Pearls of Passion: Bestraf mich! (German Edition)
zurückzahlen könnte, und außerdem …“
Sie brach ab, als er seinen Kopf gegen ihre Schulter lehnte.
„Du musst es mir nicht zurückzahlen.“
„Doch, das muss ich.“ Es war wichtig für sie, das zu tun, auch wenn die Gründe dafür immer unbedeutender zu werden schienen.
Er schwieg eine Weile, und nur sein Atem strich über ihren Rücken. „Tess“, sagte er dann, und jede Leidenschaft war aus seiner Stimme verschwunden, „was muss ich tun, damit du mir vertraust? So kann ich nicht weitermachen.“
Der verlorene Ton in seiner Stimme sandte ihr Schauer über den Rücken. Sie befreite ihre Hände aus seinem Griff und drehte sich zu ihm um. „Ich kann jemandem vertrauen, ohne gleich sein Geld zu nehmen, Drew.“
„Du denkst, ich verlange Gegenleistungen von dir, wenn du das Geld annimmst, oder?“
„Natürlich nicht!“
Seine Arme waren noch immer ausgestreckt, die Hände noch immer neben ihrem Gesicht, während er sie ansah und sein Blick aus blauen Augen, so traurig und doch so wach, den ihren suchte. „Es geht nicht nur um das Geld. Ja, ich lebe hin und wieder hier, kaufe ein oder mache kleinere Reparaturen am Haus, aber immer artet es in einen Machtkampf aus, wenn es darum geht, dass du irgendetwas annimmst, was ich dir anbiete. Du arbeitest härter als jede andere Person, die ich kenne, aber wenn ich dich besuche, hast du selten mehr als vier Dosen Mais im Schrank, und dein Kühlschrank ist immer leer. Himmel, du willst nicht einmal die sechshundert Dollar von mir dafür benutzen, dass du sicher und ruhig schlafen kannst. Das ganze Haus ist ein einziger Glutofen!“ Er atmete tief ein. „Ich weiß, unter welchen Umständen du aufgewachsen bist, Tess. Ich respektiere deine Unabhängigkeit. Aber ich will, dass es dir gut geht. Wenn du das nicht zulässt, kann ich nicht länger bleiben.“
Sie war vorher mit einer Menge Verlierern zusammen gewesen – Künstlern, Barkeepern, selbst ein paar Typen mit Anzug und Krawatte waren dabei gewesen –, doch keiner von ihnen hatte mal einen Blick in ihren Küchenschrank geworfen oder sich um einen Begriff wie Ehre geschert. Drew dagegen wollte, dass es ihr gut ging. Das Problem bestand nicht darin, dass es sich falsch anfühlte, sein Geld anzunehmen. Das Problem bestand darin, dass es ihr zu leichtfiel, sich an ihn zu lehnen und ihn einen Teil ihrer Sorgen übernehmen zu lassen. Seinem Land zu dienen war eine Ehre, aber leider war noch niemand dabei reich geworden.
„Du hast nicht mehr Geld als ich“, protestierte sie, um von dem viel offensichtlicheren Thema abzulenken, das er angeschnitten hatte.
Für einen Moment kam sein Humor wieder zum Vorschein. „Verdammt, du bist wirklich schlecht für das männliche Ego“, sagte er mit einem Grinsen, doch es verschwand ebenso schnell, wie es gekommen war. Er zuckte die Schultern. „Es reicht zumindest, um die Klimaanlage zu reparieren. Dein Geld reicht dafür nicht. Ich würde es dir ohne jede Verpflichtung geben, weil ich dich liebe, aber du willst es einfach nicht annehmen.“
Überraschung schoss wie Eiswasser durch ihre Adern. Er stieß sich von der Wand ab, und eine Angst, größer als die, die er ihr zuvor durch seinen Angriff eingejagt hatte, traf sie wie ein Schlag in die Magengrube. „Drew, warte!“, sagte sie und griff nach seinem Arm.
Sie konnte fest zupacken – schließlich schleppte sie im Blue Dog jeden Tag Bierfässchen und undefinierbare Fleischteile durch die Gegend –, aber Drew blieb stehen, weil sie es so wollte, nicht weil sie ihn festhielt.
„Du liebst mich?“ Himmel, sie hätte nicht ungläubiger klingen können.
„Ja, Tess. Ich liebe dich.“ So zärtlich, selbst die Worte waren wie eine sanfte Berührung. Sie bewunderte seine Stärke und den Mut, mit dem er sich im Job und auch außerhalb davon jeder Gefahr stellte. Und jetzt stand er vor ihr, vollkommen offen; er bot sich ihr vollkommen ungeschützt dar, und sie könnte ihn mit einigen gleichgültigen Worten so leicht verletzen.
Bevor sie Drew getroffen hatte, hatte Stärke für sie bedeutet, ihr Herz mit einer Mauer zu umgeben und unantastbar zu sein. Unverletzlich. Doch verglichen mit der Bereitwilligkeit, mit der er sich in körperliche und emotionale Gefahr begab, war sie nichts weiter als ein Feigling. Schwach und feige.
„Du …“ Sie hielt inne und tastete nach seiner Hand. Sie wusste nicht, wie sie mit diesen Gefühlen umgehen sollte. „Du hast mir das noch nie gesagt. Warum ausgerechnet jetzt?“
Nach
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