehn Prozent machte die Marke weniger heiß. Auf einem umkämpften Markt war so etwas keine gute Idee.
    »Fünf«, wiederholte er.
    Oupa K erklärte: »Du könntest bei der Vergütung bescheißen.«
    »Könnte ich«, sagte Paulo.
    Sie sahen der Kamera dabei zu, als sie über die Köpfe wanderte, die Leute im Stroboskop zuckten.
    »Letztlich«, meinte Paulo, »geht es immer um gegenseitiges Vertrauen.«
    Oupa K warf ihm einen raschen Blick zu. »Für einen Weißen hast du seltsame Geschäftsvorstellungen.«
    Wie um diesen Eindruck noch zu unterstreichen, ließ sich Paulo beim Preis um fünfzigtausend Rand herunterhandeln, was er insgeheim einen Nachlass nannte. Er war sich unsicher, wie er das wieder hereinholen sollte, und wusste, dass Ludo wütend sein würde. Oupa K dachte, der Ami müsse irgendetwas für sich behalten, wenn er so guten Stoff für so wenig vertickte.
    Sie vereinbarten, den Austausch auf dem Mouille Point stattfinden zu lassen, einem Parkplatz neben dem Leuchtturm – jener Ort, den Paulo für große Deals auserkoren hatte. Gute Sicht. Genügend Leute in der Gegend, die dort mit ihren Kindern und Hunden spazieren gingen. Anonym. Der Xhosa würde vermutlich seine Bodyguards schicken und nicht selbst auftauchen. Das ließ sein Aussehen nicht zu. Für Paulo und Ludo war es hingegen eine Umgebung, mit der sie klarkamen.
    Oupa K stand auf. Sie tauschten den Jiveshake aus.
    »Behalt die Luft in den Lungen«, sagte Oupa K und verließ den Chill-out-Room.
    »Ruf den Mann an«, sagte Paulo. »Erzähl’s ihm.«
    Ludo drückte seine Zigarette aus, nahm sein Handy, suchte das Telefonbuch auf dem Display, wählte Franciscos Nummer aus, drückte die grüne Taste und blies eine graue Rauchwolke in die Luft.
    Francisco begann sofort mit der üblichen Leier: Dass sich der Playboy besser ins Zeug legen solle, denn Isabella plane bereits einen Riesen-Riesen-Deal für Mitte Januar. Bar auf die Kralle, kein Bockmist. Also: Der Playboy solle den ganzen Schnee am besten schon morgen in Rand verwandeln. Wenn das nicht passiere, sei die Kacke echt am Dampfen. Megawichtige Kontakte stünden hier auf dem Spiel.
    »Schon klar«, sagte Ludo. »Willst du auch eine gute Nachricht hören?«
    Aber Francisco hatte bereits aufgelegt.
    Sie benutzten den Quattro als potentiellen Fluchtwagen. Ludo stellte ihn eine Stunde zu früh auf der begrünten Seite des Parkplatzes in einer Parkbucht ab, die auf den Ozean hinausblickte. Dann wanderte er die Promenade entlang, um sich auf eine Bank zu setzen, nicht weit vom Auto entfernt. Ein Mann in seinem Alter, der ein wenig die Zeit verbummelte, würde hier keine Taube erschrecken. Ludo wollte auf Nummer sicher gehen. Schnitzer konnten passieren, man durfte nichts Unnötiges riskieren.
    Paulo parkte den Cherokee in einer Seitenstraße und wartete, bis es zehn Minuten vor der vereinbarten Zeit war. Der Stoff befand sich in einem Päckchen, das noch eine Stunde zuvor weißes Mehl enthalten hatte, und das

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