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Peacemaker

Peacemaker

Titel: Peacemaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard Gordon
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Ihren Einsatzunterlagen bekommen haben. Sie sollen direkt von mir erfahren, dass es bei Ihrer Mission um weit mehr geht als darum, Geiseln zu befreien und die Zerstörung der Obelisk zu verhindern. Wie Sie wissen, bedroht ein Aufstand die derzeitige Regierung von Mohan. Der Sultan ist ein wichtiger Verbündeter, der sich demokratischen Reformen und den Menschenrechten verschrieben hat. Ich bin der festen Überzeugung, dass er sich ohne das Eingreifen unserer Streitkräfte gegen diese gewaltbereiten Extremisten durchsetzen kann. Gewisse Kongressmitglieder stimmen nicht mit meiner Einschätzung überein und möchten, dass wir den Krieg des Sultans führen. Diese Politiker meinen es gut, aber ich fürchte, sie sind falsch informiert und irren sich. Bislang ist es mir gelungen, mich dem politischen Druck zu widersetzen, den sie aufgebaut haben. Wenn die Geiseln jedoch getötet werden und die Bohrinsel zerstört wird, bleibt mir nichts anderes übrig, als zu reagieren. Manchmal ist Krieg eine Notwendigkeit. Aber nicht in diesem Fall. Noch nicht. Sie wissen viel besser als jeder Politiker, was es wirklich kostet, in den Krieg zu ziehen. Was von jetzt an passiert, wird durch den Ausgang Ihrer Mission entschieden. Sie brauchen weder meinen Zuspruch noch mein Lob, aber bitte erlauben Sie mir, Ihnen im Namen der Menschen, die mich in dieses Amt gewählt haben, meine Dankbarkeit für Ihren Mut und Ihr Engagement auszusprechen.«
    Es folgte eine Pause, dann sagte Royce: »Vielen Dank, Mr President. Wir wissen Ihre Aufrichtigkeit zu schätzen.«
    »Ich danke Ihnen , Major«, erwiderte der Präsident. »Nach unseren derzeitigen Informationen wird das Auge des Sturms etwa zwanzig Minuten vor Ablauf der Frist, die uns die Terroristen gesetzt haben, über die Obelisk ziehen.«
    »Mehr Zeit werden wir nicht benötigen, Sir.«
    »Unsere Gebete sind bei Ihnen.«
    Der Präsident fuhr sich mit der Handkante über den Adamsapfel, wo sich ein Kloß in seinem Hals gebildet hatte, und der Air-Force-Sergeant kappte die Verbindung. Der Bildschirm wurde dunkel.
    Nur ein paar Stunden zuvor hatte Präsident Diggs sechzehn Soldaten in den Tod auf dem Grund des Südchinesischen Meeres geschickt. Jeder von ihnen war jemandes Sohn, jemandes Vater oder jemandes Ehemann gewesen. Und jetzt schickte er eine weitere Gruppe von Männern los, damit sie ihr Leben riskierten, um Zehntausende ihrer Kameraden davor zu bewahren, ihr Leben riskieren zu müssen. Präsident Diggs bemerkte, dass General Ferry ihn ansah. Er wusste, der General teilte seine Traurigkeit und seine Angst. Die Chance, dass diese Mission erfolgreich sein würde, betrug fünfzig Prozent. Höchstens.
    »Machen Sie sich nicht die Mühe, mir irgendwelche Zwischenberichte zu geben, General. Ich möchte diese Operation in Echtzeit mitverfolgen.«
    DREIUNDDREISSIGSTES KAPITEL
    Parkers Verrat hatte Gideon für einen Moment völlig orientierungslos gemacht, als habe er sich in einem schwarzen Loch verlaufen. Als die Dschihadisten ihn entwaffneten, hörte er Parkers Stimme wie durch einen langen Tunnel.
    »Wie du es geschafft hast, so lange am Leben zu bleiben, ist mir ein verdammtes Rätsel. Dass du den Überfall in der Nähe des Flughafens überlebt hast und dann durch das Unwetter und den Kugelhagel bis hierher auf die Bohrinsel gekommen bist …« Parker verstummte und schüttelte den Kopf. »Andererseits warst du schon immer ein starrsinniger Kerl.«
    Ein Dutzend Fragen wirbelten Gideon im Kopf umher, doch eine drängte sich nach vorne, bis er sie schließlich stellte: »Wo ist mein Bruder?«
    »Wir haben ihn in Kampung Naga gefunden.« Parker deutete mit einem Nicken auf den bärtigen Mann, der seine Kalaschnikow nach wie vor auf Gideon gerichtet hielt. »Mr Timken ist es gelungen, von einem Privatanbieter ein paar Luftfahrzeuge zu erwerben.«
    »Du hast einen Bombenteppich auf die Ortschaft gelegt.«
    »Auf ein Nest von Aufständischen.«
    »Wo ist mein Bruder?«
    Parker schwieg eine Weile. Auf seinem Gesicht zeichnete sich etwas ab, das beinahe wie Bedauern wirkte, und er zog eine Erkennungsmarke an einer Kette aus der Hosentasche. Er warf sie Gideon zu, der die Marke aus rostfreiem Stahl auffing und betrachtete. Zwischen den geprägten Buchstaben befand sich getrocknetes Blut.
    Davis, Tillman B.
    231-12-2019
    A positiv
    Ohne Bekenntnis
    »Mr Timken war gezwungen, ihn zu töten.«
    In Gideon stieg plötzlich eine Wut auf, die ihn beinahe dazu getrieben hätte, sich auf Parker zu stürzen. Da

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