Pearls of Passion: Bestraf mich! (German Edition)
einer Weile, die ewig zu dauern schien, drückte er ihre Hand leicht. „Ich bin wohl ein Spieler, der darauf wartet, dass die Chancen gut für ihn stehen, Tess. Und die Chancen standen nicht gut, dass ich von dir dasselbe hören würde, wenn ich es dir gesagt hätte. Heute Nacht musste ich es aber sagen. Du musst mir nicht darauf antworten oder mich lieben – nicht jetzt zumindest –, aber wenn du mich nicht zumindest ein wenig näher an dich herankommen lassen kannst, muss ich gehen.“
Es hätte wie ein Ultimatum klingen können, wie eine Frage nach dem Alles oder Nichts, allerdings konnte sie hören, wie verletzt er war. Sie hatte ihn zu einem Punkt gebracht, an dem er nicht mehr weiter konnte. Sie fragte sich, wo er gewesen war und was er gesehen hatte, dass er jetzt so handelte. Er wollte nicht gehen, doch er würde es tun, wenn sie ihn weiter auf Abstand hielt.
Die Wahl lag bei ihr. Sie schluckte und sah auf ihre ineinander verschränkten Hände und dann auf ihre Füße, seine schulterbreit auseinander gestellt, ihre ineinander verkrampft, der linke Fuß über dem rechten.
„Ich weiß nicht, wie man so etwas macht“, sagte sie, den Blick auf ihren strahlend blau bemalten großen Zehennagel gerichtet. Es fiel ihr schwer, das zuzugeben, aber es stimmte.
„Du musst nichts machen, Tess. Ich will mich um dich kümmern. Deine Klimaanlage reparieren. Sicher sein, dass dir keine Gefahr droht, wenn du nach Hause kommst. Es wird nicht so schlimm werden, wie du denkst, das verspreche ich.“ Er lächelte schief und schob ihr Kinn an, um ihr in die Augen sehen zu können.
„Warum?“ Sie konnte einfach nicht ergründen, warum er so handelte. Seit der Zeit, als sie mit elf Jahren im Kinderheim gelandet und mit achtzehn wieder auf die Straße gesetzt worden war, weil der Staat nach ihrer Volljährigkeit nicht weiter für sie aufkommen würde, hatte sie gewusst, dass sie um die Dinge kämpfen musste, die sie haben wollte – ein Haus, aus dem man sie nicht mehr vertreiben konnte, ein Abschluss in Industriedesign, Kunden … „Um mich wollte sich noch nie jemand kümmern, mein ganzes Leben lang nicht. Warum solltest ausgerechnet du das wollen?“, fragte sie mit zitternder Stimme.
„Weil du du bist.“
Ungläubig lachte sie auf. „Ja, klar.“
Er zuckte wieder mit den Schultern, aber sie konnte deutlich sehen, dass ihre Reaktion ihn getroffen hatte. „Um das zu verstehen, müsstest du mir vertrauen. Also, wie entscheidest du dich, Tess?“
Verdammt, lieber hätte sie einen Sack mit rostigen Metallstücken durch die Gegend getragen, als ihm eine Antwort darauf zu geben. Zum ersten Mal in ihrem Leben wollte jemand mit ihr zusammen sein, und nicht nur, weil der Staat ihren Unterhalt bezahlte. Alles, was er von ihr verlangte, war, dass sie ihm vertraute und sich in seine Obhut begab.
Furchteinflößende Vorstellung.
Aber noch mehr Angst machte ihr die Möglichkeit, alles so zu lassen, wie es war, und ihn dadurch zu verlieren.
Die Spannung zwischen ihnen war fast greifbar. Aus den Augenwinkeln bemerkte sie kleine tanzende Pünktchen, und da erst fiel ihr auf, dass sie die Luft angehalten hatte. Sie atmete zittrig aus und dann wieder ein, nahm dabei deutlich seinen Duft wahr – frischer Schweiß, Moschus und die neutrale Seife. Der Duft rief die Erinnerung an seinen Geschmack wach, an seine seidenweiche Haut an den Innenseiten seiner Handgelenke, an seinen Hüften und seinem Schwanz. Ihre Muskeln verkrampften sich, doch Drew hielt sie sicher und mit schier unendlicher Geduld fest. Er würde sie immer auffangen, wenn sie zu fallen drohte.
„Okay“, sagte sie schließlich mit einem Nicken und einem winzigen Lächeln.
Pure Freude zeigte sich in seinem Blick. Er beugte sich vor und presste seine Lippen auf ihre – nicht mehr als ein flüchtiger Kuss und doch ein Versprechen auf mehr.
Seine Zunge berührte ihre Unterlippe, und sie öffnete den Mund für ihn, ihr Atem mischte sich mit seinem. Sie bewegte sich unruhig in seinen Armen, als das Versprechen, das seine Zunge gab, einen Stich der Lust bis in ihre harten Nippel schickte und sich zwischen ihren Beinen festsetzte.
Plötzlich zog Drew sich zurück. Tess versuchte, ihren Atem wieder unter Kontrolle zu bekommen und öffnete die Augen; sie schaute in seine und las nur zu deutlich das Verlangen darin. Seine Hand glitt in ihr Haar, an den Ansatz ihres Nackens. „Okay – was?“
„Okay, ich werde das Geld nehmen und meine Klimaanlage reparieren
Weitere Kostenlose Bücher