Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pechstraehne

Pechstraehne

Titel: Pechstraehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias P. Gibert
Vom Netzwerk:
die Tür, kniff die Augenlider zusammen, schaltete mit einem gezielten Schlag auf den Schalter das Licht im Flur ein und blickte kurz darauf in das ebenso geblendete wie erstaunte Gesicht eines etwa 45-jährigen Mannes, in dessen rechter Hand sich eine Glock 17 und in der linken ein Magazin für die österreichische Pistole befanden, das er gerade einfädeln wollte, und den er mit einer Serie von Kettenfauststößen außer Gefecht setzte. Nahezu gleichzeitig drehte er sich um, stürmte auf den etwa drei Meter entfernt liegenden Mann zu, der stöhnend am Boden lag, und versetzte ihm einen solch brutalen Tritt an den Kopf, dass er für ein paar Sekunden glaubte, ihm das Genick gebrochen zu haben.

    *

    »Hallo, Erde an die doofen Killer! Aufwachen!«
    Die beiden Männer saßen Rücken an Rücken, ihre Arme waren über Kreuz mit Handschellen aneinander gefesselt. Aus zwei Schusswunden am rechten Bein des einen tropfte Blut auf den hellblauen Teppich.
    »Männer, so kommen wir nicht weiter!«, rief Wachter fast fröhlich, jedoch war bei genauem Hinhören ein drohender, gemeiner Unterton zu erahnen.
    Nachdem er den am Boden liegenden Mann kampfunfähig gemacht hatte, war er zunächst auf die Suche nach Spuren des Kampfes außerhalb des Apartments gegangen, doch bis auf drei Projektile, die die Tür durchschlagen, aber auf dem davor liegenden Flur keinen Schaden angerichtet hatten, gab es keine Besonderheiten. Zum Abdecken der Löcher in der Tür hatte er, nachdem die Kugeln eingesammelt waren, einen kleinen, klappbaren Beistelltisch davor positioniert, sodass einem anderen Bewohner der Etage der Schaden zunächst nicht ins Auge fallen würde.
    Nun kam er mit einem mit kaltem Wasser gefüllten Eimer in der Hand aus dem Bad zurück ins Wohnzimmer, hob ihn an, und goss den Inhalt über den beiden auf dem Boden kauernden Männern aus, die sofort zu prusten anfingen.
    »Na bitte, geht doch.«
    Der Eimer flog aufs Bett, wo er eine Tropfenspur hinterließ, was Wachter jedoch völlig egal war, denn dieses Dauerapartment war für ihn auf jeden Fall verbrannt.
    »So, und nun raus mit der Sprache, ihr Strolche, sonst werde ich sofort damit beginnen auszulosen, wen von euch ich zuerst erschieße. Also, wer hat euch geschickt?«
    Der Mann mit den Beinverletzungen hob den Kopf und warf ihm einen verächtlichen Blick zu.
    »Was immer du wissen willst, Arschloch, von uns erfährst du nichts. Rein gar nichts!«
    Wachter machte ein betrübtes Gesicht, während er die Glock in die rechte Hand nahm und die Waffe betrachtete.
    »Eigentlich kennt man die Knarre gar nicht mit Schalldämpfer«, resümierte er anerkennend. »Ich zumindest nicht. Aber scheint ja zu funktionieren, wie man sieht. Und echt leise ist das Ding auch noch.«
    Er senkte den Lauf der Waffe nach unten, zielte kurz und drückte ab. Die Kugel zerschmetterte dem anderen Mann, der bis zu diesem Augenblick geschwiegen hatte und dessen Körper nun hysterisch anfing zu zucken, die rechte Kniescheibe. Gleichzeitig löste sich ein lauter, wimmernder Schrei von seinen Lippen, den Wachter dadurch unterband, dass er ihm erneut mit dem rechten Fuß gegen den Kopf trat.
    »Nicht so laut, Kumpel, das mögen meine Nachbarn nicht«, zischte er tänzelnd.
    Der andere hatte die Aktion schwitzend verfolgt und zeigte mit weit aufgerissenen Augen Wirkung.
    »Die nächste Kugel macht auch dich für den Rest deines Lebens zum Hinkefuß«, ließ Wachter ihn seelenruhig wissen, während er erneut die Waffe betrachtete.
    »Bisschen unhandlich, mit dem Schalldämpfer. Und scheiße aussehen tut es obendrein. Aber was soll’s, wenn das Ergebnis stimmt.«
    Wieder richtete er die Waffe nach unten und nahm das linke Knie des zweiten Mannes ins Visier.
    »Nein, bitte nicht«, presste der hervor. »Bitte mach das nicht.«
    »Vergiss nicht, dass ich eigentlich tot sein müsste, wenn es nach dir ginge und ihr euch nicht so selten dämlich angestellt hättet. Warum also sollte ich dich schonen?«
    Sein Gegenüber ließ den Kopf sinken.
    »Du hast recht. Erschießen wirst du uns sowieso, also lass es uns hinter uns bringen und nicht mit solchen Mätzchen anfangen, wie wer hat euch geschickt ?«
    Der ehemalige KSK-Angehörige ließ die Waffe sinken und sah den Mann auf dem Boden mit schiefgelegtem Kopf an.
    »Es täte mir aufrichtig leid, wenn du wirklich so denken würdest«, erklärte er grinsend. »Hast du denn gar keine Familie, für die du dich in irgendeiner Form verantwortlich fühlst? Die du versorgen

Weitere Kostenlose Bücher