Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pechstraehne

Pechstraehne

Titel: Pechstraehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias P. Gibert
Vom Netzwerk:
betrübt fest, dass die Schmerzen in seinem Rücken wieder deutlich stärker wurden.

21
    Lenz betrat das Büro seines Freundes und Kollegen Uwe Wagner, nickte ihm kurz zu, goss sich ungefragt ein Glas Wasser ein und ließ sich auf einen der beiden Stühle vor dem Schreibtisch fallen.
    »Na, steht die Sonderkommission?«, wollte der Pressesprecher wissen.
    »Ja, die SoKo steht«, antwortete Lenz, nachdem er das Glas ausgetrunken hatte und auf dem Weg zu dem kleinen Beistelltisch war, auf dem die Getränke platziert waren.
    »Und, mein Freund, was hast du dir für einen Namen ausgedacht?«
    »Den hab ich nicht ausgesucht, den Namen wollte diesmal Staatsanwalt Marnet vorgeben.«
    »Das ist recht ungewöhnlich«, stellte Wagner zutreffend fest.
    »Richtig. Genauso ungewöhnlich ist der Elan, mit dem er sich in die Sache verbissen hat.«
    Der Hauptkommissar leerte auch das zweite Glas Wasser und ließ einen leisen Rülpser folgten.
    »Thilo vermutet, dass er auch einer von denen ist, die von den Bankern der Nordhessenbank über den Tisch gezogen worden sind, und deshalb die Daumenschrauben so fest anziehen will. Genau wie unser allseits beliebter Polizeipräsident Bartholdy. Er sitzt gerade in der KT und sucht nach Hinweisen darauf in den Datenträgern, die wir sichergestellt haben.«
    Er stellte das Glas auf dem Schreibtisch ab.
    »Der Name der SoKo ist übrigens Bankberater .«
    »Bankberater?«, zeigte Wagner sich enttäuscht. »Na, wenn das mal nicht kreativ ist. Wie viele Leute hast du?«
    »Zwölf. Mehr sind wegen der Ferien im Augenblick nicht verfügbar, aber das sollte auch erst mal reichen. Aufstocken können wir immer noch.«
    »Und es ist sicher, dass der Unfall kein Unfall war?«
    »Definitiv, ja. Die Fahrerkabine des geklauten Betonmischers war ausgepolstert, von dem Ding gibt es keine Bremsspur, und der Fahrer ist abgehauen.«
    »Hast du schon darüber nachgedacht, nach vergleichbaren Fällen suchen zu lassen? Vielleicht hat der Mörder die Nummer ja schon öfter abgezogen?«
    Lenz hob anerkennend eine Augenbraue.
    »Läuft schon, klar. Allerdings ist das gar nicht so einfach, weil, falls es tatsächlich so etwas schon einmal gab, nicht klar sein dürfte, dass es sich überhaupt um ein Verbrechen handelt. Wir wären sicher auch erst mal nicht darauf gekommen, wenn die Polsterung der Kabine nicht so überdeutlich darauf hingedeutet hätte.«
    Wagner dachte einen kurzen Moment nach.
    »Wie man sich wohl fühlt, wenn der Aufprall näherkommt? Für mich wäre das nichts, vermute ich.«
    »Wir haben das eben in der SoKo-Sitzung auch thematisiert. Vielleicht handelt es sich bei dem Täter um einen Stuntman oder so was, auch da schauen wir jetzt ganz genau hin.«
    Das Telefon auf dem Schreibtisch brummte leise. Der Pressesprecher sah kurz auf das Display.
    »Die DPA. Da rufe ich gleich zurück.«
    Dann griff er neben sich und holte ein Din-A4-Blatt aus einer Schublade.
    »Ich habe mit meinem Vorvorgänger gesprochen, wegen dieser Räuberpistole, die du mir erzählt hast«, erklärte er seinem Freund nachdenklich.
    Nun musste Lenz sein Gehirn ein wenig zermartern.
    »Dein Vorvorgänger? War das nicht der alte Schopper?«
    »Der war noch eine Generation vorher. Außerdem ist Hilmar Schopper schon vor mehr als 15 Jahren gestorben. Nein, ich habe mit Hans Flassberg geredet; erinnerst du dich an den?«
    »Boah, ganz dunkel. Damals hatte ich ja noch überhaupt nichts mit den Presseleuten zu tun.«
    »Wie auch immer. Ich habe ihn auf jeden Fall auf diese merkwürdige Entführungsgeschichte angesprochen.«
    »Und was hat er gesagt?«
    Wagner legte das Blatt aus der Hand und sah Lenz mit gekräuselter Stirn an.
    »Das war schon ein wenig merkwürdig, wie das lief. Zuerst hat er Stein und Bein geschworen, dass an der Sache nicht das Geringste dran sei, aber nach ein paar Rückfragen wurde er doch ein wenig auskunftsfreudiger. Am meisten hat ihn allerdings interessiert, wie ich denn von dieser ollen Kamelle erfahren habe.«
    »Und hast du es ihm erzählt?«
    »Ach was, nein. Ich habe einfach von Gerüchten gesprochen, die aufgekommen sind im Zusammenhang mit dem Tod von Sven Vontobel.«
    »Und das hat er gefressen?«
    »Ich denke, ja. Immerhin hat er mir im Anschluss davon erzählt, dass es schon immer diese Gerüchte gegeben habe, speziell natürlich in den ersten Jahren, nachdem es passiert sein soll.«
    »Aber mehr konnte er dir auch nicht erzählen? Oder wollte er vielleicht nicht?«
    »Das kann ich wirklich schlecht

Weitere Kostenlose Bücher