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Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Titel: Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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gehen, müssen wir unseren Plan ändern.«
    »Warum? Funktioniert er nicht mehr?«
    »Jetzt können wir die ganze Sache eventuell durchführen, ohne jemanden zu töten.«
    »Was? Wir sollen diese stinkenden Wiesel nicht töten? Warum? Nein, Jestak, so nicht! Sieh doch, was sie getan haben! Wir sind hier nicht auf einem Pel-bartanz.«
    Jestak blinzelte ihn an. »Nun, Thro, ich mag euch alle, und ich habe auch bemerkt, daß auf beiden Seiten einige Leute sterben, wenn es zu einem Kampf kommt. Welche von unserer Seite sollen sterben?«
    »Das ist schlau, Jes, aber du weißt, daß das jeder Kämpfer akzeptiert. Schau! Bis auf fünf ziehen alle ab. Und dann sind da noch über zwanzig Farmaufse-her. Sie sehen nicht aus wie gute Kämpfer.«
    »Eben deshalb, Thro.«
    Weit unterhalb der luxuriösen Räume des Krugistoran lag ein Wächter auf ein Stahlgitter geschnallt. Ein zweiter Mann traktierte seinen nackten Rücken mit der Peitsche. Zwei weitere standen lässig daneben, einer zählte die Streiche. Der Mann auf dem Gitter grunzte erst, dann schrie er laut.
    »Neun, das reicht«, sagte der Zähler.
    »Das Urteil lautete auf zwölf«, entgegnete der Mann mit der Peitsche.
    »Gefällt dir deine Arbeit so gut?« fragte der andere trocken.
    »Wenn der Krugistoran von diesem Ungehorsam erfährt, bekommst du hundert.«
    »Wer wird es ihm erzählen? Du?« fragte der zweite Beobachter. »Wenn du das tust, sind die Folgen vielleicht nicht so angenehm für dich.«
    »Das ist Verrat.«
    »Sieh dir seinen Rücken an! Weißt du, was er getan hat? Er hat den Kopf gedreht, als eine der fast nackten Schönheiten des Krugistoran vorbeiging.«
    »Das hätte er niemals tun dürfen.«
    »Sieh dir seinen Rücken an! Hat er nicht dafür bezahlt?«
    »Nicht den vollen Betrag.«
    Der erste Mann zog sein Schwert. »Das bekommst du, wenn du ihm dreizehn gibst. Vergiß nicht, es gibt mehr Schwerter als dieses eine, und du wirst nie erfahren, welches dich erwischt. Bring ihn jetzt hinunter! Und denk daran – Maul halten!«
    Die beiden Beobachter drehten sich um und gingen, als das Opfer auf den Boden gelegt wurde. Der Gefängniswärter sah ihnen nach, dann sagte er zu dem anderen: »Und jetzt gebe ich dir die restlichen drei.« Er zögerte. Dann schlug er mit der Peitsche dreimal auf den Rücken des Mannes. »Jetzt ist das Urteil vollstreckt. Ich hole den Sanitäter.«
    Den ganzen Nachmittag ritten kleine Gruppen von Emerisoldaten von den Bergen herein oder kamen zu Fuß von nahegelegenen Posten. »Wozu brauchen wir so viele?« fragte ein Offizier. »Da draußen können doch nicht mehr als zweihundert Mann sein – wenn sie überhaupt kommen, was ich bezweifle. Wir haben hier beinahe siebenhundert Mann, praktisch die gesamte Streitmacht.«
    »Wir schützen den Sitz der Regierung«, sagte der andere.
    Der Offizier warf ihm einen prüfenden Blick zu. Er schien es ernst zu meinen. »Ja«, sagte er. »Den Sitz der Regierung. Auch so ein Sitz.«
    Prestiginagi fand Tia auf einem Tisch stehend, den sie zu dem hohen, vergitterten Fenster hinübergeschoben hatte. Sie streckte sich, um hinausschauen zu können.
    Er hustete leicht. »Presti? Was ist los? Was machst du?«
    »Ich? Ich bin hier, um deine Studien fortzuführen, Mädchen. Komm da herunter! Du hast also das Bett zerbrochen. Escripti ist deinetwegen fast am Boden zerstört. Du treibst es zu weit. Ich werde die nassen Handtücher für dich kommen lassen.«
    »Ich?« spottete sie. »Ich kann gar nichts zu weit treiben. Ich habe beschlossen – ich! –, daß ich mit dem Schmalztopf nichts zu tun haben will, und die Folgen fürchte ich nicht.«
    »Sie können schmerzhaft sein, wenn er dich ablehnt. Sehr. Wir schützen dich, weißt du.«
    »Falsch, Presti. Ihr schützt euch selbst. Vielleicht hättet ihr unter anderen Bedingungen mich geschützt. Ich höre, daß es schlimmer mit ihm geworden ist. Jetzt bestraft er schon seine eigenen Leute.
    Und damit habe ich dich in der Hand. Wenn ich falle, fällst du auch. Und ich bin bereit zu fallen, denn eine zweite Acco zu werden, das ist ebenso schmerzlich wie Peitschen und Feuer, und es liegt keine Selbstachtung darin.«
    Prestiginagi trat an den Tisch und blickte zu ihr auf. »Escripti hat mir erzählt, was du gesagt hast.
    Deine Alternative. Das ist gefährliches Gerede. Du näherst dich dem Zerreißpunkt.« Sie streckte den Fuß aus, um ihn an der Nase zu zwicken, aber er schlug ihn weg. »Ich bin nicht Escripti, Tia! Ich habe auch Selbstachtung.«
    »Du?

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