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Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Titel: Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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stürmen und dann dort eine Falle aufstellen, man kann sie mit Schwärmen von Schleuderbolzen zu-rückdrängen, man kann sie von Nordwall aus oder ihre Schiffe von diesem Ufer aus mit Katapulten beschießen – wir haben Flandoro hier mitgebracht, damit er den Bau von Katapulten überwacht, wenn ihr das machen wollt – und dann kann man noch mit schwimmendem Öl den Fluß selbst in Brand setzen.
    Aber wir ...«
    Thro pfiff anerkennend. »Das alles? Dann sind sie beschäftigt.«
    »Ja«, sagte Stantu, »aber sie haben auch Geiseln, und ich möchte nicht daran schuld sein, daß sie sie töten.«
    »Die meisten unserer Verteidigungsanlagen in Nordwall sind eher defensiv als aggressiv. Wir fürchten, daß die Tantal ihre Gefangenen zu ihrem Vorteil benutzen könnten. Wir sind angesichts dessen nicht hilflos, aber einige Leute werden ihr Leben lassen müssen.«
    »Offensichtlich«, sagte Waldura gleichmütig.
    »Morgen erwarten wir weitere Patrouillen«, sagte Jestak. »Sie haben gestern zwei um die Stadt herum-geschickt, jede mit dreizehn Mann. Die Gardisten haben sie niedergemacht. Wir rechnen damit, daß sie nun größere Trupps losschicken. Die müßten natürlich bedrängt werden, aber die Pelbar haben nicht ge-nügend Männer, um einem so zahlreichen Gegner außerhalb der Mauern entgegentreten zu können. Da-für können wir die Shumai einsetzen. Und Ajerons Männer. Die Tantal können gut mit ihren Bogen umgehen, und wir wollen nicht, daß du dabei Männer verlierst, Waldura. Wenn du ihnen zusammen mit der Garde auflauern und gegen sie kämpfen kannst, sind wir in der Lage, ihnen schwere Verluste zuzufü-
    gen, ohne daß sie uns auch nur zu Gesicht bekommen. Das trägt dazu bei, einen Feind zu demoralisie-ren.«
    »Ja«, sagte Waldura. »Ich weiß noch, wie ich dich gejagt habe, Jestak. Nun gut. Euer Mann soll uns dieses Ding erklären, was war es doch noch?«
    »Ein Katapult.«
    »Ja. Und ich werde die Hälfte der Bogenschützen und fünfundzwanzig Speerwerfer hinüberschicken, damit sie zusammen mit euren Wachen kämpfen. Wir werden auch dieses Ufer halten. Ich schicke zwanzig Mann flußaufwärts, damit sie mit der Arbeit an diesen Flößen beginnen. Ihr müßt noch einen Gardisten flußaufwärts schicken zur Biegung von Tall Rocks, damit er ihnen Anweisungen gibt. Nun, Jestak, du und Stantu, ihr müßt jetzt schlafen. Morgen brauchen wir euren Verstand, und zwar nicht von Müdigkeit umnebelt. Ich werde die Sache in Gang bringen und dann selbst noch ein wenig schlafen. Ich bin nicht mehr der Jüngste und kämpfe besser, wenn ich einen vollen Bauch und eine Nacht voll schöner Träume hinter mir habe. Jetzt geht!«
    Nicht lange danach war es, daß fünf Shumai arglos am Ufer standen, als im ersten Morgenlicht über den dunstverhangenen Fluß von einem Tantalschiff eine Rauchwolke aufstieg, und als sie sich umdrehten, krachte es, und vier der Männer, die hinsahen, stürzten, von Schrotkörnern durchsiebt zu Boden. Alles drängte an die Stelle. Ein zweiter Knall vom Schiff lö-
    ste Panik aus, weitere zwei Männer wurden getötet.
    Danach ließen sich die Shumai nicht mehr sehen.
    Aber sie arbeiteten mit dem Eifer der Rachsüchtigen an dem Katapult.
    Jestak kroch schließlich in die Mattenhütte, die Tia aufgestellt hatte. Sie war wach und streckte die Hand nach ihm aus. »Was hat sie gesagt?« war das erste, was Tia ihm ins Ohr murmelte.
    »Was? Wer?«
    »Die Protektorin!«
    »Sie? Über uns? Sie hat gefragt, ob ich die Pferde mitgebracht hätte. Ich sagte ja. Dann fragte sie ›Und?‹. Ich habe nur gelächelt. Es waren noch weitere Leute da, und es gab viel zu tun. Aber sie hat zurückgelächelt.«
    »Ist das gut?«
    »Ein Lächeln von Sima Pall ist sehr gut, Tia. Sie wird dich gernhaben.«
    »Werde ich sie auch gernhaben?«
    »Es ist nicht leicht, sie gernzuhaben. Sie ist Politikerin. Aber du wirst sie gernhaben.«
    »Was ist mit Nordwall? Werden wir standhalten können?«
    »Ich weiß es nicht, Tia. Ich weiß es nicht.«
    Im frühesten Morgenlicht hatten die Tantal das Ufer des Vorfelds besetzt und Männer herangeschafft, um die Kanone zu heben. Endlich hatte sie so viel vom Fallenstein abgebrochen, daß sie das Geschütz und das Gewirr von Leichen in der Grube sehen konnten.
    Manti stand mit Tag auf der Mauer. Er legte die Hand an die Augen: »Richtet die Bolzenschleudern her. Ich glaube, sie werden bald Gefangene heranschaffen, die beim Herausziehen helfen sollen. Wir wollen keine davon töten. Wir müssen

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