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Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Titel: Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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würden sie nie sicher sein, und die Shumai schienen zu Hause noch zahlreicher als die Sentani. Vielleicht waren die Pelbar die Lösung für die Tantal. Von einem Gefangenen, den sie gefoltert hatten, hatte Hardo erfahren, daß die nächstgelegene Pelbarstadt Nordwall hieß. Sie würde ihrer neuen Waffe nicht gewachsen sein. Aber der Feuerstaub wurde ziemlich knapp, und er hatte hier keine Möglichkeit, mehr davon herzustellen.
    Auch unter seinen eigenen Leuten herrschte viel Unruhe, besonders bei den Frauen, die sich nirgends sicher fühlten außer auf den Schiffen, und bei denen sich die beengte Unterbringung nach so langer Zeit bemerkbar machte. Die Kinder, die sie dabeihatten, waren auch nicht in guter Verfassung. Eine Forschungsreise ist nie einfach, dachte er bei sich. Aber vielleicht stecken wir hier zu tief drin. Vielleicht wäre eine kleinere Gruppe, die eine Reise zur Mündung des Heart hinunter unternommen hätte, als erster Schritt besser gewesen. Man hätte sich dort sogar darauf einigen können, mit den Schiffen auf dem Salzwasser zu den Städten im Osten zurückzufahren und sich dann irgendwie in nordwestlicher Richtung nach Hause durchzuschlagen, wenn es zu schwierig wurde.
    Nun, jetzt waren sie hier und mußten das Beste daraus machen. Die Pelbar waren die Lösung. Die Shumai und die Sentani lachten sie anscheinend aus, weil sie sich hinter Mauern versteckten. Und doch be-saßen sie alle Metallgegenstände und Textilien von den Pelbar – sogar einige Töpferwaren. Es war gute Arbeit, besser, als die Tantal selbst sie zustande-brachten. Er mußte sorgsam vorgehen. Er wollte sogar versuchen, ein paar von ihnen vor dem Ab-schlachten zu retten, damit sie für die Tantal arbeiten konnten.
    Es war Nachmittag. Das Leitschiff steckte schon wieder fest, seit einem vollen Sonnenviertel. Aber schließlich bekamen sie es frei, fanden die Fahrrinne wieder und fuhren weiter. Als sie eine Biegung erreichten und das Leitboot in die Durchfahrt kam, hörte Hardo von ferne einen Hornstoß, immer und immer wieder.
    »Was ist das für ein Hundegeheul, Tort?«
    »Ich weiß es nicht, Kommandant. Hör nur! Die verfluchten Gefangenen haben es auch gehört. Für sie bedeutet es etwas.«
    »Finde es heraus!«
    »Ja, Kommandant.« Er eilte davon und kehrte nach einiger Zeit zurück. »Es ist die Pelbarstadt Nordwall.
    Die fischbäuchigen Gefangenen lachen und sagen, sie wird uns aufhalten.«
    »Es sind Sklaven, Tort. Verfluchte Sklaven. Vergiß das nicht!« Er ließ seinen Stock auf die Hand seines Adjutanten niedersausen.
    »Ja, Kommandant, ja. Ich werde es mir merken«, sagte Tort, salutierte und hielt sich die schmerzende Hand.
    Als die Tantalschiffe nacheinander um die Biegung herumfuhren, erblickten sie ungefähr drei Ayas fluß-
    abwärts etwas, das aussah wie ein großer Steinblock, auch die Flußklippen aus Kalkstein waren mit einbe-zogen, und weiter oben war das Steinmassiv durch ein breites Feld vom Fluß getrennt. Öffnungen hatte es anscheinend keine.
    Die Gefangenen jubelten und mußten mit der Peitsche zum Schweigen gebracht werden. Ausnahms-weise ruderten sie einmal voller Eifer, und die Armada bewegte sich schneller den Fluß hinunter auf die Stadt zu. Hardo ließ ein kleines Boot kommen, und zwölf seiner eigenen Männer mußten ihn flußabwärts vor den Schiffen herrudern. Er erreichte die Stadt einen vollen Ayas vor den anderen, hielt sich mitten im Wasser und betrachtete das Bauwerk mit einigem Mißtrauen. Hier würden sie auf die Probe gestellt werden. Er hatte den Vorteil, beweglich zu sein. Von der Stärke der Städte hatte er überhaupt keine Vorstellung – nur die Berichte der Sklaven, die sich nur über die Zurückgezogenheit der Pelbar einig zu sein schienen. Nun, für den Winter würde das genügen.
    Vielleicht mußte er einen Teil der Sklaven töten, wenn es notwendig wurde, die Vorräte zu rationie-ren. Er ließ das Boot wenden, um zu den anderen zu-rückzukehren und die Aufstellung der Schiffe zu be-fehligen.
    »Virell hat anscheinend die Wahrheit gesprochen«, sagte Sima Pall auf ihrem Aussichtspunkt auf dem Dach.
    »Ja, Protektorin«, stimmte Manti zu.
    »Wie viele sind es?«
    »Bisher zweiunddreißig, Protektorin. Aber es kommen immer noch mehr.«
    »Ruf den Rat und die Verteidigung zusammen. Wir werden die Flußkarten brauchen, damit wir genau wissen, wo jedes von den Schiffen liegt. Manti, findest du, daß sie wie Jestaks Zeichnungen von den Schiffen auf dem Bittermeer aussehen?«
    »Ja,

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