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Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Titel: Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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hinein. Wie ist die Garde postiert?«
    »Es sind sechs Quadrate, Jestak. Wir sind froh, daß du da bist.«
    Owat erklärte ihnen den Passierkode. »Noch etwas«, fügte er hinzu. »Hast du das Mädchen gefunden?«
    »Sie ist jetzt meine Frau«, sagte Jestak. »Sie ist da drüben.«
    »Vermutlich hast du auch die Pferde«, sagte Reat.
    »Wie könnte ich ohne die Pferde zur Protektorin zurückkommen?« flüsterte Jestak.
    Reat klopfte ihm nur sanft auf den Rücken.
    »Still!« sagte Stantu.
    »Ich freue mich auch, daß du wieder da bist, Stantu«, sagte Owat und ergriff seine Hand. Die beiden gingen schweigend mittels des Passierkodes, den Owat beschrieben hatte, durch die Garde. Das System war einfach. Bis sie die Mauer erreichten, waren keine weiteren Signale nötig. Sie mußten sich nur in bestimmten Korridoren halten und einem bestimmten Bewe-gungsmuster folgen. Die Gardisten beobachteten sie und würden sehen, daß sie Freunde waren, weil sie wußten, daß keine feindliche Gruppe einen so selt-samen Weg nehmen würde. Es dauerte nicht lange, da standen sie direkt an der Westmauer und pfiffen leise. Der Drehstein schwenkte aus, und Jestak war zu Hause.
    Vor Mittag stieg Adai von Jestan wieder langsam und mühevoll die geschwungenen Steinstufen zum höchsten Turm von Pelbarigan hinauf. Als sie den Posten erreichte, drehte sich Tanbar zu ihr um und sagte wieder: »Noch nicht, Jestana.« Sie seufzte und lehnte sich gegen die Turmwand.
    »Schau, was ist das?« fragte Dindani. Es war ein weißer Vogel, der von Norden her direkt nach Pelbarigan geflogen kam. Vom Nordturm erklangen an-steigend drei Töne aus einem Horn und kündigten den Botenvogel an. Der Taubenschlag war in der Nä-
    he des höchsten Turms, und Tanbar war da, um den Vogel in Empfang zu nehmen. Er beruhigte ihn, ne-stelte behutsam die Kapsel vom Bein und steckte das Tier in den Käfig, wo er es streichelte und fütterte.
    Inzwischen waren noch vier Leute gekommen.
    Adai rief vom Turm herüber: »Tanbar, bring es hierher! Tanbar ...«
    Er ging zu ihr, von einer immer größer werdenden Menge gefolgt, die den ganzen Mittelturm einnahm, als Tanbar das dünne Papier vorsichtig an der Turmmauer entrollte, und die Hand hob, um Schweigen zu gebieten. »Werden angegriffen«, las er vor.
    »Vierzig große Schiffe der Tantal vom Bittermeer. Vielleicht zweitausend Mann. Viele Shu. und Sent. gefang. um Schiffe zu rudern. Shu. und Sent. sammeln sich mit uns.
    Jestak von westlichen Bergen zurück mit Pferden u. Ehefrau. Schickt Sent. Sternenbande von Koorb her! Verpflegt sie! Sprecht mit Mokil! Schickt Garde, wenn mögl.! Sagt Sternenbande, sie sollen durch Obstgärten kommen – Tan-talwaffe gefährlich. Feind hat Frauen, Kinder dabei.
    Scheint grausam. Sima P. Protektorin.«
    Mitten in das Gemurmel und die Rufe hinein schrie Adai: »Gib es mir, Tanbar! Gib mir das!« Aber er war schon die Treppen hinuntergegangen, um die Botschaft beim Rat abzuliefern.
    Später wurde die Botschaft vor dem Rat erneut verlesen. Imeo, die Protektorin, hob den Kopf. »Es muß ruhig sein«, sagte sie. »Wir müssen diese Botschaft Stück für Stück lesen und darüber nachdenken.
    Erstens, hat schon einmal jemand von den Tantal ge-hört? Wer sind sie?« Alles schwieg.
    Schließlich meldete sich Adai: »Jestak hat mir einmal von ihnen erzählt.«
    »Jestak? Was hat er gesagt?«
    »Nicht viel, Protektorin. Wir waren alleine. Ich sah einige Narben. Auf seinem Rücken. Er wollte nichts sagen. Du weißt, daß er das Recht auf Schweigen in Anspruch genommen hatte. Ich appellierte als Mutter an ihn. Er sagte, es wäre schon gut, aber er sei Sklave eines grausamen Volks am Bittermeer gewesen, das man die Tantal nenne, habe aber fliehen können.«
    »Was hat er sonst noch gesagt?«
    »Nichts, Protektorin, nur, daß er auf einem Schiff geflohen sei. Er ließ mich schwören, sein Schweigen zu wahren. Jetzt breche ich es.«
    »Nun, Adai, vielleicht wird er es dir nicht übel-nehmen«, sagte die Protektorin trocken. »Und was ist mit dem nächsten Satz? Das ist nur Information über die Shumai und die Sentani. Es sieht Sima Pall ähnlich, das so dazwischenzuschieben – Shumai und Sentani. Wie könnten sie sich zusammentun? Wir wollen einmal annehmen, daß sie es tatsächlich tun, wenn eine Protektorin es geschrieben hat. Ich weiß nicht, warum sie ›Jestak von westlichen Bergen zu-rück mit Pferden u. Ehefrau‹ eingefügt hat, außer, um mich zu ärgern. Über Jestak hat sie mir dieses Jahr genug

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