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Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Titel: Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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Protektorin. Anscheinend sind es die gleichen.«
    »Ich möchte wissen ...«, begann sie. Dann: »Gleichgültig. Ruf den Rat zusammen! Ich wünschte, Jestak wäre hier.«
    »Ich auch, Protektorin«, sagte Manti, verbeugte sich und ging.
    Als Jestak mit seiner Gruppe das Lager der Shumai betrat, schien es dort einen Streit zu geben. Nicht einmal das Staunen über die Pferde, einen Pelbar, der mit den Shumai reiste und über so viele Fremde schien Vorrang zu haben. Sobald sie konnten, schal-teten sich die Neuankömmlinge in die Debatte ein.
    Orto, der Läufer aus Walduras Lager erzählte gerade, was der Axtschwinger sagte, aber die Green Hollow-Bande, bei der sie jetzt waren, traute der ganzen Sache nicht.
    »Aber Iorta kannte sie«, sagte Orto. »Er sagt, sie würden Tantal genannt und kämen vom Bittermeer.«
    »Was ist mit den Tantal?« wollte Jestak wissen.
    »Sie sind auf dem Heart«, entgegnete Orto. »Jedenfalls ist ein Sentani gekommen und hat uns das gesagt. Er behauptet, sie hätten ungefähr hundert Shumai versklavt und auch einige Sentani.«
    »Auf Schiffen? Mit hohen Stangen und Segeln?«
    »Ja, woher weißt du das?«
    Jestak schlüpfte aus seinem Tunikahemd und zeigte ihnen seinen Rücken. »Das haben sie getan«, erklärte er. »Ich war vor jetzt fast acht Jahren ihr Gefangener. Sie sind also auf dem Heart. Sind sie in der Nähe von Nordwall?«
    »Waldura hat seine Männer nach Nordwall geführt und möchte, daß wir ihnen folgen. Aber sie wollen nicht mitkommen.«
    »Waldura? Den habe ich letzten Herbst in Nordwall kennengelernt. Wer war der Sentani?«
    »Er gehörte zu Koorbbande. Sein Name ist Epart.«
    »Den kenne ich. Er ist in der Sternenbande. Thro, du kennst ihn auch – von der Hochzeit.«
    Thro schüttelte den Kopf. »Vielleicht, aber ich kann mich nicht erinnern. Nun erzähle uns von Anfang an, was passiert ist.«
    Orto wiederholte seine Geschichte. Thro machte ein ernstes Gesicht. »Immer kommt irgend etwas dazwischen«, sagte er, »so daß ich nie drei Tage hintereinander an meinem eigenen Lagerfeuer sitzen kann. Es ist klar, daß wir hingehen müssen. Du, Aug, mit deinen Männern auch. Wenn ihr von den Pelbar Metall, Stoffe für eure Kinder oder auch nur Seife haben wollt. Gerade jetzt könnte ich ein Stück gute Pelbarseife brauchen. Meine Haut ist fast durchgescheuert von der, die Iben uns gegeben hat. Dir würde sie auch nicht schaden, Aug«, sagte er lächelnd. »Und es gilt, hundert Shumai zu retten.«
    Aug war verärgert. Er trocknete gerade Fleisch für die Herbstreise und sammelte Kräuter zum Trocknen.
    Schließlich sagte er: »Alle Männer, die wollen, können mit Orto gehen.« Ein untersetzter Mann trat als erster vor. Dann schlossen sich ihm scherzend und sich gegenseitig stoßend zwei junge Männer an. Bald hatte sich jeder jüngere Mann im Lager bereiterklärt, mitzugehen. Schließlich nahm Aug verdrossen seinen Speer und stellte sich zu den anderen.
    Man kam überein, daß diejenigen, die Pferde hatten, den anderen vorausreiten sollten, während die Läufer so schnell nachkommen würden, wie es ihnen möglich war. Sie mußten zwei volle Tage schnell reiten, aber die Pferde waren durch die bisher gemächlich verlaufene Reise in gutem Zustand und durchaus in der Lage, das durchzuhalten. Unterwegs trafen sie auf zwei weitere kleine Shumaigruppen und holten schließlich Waldura ein. Epart war froh, als er Jestak sah, und als sie ihre Geschichte erzählt hatten, war er beeindruckt und staunte. Sogar Waldura sagte, er ha-be es gut gemacht und meinte mit einem Blick auf Tia: »Nun, Jestak, ich glaube, es hat sich gelohnt. Als vernünftiger Mann mußtest du ja zu den Shumai gehen, um dir eine gute Frau zu holen.«
    Jestak lachte. Die Offenheit der Shumai machte ihn manchmal verlegen, besonders in der ersten Schüch-ternheit der Ehe, die ihn ohnehin manchmal überwältigte. Tia war eine Quelle ständigen Entzückens, sie schwatzte andauernd beim Reiten und war voll Verständnis und guter Laune.
    Als sie auf die erste Sentanibande trafen, waren sie bereits in der Nähe des Heart. Diese Leute hatten offenbar noch nichts von den Tantal gehört, denn sie bildeten sofort einen Wachenkreis zur Verteidigung, der gut postiert war, obwohl sie so wenig Zeit gehabt hatten. Epart lief ihnen als erster entgegen, und Jestak folgte in kurzem Abstand auf seinem Pferd und hielt seine Sentani-Tätowierung hoch.
    Es war ein seltsames Treffen, voller Mißtrauen, aber die beiden Gruppen kamen doch

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