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Peacemaker

Peacemaker

Titel: Peacemaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard Gordon
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Timken jedoch den Finger auf den Abzug legte, wagte er es nicht, sich zu bewegen. Es wäre Selbstmord gewesen.
    »Verstehst du denn nicht, Gideon? Was deinem Bruder zugestoßen ist … ist deine Schuld.«
    Gideon blinzelte und versuchte, sich einen Reim auf Parkers Anschuldigung zu machen. » Meine Schuld?«
    »Ich habe dich auf die besten Schulen geschickt, habe dafür gesorgt, dass du von Leuten umgeben bist, die von Bedeutung sind. Ich habe dir den Weg geebnet, damit du dieses Land zu Sicherheit und Wohlstand führen kannst. Aber du hast mir all das wieder ins Gesicht geschleudert mit deinem selbstgerechten Schwachsinn, als du herumgelaufen bist und aller Welt erzählt hast, diese terroristische Pest wäre die Strafe für unsere Sünden.«
    »Das habe ich nie gesagt.«
    »Du versuchst, mit dem Bösen zu verhandeln! Das ist töricht und obszön. Und wenn es jemand mit deinen Begabungen tut, ist es gefährlich . Deshalb musste ich dich in diese Sache hineinziehen – irgendjemand musste dich stoppen. Unser Präsident, dieser Idiot, war drauf und dran, deinen Blödsinn zu glauben. Mit dem Bösen kann man nicht verhandeln. Das Böse kann man nur aufhalten, indem man es vernichtet. Tillman hat das verstanden. Tillman hat verstanden, was zu tun ist. Bis du seinen Verstand verseucht hast.«
    Parkers Gesicht war zu einer Maske der Verachtung verzerrt, als er fortfuhr. »Er fing tatsächlich an, dir den ganzen Müll abzukaufen, den du den Vereinten Nationen dauernd vorgesetzt hast. Dein abgeschmacktes kleines Buch war ihm ein Stachel im Fleisch. Nach vier Jahren in Mohan zweifelte er plötzlich an seiner Mission. Er behauptete, wir würden unsere Verbündeten unseren Feinden in die Arme treiben.« Parkers Stimme klang hoch und affektiert und sarkastisch. »›Vielleicht hat Gideon ja recht‹, hat er gesagt. Ich hätte kotzen können, ehrlich.«
    Gideon erinnerte sich an den Moment, als er das blutbefleckte Exemplar seines Buchs auf Tillmans Nachttisch in Kampung Naga gefunden hatte. Er hatte angenommen, Tillman habe das Buch nur gelesen, um seinen Inhalt abzutun. In Wirklichkeit hatten Gideons Worte Tillman jedoch dazu veranlasst, sein Leben zu überdenken und sich darüber bewusst zu werden, dass er den Menschen, zu dem er geworden war, nicht mochte. Das musste ein qualvoller Prozess für ihn gewesen sein, und Gideon wünschte sich, er hätte bei ihm sein können, um ihn dabei zu unterstützen.
    »Anstatt seine Mission zu vollenden«, fuhr Parker fort, »wollte dein Bruder die Seiten wechseln und mit jedem unglücklichen kleinen Zwischenfall an die Öffentlichkeit gehen, zu dem es in Mohan im Lauf der Jahre, die er dort verbracht hat, gekommen ist.«
    »Welche Zwischenfälle?«
    »Wir führen einen Krieg! Man kann nicht erwarten, dass man sich die Hände nicht schmutzig macht, wenn man einen Krieg führt. Wer nicht den Mumm hat, das Notwendige zu tun, um zu gewinnen, muss eben das Feld räumen und jemand anderen den Job erledigen lassen. Tillman wollte aber nicht abtreten, sondern wollte seine schmutzige Wäsche waschen … seine Sünden beichten. Das durfte ich nicht zulassen. Vor allem nicht in Anbetracht der Tatsache, dass der Aufstand in Mohan immer mehr in Fahrt kommt. Denn wenn wir nicht alles dransetzen, um diesen Krieg zu gewinnen, werden wir ihn verlieren. Das mag ein kleines Land sein, aber es ist ein Indikator. Wenn wir Mohan fallen lassen, wird der Rest von Südostasien wie Dominosteine fallen. Dann können wir gleich anfangen, unsere Frauen in Burkas zu stecken und in Richtung Mekka zu beten.«
    Parkers übliche Zurückhaltung war verschwunden. Gideon hatte ihn noch nie derart in Rage erlebt. Es war, als ließe er endlich all den Frust und Zorn heraus, der sich ein ganzes Leben lang in ihm aufgestaut hatte.
    »Senator McClatchy hat verstanden, was Sache ist, aber unser Präsident, dieser Idiot, steckt den Kopf in den Sand. Er will das Böse einfach nicht wahrhaben. Niemand möchte es hören, wenn ein pessimistischer alter Mann immer wieder dieselben pessimistischen Prophezeiungen macht und davor warnt, dass unsere Feinde nur darauf warten, uns einen Dämpfer zu verpassen. Sie möchten alle von Gideon Davis hören, dass alles gut werden wird, wenn wir die Hände ausstrecken und die Terroristen umarmen.«
    »Wenn du glaubst, dass es das ist, was ich immer sage, hast du mir nicht zugehört.«
    »Ich verhandle nicht, Gideon. Nicht mehr. Die Uhr tickt. Acht Stunden und einundzwanzig Minuten. Und wenn die Zeit

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