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Peace Food

Peace Food

Titel: Peace Food Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruediger Dahlke
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ihrer Wunder
     vor der Naturwissenschaft verbirgt und wir auf absehbare Zeit gut beraten sind, uns an
     die Natur zu halten und Wissenschaft – übrigens ihrem eigenen Anspruch entsprechend –
     kritisch zu betrachten.
Das Ganze ist
     mehr als die Summe seiner Teile
    Ein Wissenschaftler – der Chemiker und
     Humanist Justus von Liebig – war es auch, der uns mit einer großen Entdeckung und einem
     kleinen Denkfehler den Segen und das Elend des Kunstdüngers beschert hat. Er hatte mit
     den wesentlichen Nahrungsbestandteilen etwas sehr Bedeutendes gefunden und wollte so den
     Hunger auf der Welt lindern. Seine Entdeckung aber fiel, wie so häufig, Geschäftemachern
     aus Industrie und Handel in die Hände, die daraus einen (finanziellen) Welterfolg
     machten. Im System des Kapitalismus brachte das den Hungernden der Welt nichts,
     bescherte uns aber auf der Schattenseite eine Nahrung, die ihren Lebensmittelcharakter
     eingebüßt hatte – Liebig hatte bei der Entdeckung des Kunstdüngers all die Nährstoffe in
     ihrer Gesamtwirkung übersehen: Vitamine, Mineralien, Spurenelemente und eben auch
     Antioxidantien. Genau dasselbe ist im Augenblick unser Problem bei den
     Nahrungsergänzungsmitteln. Und auch hier hat sich die Industrie längst des Themas
     angenommen …
    Dabei wäre die Lösung einfach: viele
     unterschiedlich bunte Lebensmittel, wie wir sie in Obst und Gemüse vorfinden, sogar bis
     hin zu essbaren Blumen wie etwa der ebenso schönen wie antibiotisch wirkenden
     Kapuzinerkresse. Wir müssten uns nur den Geschenken der Natur wieder öffnen und sie in
     ihrer Ganzheit einfach annehmen, ohne sie verbessern zu wollen. 80
Weitere
     Nachteile der Nahrungsergänzungsmittel
    Nach meinen Erfahrungen haben fast
     alle Nahrungsergänzungsmittel und ihre Propagandisten den entscheidenden Nachteil,
     andere, wichtigere Schritte zu verhindern. Mit dem Schlucken von ein paar Pillen oder
     Kapseln wird das schlechte Gewissen beruhigt und das ungute Lebensgefühl übertüncht.
     Außerdem verschreiben Mediziner natürlich gern Pillen und Kapseln. Viel wichtiger und
     richtiger als das Fehlende aufwendig nachzuliefern wäre, es von Anfang an beizubehalten,
     wie es vollwertig pflanzliche Ernährung im Wesentlichen ermöglicht.
    Dass die
     Nahrungsergänzungsmittel-Produzenten so detailversessen sind, hat damit zu tun, dass
     sich nur isolierte Teile für die moderne Geschäftswelt lohnen. Ein isoliertes Alkaloid
     lässt sich gut vermarkten, eine ganze Pflanze dagegen nicht. Wirklich sinnvolle
     Nahrungsergänzung für moderne Menschen, die einfach nicht mehr genug gute Nahrung zu
     sich nehmen, müsste also immer von im Ganzen verarbeiteten Pflanzen ausgehen und würde
     dadurch automatisch auf größere Mengen kommen, die in Kapseln und Pillen gar nicht
     unterzubringen sind.
    Insofern war es wenig überraschend,
     als Nahrungsergänzungsmittel in entsprechenden Studien weniger positiv als erwartet
     abschnitten. In einer groß angelegten Studie ließ sich etwa keine präventive Wirkung von
     Beta-Carotin im Hinblick auf Lungenkrebs zeigen. Weder für die Einnahme von Vitamin C,
     A, E, Folsäure noch für Multivitamin-Präparate ließen sich positive Wirkungen bei
     Herzerkrankungen und Krebs nachweisen. 81 Trotzdem wissen wir
     natürlich, wie entscheidend wichtig all diese Stoffe sind, nicht nur die »China Study«
     hat es belegt. Sie müssen aber offenbar in der richtigen Form ganzer Früchte und
     Pflanzen genossen werden.
    Die Grundüberlegung hinter
     Nahrungsergänzungsmitteln ist jedenfalls richtig, die durch Kunstdüngerlandwirtschaft
     und Raffinierung entstandenen eklatanten Mängel moderner Ernährung mittels Ersatz der
     wichtigsten Spurenelemente zu beheben. Die Frage ist nur, wie das zu leisten ist. Es
     spricht einfach alles für ganze Pflanzen und eine Ernährungsumstellung im schon oft
     erwähnten Stil.
    Pflanzen enthalten nachweislich alle
     notwendigen Antioxidantien, Ballaststoffe und Mineralien. Nur Vitamin A, D und
     B 12 kommen vor allem in Tierprodukten vor,
     dafür aber auch viel mehr Cholesterin und Fett. Cholesterin sowie die Vitamine A und D
     kann unser Organismus selbst herstellen: Vitamin A aus Beta-Carotin, Vitamin D, wie
     bereits ausgeführt, über Sonnenbäder und Pilzgerichte.
    Fertiges Vitamin A im Übermaß
     eingenommen, kann sogar toxisch wirken, seine pflanzlichen Vorstufen wie Beta-Carotin im
     Gegensatz dazu aber kaum.
    Lediglich Vitamin B 12 bleibt ein Problem. Es

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