Peace Food
immer gefährlicher. Zu Beginn
des Lebens bis zur Adoleszenz empfiehlt sich sinnvollerweise eine relativ
eiweißreiche Kost, wobei im Laufe des Lebens Kohlenhydrate mehr in den Vordergrund
treten sollten. Kinder können also unbedenklicher Milchprodukte zu sich nehmen als
Erwachsene – Krebs ist auch ein geringeres Problem in dieser Zeit –, doch wenn sie
ausgewachsen sind, wird das gefährlich. Insofern sollten Kinder diesbezüglich essen
dürfen, was sie wollen, wobei Eltern darauf genauso Einfluss nehmen dürfen wie die
Werbung. Alternativen zu tierischer Milch sind Reis-, Hanf-, Mandel- und – bedingt –
Sojamilch.
ZWEIERLEI
KOHLENHYDRATE – MINDER- UND VOLLWERTIG
Ernährung unterliegt wie alles der
Polarität: Sie kann krank machen wie auch heilen. Das gilt insgesamt genauso wie für die
einzelnen Bestandteile. Nach der jahrelangen Verteufelung der Kohlenhydrate durch
»Ernährungswissenschaftler« ist es Zeit für ihre Rehabilitation.
Eine inzwischen gut gestützte
Hypothese besagt, dass dieselben Risikofaktoren, die die Insulinresistenz – und damit
Diabetes Typ 2 – fördern, auch Dickdarmkrebs begünstigen. Bedenkt man, wie sehr die
Insulinresistenz durch raffinierte Kohlenhydrate verstärkt wird, zeigt sich, wie wichtig
die Unterscheidung zwischen raffinierten und vollwertigen oder komplexen Kohlenhydraten
ist. Gesundheitlich liegen Welten dazwischen. Dass raffinierte Kohlenhydrate auf der
ganzen Linie und nicht nur im Hinblick auf Dickdarmkrebs schädlich sind, ist heute nicht
mehr zu bestreiten.
Hier liegt der Grund für den Boom der
sogenannten Low-Carb-Diäten, die in den letzten Jahrzehnten die westliche Welt erobert
haben und von der Atkins- über die South-Beach-Diät bis zu Metabolic Balance reichen. Da
sie tatsächlich die in vieler Hinsicht schädlichen raffinierten Kohlenhydrate
reduzieren, leisten sie etwas Positives. Wo sie aber stattdessen tierisches Protein und
Fett propagieren, verfallen sie ins Gegenteil. Sie reduzieren dann bestenfalls die
Wahrscheinlichkeit, an Fettsucht und Diabetes 2 zu erkranken, erhöhen aber das Risiko
von Bluthochdruck, Arteriosklerose, Herzinfarkten, Schlaganfällen und vor allem, wie wir
heute eindeutig feststellen müssen, definitiv von Krebs. Es handelt sich also um die
Wahl zwischen Pest und Cholera. Low-Carb-Diäten verschieben das Risiko lediglich von
einem zum anderen. Im Übrigen ist die Möglichkeit, Fettsucht und Diabetes 2 mit mehr
Fett und Protein von Tierprodukten zu reduzieren, mindestens umstritten und jedenfalls
keineswegs belegt.
Der Wechsel zwischen Verteufelung
einerseits und Lob der Kohlenhydrate andererseits fand sich in den letzten Jahrzehnten
beim Eiertanz zwischen den verschiedenen Diät-Richtungen häufig. Dabei ist die Lösung
sehr einfach. So sicher wie raffinierte Kohlenhydrate tatsächlich ins Elend führen und
zu minimieren wären, so sicher zeigen die oben zitierten Studien, wie wichtig
vollwertige Kohlenhydrate für die Vermeidung von Krebs, Herzproblemen und vielen anderen
Krankheiten sind. Wie sich später noch zeigen wird, sind sie auch die Lösung für
Fettsucht und Diabetes, die beiden Geißeln der modernen Menschheit, die die WHO bereits
als die Seuchen der Zukunft ausgerufen hat.
Das Loblied auf die Kohlenhydrate gilt
folglich ausschließlich deren naturbelassenen, vollwertigen Erscheinungsformen. Auch
wenn also raffinierte und vollwertige Kohlenhydrate auf die gleichen Grundstoffe
zurückgehen, könnten ihre Auswirkungen nicht unterschiedlicher sein.
Vorfahrt für vollwertige
Kohlenhydrate
Raffinierte Kohlenhydrate (unbedingt zu
vermeiden)
weißer und brauner Zucker
Weißmehlprodukte
daraus hergestellte Süßigkeiten
Vollwertige Kohlenhydrate (unbedingt
empfehlenswert)
Getreide und Reis, ungeschält
Hülsenfrüchte
Kartoffeln
Obst und Gemüse, frisch
Vollkornprodukte
Darin zeigt sich, wie sehr die heutige
industrialisierte Nahrungsmittelproduktion unser eigentliches Problem darstellt. Die
Raffinierung der Kohlenhydrate macht aus Lebensmitteln tote Nahrung, die uns verstärkt
und vergleichsweise früh den Tod bringt. Wer Gesundheit und ein langes und obendrein
glückliches Leben im Auge hat, muss Raffiniertes gleichermaßen meiden wie Tierisches,
das uns auf dem Teller auch immer als Totes begegnet, und stattdessen verstärkt auf
vollwertige Kohlenhydrate setzen.
Fazit: Vollwertige pflanzliche
Kohlenhydrate
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