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Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Titel: Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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Wald gehen zu dürfen. Es wurde ihm gestattet.
    Er war ziemlich weit in die Bäume hineinge-schlurft, als Thro ihm im Flüsterton zurief: »Shumai.«
    Der Mann drehte sich um, sah die Männer, und ging dann gleichgültig weiter, bis er hinter einen Baum kam. Sie arbeiteten sich bis zu ihm vor.
    »Wieviele Leute seid ihr?« flüsterte der Shumai.
    »Nicht genug für einen allgemeinen Angriff. Wir wollen heute nacht versuchen, euch zu befreien. Wir werden einen Plan haben. Hier, laß den Pelbar deine Fesseln ansehen! Sorge dafür, daß jeder Bescheid weiß. Versucht, in den Sklavenhäusern zu singen oder Spiele zu machen, aber nicht so laut, daß jemand Verdacht schöpft. Ich bin Thro. Das ist Stantu und das ist Jestak der Pelbar.«
    »Ich bin Irth. Gut. Jetzt muß ich gehen.« Sie be-rührten sich leicht mit den Händen, und dann hum-pelte der Mann zum Feld zurück. Sie sahen, wie er zu seinem Nebenmann hin eine leichte Kopfbewegung machte, und bemerkte, wie die beiden einander beim Hacken langsam näherkamen. Der Emeriwächter beobachtete hoch oben einen Falken und achtete nicht auf das langsame Lied, das sie anstimmten. Und er merkte auch nicht, wie sich allmählich hie und da ein Kopf in die Richtung der Befreier drehte und sich dann rasch wieder abwandte.
    Oben auf dem Kamm angekommen studierten die drei wieder die Anlage des Gehöfts.
    »Was ist mit den Fesseln, Jestak?«
    »Sie sind aus Weicheisen. Wenn es im Schmiede-schuppen eine gute Metallschere gibt, kann ich sie ziemlich schnell aufschneiden. Das könnte jeder. Es ist natürlich viel zu schneiden, mehr als fünfhundert Schnitte insgesamt, nur um ihnen die Ketten abzu-nehmen, damit sie laufen können. Wenn wir in die Berge kommen, können wir dann die Zapfen herausschlagen. Wir könnten das auch hier machen, aber vielleicht kostet das mehr Zeit, als wir uns bei einem Angriff leisten können. Während wir die Männer befreien, können sie natürlich auch Zapfen herausschlagen oder Fesseln zerschneiden, genausogut wie Waffen gebrauchen. Hat niemand Tia gesehen?«
    »Nein. Hast du einen Angriffsplan?«
    Jestak zeichnete eine Skizze auf den Boden. »Hier sind die Sklavenhäuser. Da sind die Wachtposten.
    Hier sind die Pferde. All das ist offenes Gelände. Sie erwarten wohl einen typischen Shumaiangriff über offenes Gelände, danach zu urteilen, wie sie die Posten aufgestellt haben, und diese Barrikaden und die Wachfeuer. Aber schaut! Hier ist ein Abflußgraben.«
    »Er wird stinken.«
    »Nicht so sehr wie eine Leiche. Schaut! Wir können ihn am unteren Rand des südlichen Feldes erreichen und ziemlich schnell darin nach oben steigen. Dort können wir in den Wachenkreis eindringen. Das ist kaum ein Problem. Zuerst müssen wir aber die Pferde erreichen. Hatch, du bist unser einziger Reiter. Du mußt ein gutes Pferd herausführen. Während wir diese Männer auf ein Zeichen hin von hinten anfallen, mußt du das Pferd zur Tür bringen und ein schweres Seil durch das Gitter a n der Tür schlingen. Zwei Männer müssen mit dir gehen, um die Türwächter zu tö-
    ten, falls welche da sind. Sie werden das Zeichen geben, so daß diese Wachen als erste daran glauben müssen. Die im Innern werden mit dir und dem Pferd das Gitter herauslösen. Dann mußt du beim nächsten Haus genauso vorgehen. Die befreiten Männer müssen dann die Wachen dort aufhalten, und die vom nächsten Haus müssen ihnen Verstärkung geben.
    Nach diesem Muster können wir uns durch alle Häuser arbeiten – und wenn wir zurückgehen – denn das werden wir, es geht nicht anders, werden wir von immer mehr neuen Leuten verstärkt. Jetzt ...«
    »Thro, Jestak, seht mal da!« sagte Olor. Fünf Reiter galoppierten von Süden heran. Bald überschritten sie den Wachenkreis, fielen in Schritt und hielten an, als sie auf die dort stehenden Wachen trafen. Die auf dem Berg verhielten sich ganz still. Weit unten sahen sie, wie der berittene Anführer den Arm schwenkte und nach Süden deutete. Der andere Mann widersprach ihm offensichtlich. Der Mann auf dem Pferd machte mit ausgestreckten Armen die Geste der Emeri für Resignation. Der erste blickte wütend drein, drehte sich aber um und marschierte zum mittleren Wachtposten. Bald kamen die anderen Männer heraus und gingen auf die Pferdekoppel zu.
    »Bei Aven, sie ziehen ab!« sagte Jestak.
    »Vielleicht ist es eine Falle. Vielleicht wissen sie, daß wir hier sind.«
    »Vielleicht, aber ich glaube es nicht. Mir sah das nach einem echten Streit aus. Wenn sie

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