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Peacemaker

Peacemaker

Titel: Peacemaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard Gordon
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Außenministeriums hatte Probleme, auf dem Deck zu landen. Piloten, die nicht daran gewöhnt waren, flogen Bohrinseln nicht gerne an. Sie konnte es ihnen nicht verdenken – vor allem nicht bei so starkem Wind. Ab dreißig Knoten Windgeschwindigkeit waren Helikopterlandungen gänzlich untersagt. Noch waren keine dreißig Knoten erreicht, doch in den Böen fehlte vermutlich nicht mehr viel.
    Nachdem der Helikopter eine Minute lang hin und her und auf und ab geschaukelt war, setzte er schließlich auf dem Deck auf, und seine Rotoren wurden langsamer.
    Kate ging auf Big Al zu, der nach Osten zum Horizont blickte. Sie wusste, wonach er Ausschau hielt. Falls der Taifun seine Richtung änderte, würde er aus Osten heranziehen. Noch war der Himmel klar und blau, doch am Horizont war bereits drohend ein schmaler dunkler Streifen aufgetaucht.
    Big Al drehte sich zu ihr und verbarg seine Besorgnis hinter einem bewundernden Lächeln. »Schick, Chérie .«
    »Danke.«
    »Während du dich hübsch gemacht hast, haben wir einen Anruf bekommen …«
    »Von?«
    »Aus dem Weißen Haus. Der Präsident möchte, dass Mr Parker ihn zurückruft.«
    Kate zog eine Augenbraue hoch, dann folgte sie mit ihrem Blick Big Als Nicken in Richtung des Sikorsky. Ein kleiner Mann mit einem Gesicht, das sie an einen Bluthund erinnerte, stieg aus dem Helikopter aus, gefolgt von einem Agenten des Secret Service. Hinter ihm war der U.S.-Botschafter Randy Stearns zu sehen, ein korpulenter Mann im Maßanzug mit gerötetem Gesicht. Stearns war fast genauso wuchtig wie Big Al. Kate wusste, dass er früher als Football-Profi für die Vikings gespielt hatte, da er Wert darauf gelegt hatte, ihr das bei allen drei Gelegenheiten, als sie sich begegnet waren, zu erzählen. Er unterhielt sich mit einer schlanken Frau, deren Haar eine Spur zu blond gefärbt war und die Kate als seine Presseattachée erkannte. Ihr Name war Tina. Oder Tara. Sie war sich nicht mehr ganz sicher.
    Zwei Bodyguards folgten, und sobald diese außer Reichweite der Rotoren waren, erhob sich der Helikopter wieder in die Luft, als habe der Pilot es satt, auf einer winzigen Plattform dreißig Meter über dem Meer zu warten.
    Kate streckte dem Mann mit dem Bluthundgesicht die Hand hin. »Mr Parker, ich bin Kate Murphy, die Managerin der Bohrinsel.«
    »Nennen Sie mich Earl.« Wäre der Bodyguard nicht gewesen, der Parker auf Schritt und Tritt folgte, hätte man nicht gemerkt, dass er ein wichtiger Mann war.
    Botschafter Stearns beugte sich vor, um sie auf die Wange zu küssen, ohne dass sie ihm diese angeboten hatte. »Wie geht’s Ihnen, meine Liebe?«, sagte er. »Schön, Sie wiederzusehen. Tina kennen Sie ja bereits.«
    Kate nickte dem Botschafter unverbindlich zu, dann wandte sie sich wieder an Parker. »Sir, der Präsident wünscht, dass Sie ihn sofort anrufen. Wenn Sie ungestört sein möchten, können Sie im Kontrollraum telefonieren.«
    »Vielen Dank«, sagte Parker. »Ich hoffe, Sie können uns ein wenig herumführen, wenn ich fertig bin.«
    »Natürlich«, entgegnete Kate, ehe sie Parker in den vollständig verglasten Kontrollraum führte. Sie wartete mit Parkers Sicherheitsbeamten draußen und beobachtete durch die Scheibe, wie sich Parker sein Satellitentelefon ans Ohr hielt. Der missbilligende Blick des Secret-Service-Agenten veranlasste sie jedoch, sich abzuwenden. Bevor sie das tat, sah sie allerdings noch, wie Parkers Miene sich verfinsterte und seine stocksteife Haltung einknickte, als er Neuigkeiten lauschte, von denen sich Kate nur vorstellen konnte, dass es sich um keine guten handelte.
    Im Anschluss an den Empfang bei den Vereinten Nationen hatte Präsident Diggs die Nacht im Park-Avenue-Apartment von Cameron Stack verbracht, einem Investmentbanker, der während seiner Kampagne einer der wichtigsten Geldbeschaffer gewesen war. Stack hatte eine Position im Kabinett abgelehnt und es vorgezogen, inoffizieller Wirtschaftsberater zu bleiben. Die beiden hatten sich bis spät in die Nacht unterhalten und über die ernüchternden ökonomischen Herausforderungen gesprochen, denen das Land entgegensah – von steigender Arbeitslosigkeit bis hin zum Preiswettbewerb mit China. Das Gespräch hatte dafür gesorgt, dass der Präsident schlecht geschlafen hatte. Am nächsten Morgen war er dann früh nach Washington zurückgekehrt, nachdem er erfahren hatte, was Gideons Konvoi zugestoßen war. Es dauerte eine weitere Stunde, bis er endlich Earl Parker erreichte, der soeben auf der Obelisk

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