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Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Titel: Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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andere Wahl. Wo ist dein Verstand? Denk nach, Mann!« Er antwortete nicht. Wieder schüttelte sie ihn leicht.
    »Außer dem Leben, das ich hier habe, gibt es für mich keines, und das hast du vernichtet.«
    »Nicht so. Bitte? Geh und denk darüber nach!« Sie küßte ihn auf die Backe und schob ihn aus der Tür. Er ging, ohne eine Miene zu verziehen, und sie drehte sich um, setzte sich auf das kaputte Bett und dachte lange nach. Dann begann sie methodisch mit den Übungen, durch die sie während ihrer ganzen Gefangenschaft zur Verzweiflung von Escripti, dessen Aufgabe auch umfaßte, die Körper seiner Schüler weich zu machen und ihre Kurven zu runden, ihren Körper hart und kräftig gehalten hatte.
    Brin, die Protektorin, hatte ihre Rätinnen im Gerichtssaal um sich versammelt. »Aber woher sollen wir die Männer für die Arbeit bekommen, Protektorin?« fragte die Osträtin. »Wir haben so viele Arbeiter für weniger wesentliche Dinge von den Obstgärten und Werkstätten, vom Sammeln und von den Bergwerken abgezogen, daß wir schon die Garde verringern müßten.«
    Die Protektorin runzelte die Stirn. »Weniger wesentlich? Wozu brauchen wir jetzt so viele Gardisten?
    Sind sie wesentlich? Wir leben doch in keiner Zeit großer Gefahr?«
    »Und doch sind im Sommer gelegentlich die Sentani in der Nähe, und sogar ein paar vorbeiziehende Shumai, Protektorin.«
    Die Protektorin seufzte, dann stand sie auf und warf die Arme hoch. »Und, können sie diese Mauern erklettern?« fragte sie großartig.
    An dieser Stelle erschien der Hauptmann der Garde in der Tür, verbeugte sich und blieb stehen.
    »Ja? – Ich kann mich nicht erinnern, dich gerufen zu haben.«
    »Eine Petition, Protektorin.«
    »Wer von der Garde?«
    »Die gesamte Garde, drinnen und draußen, Protektorin.«
    »Das«, sagte sie zu den Rätinnen gewandt, »kommt davon, wenn man Männern irgendwelchen Einfluß gibt.«
    »Die Unterschriften aller Angehörigen der Garde einschließlich der Frauen und des Anführers, des Innenhauptmanns, sind aufgeführt, Protektorin.«
    »Ich erkläre die Versammlung für beendet«, gab sie zurück und machte auf dem Absatz kehrt, um sich durch ihre Privattür zu entfernen. Sie wurde ihr durch die Person des Innenhauptmanns versperrt.
    »Die Petition, Protektorin«, sagte Appro, der Innenhauptmann.
    »Ich werde sie nicht annehmen.«
    »Du wirst sie annehmen oder sie essen, Protektorin«, kam gleichmütig die Antwort.
    Brin von Brunag blieb stehen, drehte sich dann großartig um und nahm die Bittschrift.
    »Warte«, sagte der Hauptmann der Garde. »Dies sage ich dir vor dem gesamten Rat. Die Garde hat beschlossen, wenn du diese Petition vernichtest oder etwas anderes damit tust, als sie vor dem Rat zu verlesen, werden wir, die Garde, diese Stadt verlassen, in einem Zug, und nach Pelbarigan gehen.«
    Brin war wie vor den Kopf geschlagen. Sie setzte sich, reichte die Petition der Osträtin, und sie fing zu lesen an: »Wir, die gesamte Garde von Nordwall, verlangen angesichts der jüngsten Vorkommnisse, daß die gesamte wahlberechtigte Stadt sich in einer allgemeinen Wahl zur Kompetenz der gegenwärtigen Protektorin äußert. Unsere Sorgen schließen das Versäumnis ein, die Fallklappe am Fluß instandzuhalten, die Abstellung wesentlichen Gardepersonals zu un-wesentlichen Funktionen, die Verwässerung des Trainings der Garde, die Weigerung, neues Gardepersonal zur Ausbildung anzuwerben, die Weigerung, zerbrochene Bolzenschleudern durch neue zu ersetzen, die ...«

ELF
    Die Männer hatten sich bis dicht an das westlichste Feld herangearbeitet, wo zwei Dutzend Shumai in Fesseln Bohnen hackten.
    »Ich muß mir diese Fesseln genauer ansehen«, sagte Jestak. »Wenn sie leicht abzumachen sind, können wir den ganzen Haufen befreien. Wenn sie dick und aus hartem Stahl sind, können wir nur ein paar mitnehmen, sonst müssen wir alle hier sterben.«
    Thro kratzte sich den Bart. »Wir können nicht nur ein paar mitnehmen«, sagte er.
    »Ja«, sagte Jestak. »Kommt, Thro, Stantu!« Die drei arbeiteten sich den Abhang hinunter an den Rand des Feldes vor. »Kommt! Da hinunter!«
    »Warum?«
    »Ich glaube, dahin lassen die Emeri sie gehen, wenn sie ihre Notdurft verrichten müssen. Dahinter ist ein freier Platz. Das würde eine Flucht erschwe-ren.« Sie krochen gebückte hinunter in eine schmale Waldzunge, eine Rinne, die zu steil war, um dort etwas anzubauen. Nach einiger Zeit rief einer der Shumai einen Wächter an und bat um Erlaubnis, in den

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