Peace Food
nicht nur ein Hinweis
auf eine vermehrte Wahrscheinlichkeit, an Herzproblemen zu erkranken, sondern zeigte
auch ein erhöhtes Risiko in Bezug auf Krebs. Ein hohes Blutcholesterin ergab sich aus
tierischen Nahrungsmitteln, die auch den Fettanteil in der Nahrung deutlich steigen
ließen. Es war somit ein Anzeiger für die Menge genossener tierischer
Nahrung.
Die Schädlichkeit von
tierischem Fett
Ähnliche Zusammenhänge, wie sie sich
zwischen Blutcholesterin und Krebs ergaben, zeigten sich auch zwischen Fettaufnahme und
Krebs, insbesondere Brustkrebs. Campbell zitiert eine Studie von Ken Carroll, seinerzeit
Professor an der kanadischen University of Western Ontario, die einen steilen Anstieg
der Brustkrebsrate mit einer wachsenden Menge an täglicher Fettaufnahme zeigt, wobei
hier nicht zwischen tierischem und pflanzlichem Fett unterschieden wird. Die Sterberate
an Brustkrebs liegt demnach bei Thailänderinnen, die gerade einmal 30 g Fett pro Tag
aufnehmen, bei nicht einmal einer von 100 000 Frauen. In den Niederlanden mit einer
durchschnittlichen Fettaufnahme von 150 g pro Tag liegt sie bei 25 von 100 000 Frauen.
Länder wie Österreich mit einer Fettaufnahme von gut 120 g am Tag und Deutschland mit
über 130 g liegen bei 17 beziehungsweise 18 von 100 000 Frauen, die Schweiz mit 140 g
liegt bei 22 betroffenen Frauen. 20
Diese Untersuchung führt aber insofern
in die Irre, als Fett hier offensichtlich nur ein Indikator für die aufgenommene Menge
tierischer Nahrung ist. Professor Carroll untersuchte weiter die Auswirkungen tierischer
und pflanzlicher Fette gesondert auf die Brustkrebshäufigkeit 21 . Hier fand sich eine noch stärkere Korrelation zwischen
tierischem Fett und Brustkrebs, aber kaum noch eine bei pflanzlichem Fett. Es zeigt sich
also sowohl über das Gesamtcholesterin im Blut als auch über den Fettanteil in der
Ernährung nur wieder derselbe Zusammenhang: nämlich wie enorm tierische Nahrungsmittel
die Brustkrebswahrscheinlichkeit erhöhen.
Auch wenn sich die hier erwähnten
Studien nur auf eine Krebsart beziehen, lässt Campbell keinen Zweifel daran, dass alles
dafür spricht, die erhobenen Befunde generell auf das Thema Krebs auszudehnen.
Brustkrebs
Brustkrebs ist das häufigste Karzinom
bei Frauen in modernen westlichen Gesellschaften. Die Forscher Colditz, Willen und
Hunter stellten bereits 1993 in einer Studie fest, dass deutlich weniger als 3 Prozent
aller Brustkrebsfälle mit Vererbung zu tun haben. Gemessen an dieser Tatsache ist die
gesäte Angst vor dem Brustkrebs-Gen und der positiven Familienanamnese beeindruckend.
Das dürfte ein ähnliches Phänomen sein wie die eingangs erwähnte bei Rauchern
vorsätzlich geschürte Krebsangst. Hier sind insgesamt geringe Risikofaktoren enorm
überbetont, die materiell fassbar sind und ins Konzept passen, wohingegen andere wie
seelische oder Ernährungsfaktoren, obwohl sie dramatisch sind, unter den Teppich gekehrt
werden, da nicht ins gängige Konzept passend. Wissenschaft und vor allem der Umgang mit
ihren Ergebnissen ist eben häufig nicht wirklich objektiv, sondern höchst tendenziös.
Dabei wäre die Bedeutung der Ernährung durchaus mit dem materialistischen Weltbild
vereinbar. Hier dürften Wirtschaftsinteressen den Ausschlag zur Unterdrückung
entsprechender Erkenntnisse geben. Außerdem legt der Irrtum, Brustkrebs sei im
Wesentlichen erblich, alle Verantwortung in die Hände von Medizinern, was diesen
natürlich recht ist.
Selbst der äußerst geringe Anteil von
Frauen mit den bekannten Brustkrebsgenen – nach neueren Forschungen sind es tatsächlich
nur 0,2 Prozent der Frauen – muss deswegen noch längst nicht Brustkrebs bekommen. Im
Augenblick bricht bei ihnen Brustkrebs mit einer Wahrscheinlichkeit von circa 50 Prozent
aus. Wie wir aber eingangs sahen, kann Ernährung die Wirksamkeit von Kanzerogenen
beeinflussen. Ganz ähnlich wirkt sie auf genetische Dispositionen, wie Versuche mit
genetisch zu Krebs disponierten Ratten zeigten. Ernährung kann also auch diese Gene ein-
und ausschalten. Mit der richtigen Ernährung ließe sich demnach selbst bei den sehr
wenigen genetisch disponierten Frauen die Ausbruchswahrscheinlichkeit verringern.
Mit Ernährung gegen
Risikofaktoren
Campbell schreibt zur allgemeinen
Brustkrebsgefahr – in den USA erkrankt immerhin jede achte Frau im Laufe ihres Lebens
daran: »Es gibt mindestens vier
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