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Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Titel: Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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gerudert wurden, kamen aus irgendeinem Grund nicht gut voran. Als sich die Shumai näherten, sausten allmählich auch zwischen den Bäumen Pfeile heraus, und es war klar, daß die Tantal das Schiff verlieren würden. Die Patrouille, die im Norden der Stadt gelandet war, lief zum Schauplatz des Geschehens, aber sie hatte weit zu laufen. Die Männer kamen zu einer kleinen Brücke, die über einen Bach führte, und als die ersten zehn hinübergelangt waren, neigte sich die Brücke plötzlich nach oben und ließ acht weitere ins Bachbett fallen, in das Eisenspitzen eingelassen waren. Aus dem Gebüsch dahinter zischten Pfeile und trafen die zehn, die den Bach bereits überquert hatten. Die anderen versuchten ihn zu durchwaten, sie hatten aber zu wenig Deckung und verloren weitere fünf Leute an die unsichtbaren Angreifer. Sie wichen zurück, formierten sich, schickten einen Pfeilhagel in das Gebüsch und hörten ein paar Schreie als Antwort. Dann drehten sie sich um und rannten bachaufwärts, um sicher hinüberzukommen.
    Inzwischen war das Schiff auf Grund gelaufen, und die Shumai enterten es. Die ersten drei Männer purzelten, von Pfeilen durchbohrt, in den Fluß zurück, aber jetzt war ein Ruder voll Gefangener von den Ketten befreit, und alle sechs Männer stürzten sich ungehindert auf die Bogenschützen. Vom Ufer wateten in langen Sprüngen Pelbargardisten heran und kletterten ins Schiff.
    Einer, der ein schwarzes Band um den Arm trug, schrie: »Schnell, befreit die Männer! Larc, setz das Schiff in Brand! Vom Heck her!« Pelbarschwerter hackten auf Ketten und Holz ein, und ein Ruder voll Gefangener nach dem anderen wurde befreit. Sie purzelten an der Nordseite in das seichte Wasser und arbeiteten sich zum Ufer hinüber. Inzwischen kamen die Tantalschiffe in Reichweite und schossen mit Schrot auf die Männer, aber die waren großenteils geschützt, und die Langbogen der Gardisten jagten dichte Pfeilschwärme auf die Schiffe los.
    Fast alle Ruderer waren inzwischen frei. »Kommt!«
    sagte der Gardist mit dem schwarzen Band. »Über die Bordwand! Jetzt. Los!«
    Der dünne Sentani, der mit der Kanone herum-spielte, drehte sich um und grinste. »Einen Augenblick noch«, sagte er und hielt eine Flamme ans Feu-erloch. Die Kanone ging mit einem Knall los, der Hauptmast des ersten Schiffes brach ziemlich weit oben ab, das Segel sackte zusammen.
    Der Mann klatschte in die Hände und sprang auf, um dem Gardisten zu folgen, aber bevor er das Wasser erreichte, hatte er schon einen Pfeil in der Schulter.
    Die Tantalpatrouille hatte inzwischen den Bach überquert und lief nach Norden, um den flüchtenden Männern und ihren Verbündeten den Weg abzuschneiden. Es waren jetzt siebenundzwanzig, sie rannten nur weiter, weil ihre eigenen Schiffe in der Nähe waren. Sie waren in der Minderzahl, aber wenn sie die Bäume erreichen konnten, hatten sie den Feind zwischen sich und der Streitmacht auf den Schiffen.
    Der erste Mann, der den Wald erreichte, verschwand plötzlich schreiend in einer Falle. Die anderen gingen daraufhin sehr vorsichtig weiter und tasteten den Boden vor sich mit ihren Bogen ab. Schreie vom Ufer verkündeten, daß die anderen Tantal das Schiff erreicht hatten, das nun lichterloh brannte. Soldaten vom Schiff und von der Patrouille schlossen auf und liefen am Rand des Flusses durch den Wald, aber da war niemand. Alle waren verschwunden.
    Am Ufer des Flusses drehte ein Tantal die Leiche eines Gardisten um und stellte fest: »So sieht also ein Pelbar aus. Sie schneiden sich ihr Haar beinahe wie eine Schüssel. Wir hatten einmal so einen Gefangenen. Am Bittermeer. Ath, verflucht, wie wünschte ich, daß ich jetzt dort wäre.«
    Durch das andere Ende des Tunnels, in den die Gardisten sie geführt hatten, hatte die gemischte Gruppe aus Shumai, Sentani und Pelbar die Wälder am Rand der Klippen erreicht.
    Der Anführer der Gardisten brachte sie alle tief in den Wald und postierte seine eigenen Männer am Rand des Uferfelds. Er hatte von Winnt genug Sentanidialekt gelernt, um sich verständigen zu können.
    Die Sentaniflüchtlinge wiederholten alles für die Shumai, mit denen sie auf den Schiffen gesprochen hatten, bis alle verstanden hatten. »Nun müssen wir die unverletzten Männer von den verwundeten trennen«, begann er. »Die Befreiten müssen in die Stadt, um sich die Eisen abschneiden zu lassen. Die Verwundeten gehen mit ihnen. Wir restlichen müssen darauf gefaßt sein, auf die Patrouille zu treffen, die die Tantal

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