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Pelbar 2 Die Enden des Kreises

Pelbar 2 Die Enden des Kreises

Titel: Pelbar 2 Die Enden des Kreises Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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aber nur noch die Metallrahmen vorhanden waren.
    Ozar roch nach Dunkelheit und Verfall. Ein Sam-melsurium von Gegenständen und Werkzeugen, wie Stel sie sich nie hätte vorstellen können, lag über den Boden verstreut. Von der Wand blätterte eine cremige Substanz ab, die weder Metall noch Holz war. Stel brach ein Stück davon mit der Hand ab. Es war mür-be, hatte aber eine leichte Krümmung. Korrodiert war es nicht. Hie und da verstreut lagen perlweiße Trink-becher, dünn, zerbrechlich und unglaublich leicht, und kleine Flaschen aus Glas. Stel sah auch faltige Metalltabletts wie die im Archiv. Vorne, wo Ozar schmäler wurde, war die Tür, von der Fitzhugh gesprochen hatte, mit der verblaßten Aufschrift: EINTRITT VERBOTEN. Stels Hand zögerte, aber dann packte er entschlossen den Türgriff und zog. Die Tür öffnete sich knirschend. Mehrere kleine Tiere flitzten im Dunkeln an ihm vorbei und erschreckten ihn so, daß er beinahe seine Lampe fallen ließ. Er schlüpfte hinein und zog die Tür hinter sich zu, dann machte er sie wegen des dumpfen Geruchs wieder auf.
    Stel schauderte, als er die beiden Skelette sah, die jetzt ziemlich durcheinandergewürfelt waren, aber noch in ihren Stühlen saßen. Das Gerippe auf der linken Seite lehnte an der linken Wand, der Kopf war fast weggekippt. Der Schmutz, der sich durch das Fenster ergossen hatte, füllte den Schädel zur Hälfte.
    Das Skelett auf der rechten Seite neigte sich nach vorne gegen Gurte. Der Schädel lag auf dem Boden. In der Stille starrte Stel die Scheiben an, von denen Fitzhugh gesprochen hatte. Auf jeder Scheibe waren eine Beschriftung und ein Bogen mit Zahlen. Kleine Knöp-fe ragten in Reihen hervor. Vor jedem Skelett standen ein Stab und der Teil eines Rades schräg aus dem Boden heraus.
    Während Stel das alles anstarrte und ihm von all den fremdartigen Dingen ganz schwindlig wurde, hörte er ein leises Geräusch. Er deckte seine Lampe ab, hatte aber Angst, sie auszublasen. Von draußen schien ein schwaches Licht durch die Fenster von Ozar. Stel erhob sich langsam und spähte hinaus.
    Durch das Loch zwischen den Klötzen kamen mehrere Gestalten herein. Zuerst glaubte Stel, es seien Ozar, aber dann sah er, daß die kahlen Köpfe den Roti ge-hörten. Er hörte eine Stimme leise sagen: »Yci, nu matte kudasy por das Diu nezumi iro. Ul coom a tha oka. Tyn nu ga hym. Uhm, zym, nachtanali, nu ga hym.« Die anderen stimmten wieder den leisen Gesang an, aber der Anführer legte schnell den Finger auf einige Münder und brachte sie zum Schweigen.
    Stel sah einigermaßen erleichtert, daß ein Roti einen Arm an den Körper gebunden hatte. Er hatte den Mann also nicht mit seiner Steinlawine getötet.
    Aber was sollte er jetzt tun? Er sank zwischen den beiden Skeletten nieder. Etwas stach ihn in die Hand.
    Er riß sie nach oben weg, dann tastete er vorsichtig und förderte einen kleinen Gegenstand zutage, auf dessen Rücken ein dünner Schaft wie eine Nadel angebracht war. Er befühlte das Ding eine Weile mit den Händen, dann steckte er es in eine Tasche. Drau-
    ßen hörte er die Stimmen. Mit der Zeit begannen die Roti, im Gebäude umherzugehen. Einige waren offensichtlich nervös und ängstlich. Stel verhüllte seine Lampe noch sorgfältiger. Während er sich mehr und mehr an das schwache Licht gewöhnte, sah er an einer Wand einen dunklen Mantel hängen. Er berührte ihn. Der Ärmel ging ab. Aber das Tuch schien, wenn es auch steif war, recht stabil zu sein.
    Stel hörte Stimmen innerhalb von Ozar. Glückli-cherweise hatte er die Tür zugeschoben, als er sie zum erstenmal gehört hatte. Aber er wußte, daß sie nicht standhalten würde, wenn die Roti hereinwoll-ten. An diesem Punkt war er nicht einmal sicher, ob sie wußten, daß er hier war. Die Stimmen kamen nä-
    her. Stel konnte hören, wie die Roti in den Dingen in Ozar herumkramten. Lag da Staub? Hatte er Spuren im Staub hinterlassen? Er zog sein Kurzschwert.
    Dann berührte er mit der Hand etwas aus Draht. Seine Finger fuhren die Umrisse nach. Es war wie ein Kleiderbügel der Pelbar. Schnell nahm er den Mantel, holte das Nadelding aus seiner Tasche und steckte den Ärmel wieder an.
    Er hörte, wie die Roti an die Tür kamen. Er hängte den Mantel über die Lehne eines Stuhles, stellte schnell den rechten Schädel obendrauf und kauerte sich auf der rechten Seite nieder, wo der Raum eine Ausbuchtung hatte. Er hielt seine Lampe hoch in den Schädel hinein, als die Roti die Tür aufzogen. Im schwachen Licht

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