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Pechvogel

Pechvogel

Titel: Pechvogel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Fuchs
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nur die Liebe seines Lebens finden.
    »Und ich muss leider sagen, Richard, nimm es mir nicht übel, aber bei dir fehlt Stil. Und das nicht zu wenig.«
    Ja genau, dachte Richard. Ich habe keinen Stil. Uwe von Meier-Lechberg alias Supermann war gar nicht Supermann, sondern Supermann war in Wirklichkeit Arschloch.
    »Ich weiß, diese Erkenntnis trifft die meisten sehr hart«, sagte Arschloch.
    Richard musste unweigerlich wieder an Ally McBeal denken. Dort tat Ally im Gedanken immer das mit Menschen, was man in der Realität nicht tun konnte. Und es wurde in der Serie gezeigt. Die Hohlköpfe mit einem Hammer verprügeln, ihnen mit voller Wucht gegen die Kniescheibe schlagen, weil sie mit ihren Aussagen keine bessere Behandlung verdient hatten. Und noch vieles andere. Das war so ein Moment. Richard kombinierte im Gedanken gerade die Variante Hammer und Kniescheibe.
    »Wie definierst du Stil?«, fragte Richard.
    »Ich bin Stil«, sagte Arschloch.
    »Aha.«
    »Sieh mich an, hör mir zu, dann erfährst du in jeder Sekunde deines irdischen Lebens, was Stil ist.«
    Arschloch hat gesprochen, Amen, dachte Richard.
    »Klingt sehr aufschlussreich«, sagte Richard.
    Arschloch zog spielend seine Brauen nach oben.
    »Und, was brauche ich außer deinem Stil noch, um bei Frauen einen Volltreffer zu landen?«, fragte Richard.
    Arschloch erklärte Richard seine Masche. Die Masche lag darin, dass Arschloch schauspielerte. Einmal machte er einen auf Schwuler, auf Charmeur, auf Macho, auf Gentleman, auf Arschloch.
    Das Letztere kann er ganz gut, dachte Richard.
    Die Masche war so gut, dass er darüber nun endlich auch ein Buch schrieb.
    »Es gibt wohl schon einige auf dem Markt, aber meines wird alle anderen weit übertrumpfen. Alle Frauen gehören Ihnen. Der perfekte Verführer-Guide von Uwe Meier-Lechberg«, sagte Arschloch stolz. »Seine ganzen Kursteilnehmer, auch Jünger genannt, trieben ihn förmlich dazu. Und ein großer Verlag hier aus München hat auch schon die Rechte für eine hohe fünfstellige Summe erworben.«
    »Wahnsinn«, sagte Richard.
    Was für ein Aufschneider, dachte Richard. Arschloch war ein Doppel-A. Ein Aufschneider-Arschloch. Passt perfekt.
    »Irre, was für eine Masche! Ich muss mich also immer verstellen, nie ich selbst sein und die Frauen dauernd anlügen, damit ich, wie du es nennst, einen Volltreffer lande?«
    »Wenn du eine Frau bezirzt, so wie sie es wünscht, dann bekommst du sie ins Bett. Immer!«
    »Aha. Nochmals, ich muss praktisch immer lügen?«, fragte Richard.
    »Ich würde das Wort Lüge nie in den Mund nehmen. Es ist meine Masche, die perfekte Masche, um jede, und ich meine jede Frau ins Bett zu kriegen.«
    Arschloch erzählte, kaum dass seine Matratze vom Sexschweiß einer Errungenschaft getrocknet wäre, bereits die nächste seine Matratze zunässte.
    Arschloch schwang mit den Hüften, als er das erzählte.
    Richard dachte dabei an die großen Mengen Ungeziefer, die sich mittlerweile in Arschlochs Matratze angesiedelt haben müssten. Ein leckeres Bild. Ungeziefer verschlingen Arschloch und gegebenenfalls gerade aktive Sexpartnerin. Diese Vorstellung heiterte Richard ungemein auf. So konnte er Arschlochs Ausführungen noch etwas ertragen.
    Richard lächelte ihn an und nickte immerzu immens interessiert, fragte sich aber andauernd, welche Art von Frauen mit Arschloch überhaupt mehr als zwei Worte wechselten. Geschweige denn mit ihm Sexschweiß austauschen wollten. Igitt! Waren die alle weich in der Birne?
    Ich bin ein sehr objektiver Mensch, dachte Richard. Wenn Männer gut aussehen, gute Manieren haben und zudem intelligent sind, okay, dann nehme ich das hin und sage, gut, dann ist das so. Aber Arschloch war so was von aalglatt, dass darauf sogar ein Panzer ins Rutschen gekommen wäre. Hoffentlich begegne ich nie solchen gnadenlos geil (OT Arschloch) aussehenden Frauen. Das würde mein Bild der Frau in ein düsteres Licht rücken, düsterer als alle Aussichten und Prognosen wegen des eingeläuteten Klimawandels.
    Max war wohl Richards bester Kumpel, mit dem er gut über Sport und Politik reden und streiten konnte, aber ansonsten war er ein schräger Vogel und definitiv schwanzgesteuert. Er fand Arschloch ganz toll und wollte so bald als möglich alles ausprobieren. Am Objekt sozusagen.
    Dann viel Spaß dabei, dachte Richard.
    »Ich werde mein Jagdrevier jetzt erweitern«, sagte Arschloch.
    »Verlässt du München?«, fragte Richard.
    Das würde München sehr erfreuen, dachte er.
    »Nein, wo

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