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Pelbar 2 Die Enden des Kreises

Pelbar 2 Die Enden des Kreises

Titel: Pelbar 2 Die Enden des Kreises Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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hier. Ich mußte mich schon früher damit verteidigen und werde wieder mein Bestes tun.«
    »Dich verteidigen?« Quen machte einen Schritt auf sie zu, mit fast traumhafter Langsamkeit. Sie wich zu-rück, täuschte an, und als er mit ausgestreckter Hand näher kam, schlug sie zu und wollte seinen Unterarm ritzen. Aber der war nicht mehr da. Quen hatte sie am Handgelenk gepackt und warf sie mit einem Ruck zu Boden. Sie riß ihr Bein herum, um ihn zum Stolpern zu bringen, aber sein Bein stand fest verwurzelt wie ein Baum.
    »Und jetzt«, sagte er langsam, »laß das fallen, ehe ich dir den Arm breche!« Sie ließ nicht los. Quen tat so, als wolle er ihr den Arm nach hinten drehen, quetschte ihr aber plötzlich das Gesicht gegen den Boden. Sie glaubte, einen Blitz zu sehen, hob den Kopf, wobei ihr das Blut in Strömen aus der Nase lief, und sah ihn durch Tränen mit ihrem Kurzschwert in der Hand vor sich stehen. Ohne zu zögern stürzte sie auf ihn los, täuschte an, wollte ihn mit den Armen umfassen. Aber er drehte die Waffe weg, packte Ahroe, schwang sie herum, stieß ihr den Ellenbogen ins Auge und ließ sie zu Boden fallen. Sie rollte sich weg, stand wieder auf, keuchend, betäubt vor Schmerz, und stellte sich vor ihn.
    Quen rührte sich nicht. »Setz dich jetzt hin!« sagte er. Ahroe wich nicht von der Stelle. »Setz dich, sonst schlage ich dich nieder!« Ahroe blieb stehen, ihr Auge schwoll schon zu. »Na gut«, sagte Quen und machte einen Satz auf sie zu. Sie wich zurück, drehte sich um und wollte ihm ein Bein stellen. Quen wirbelte herum und sagte leise: »Sehr hübsch«, während er ihr die Füße unter dem Leib wegtrat. Ahroe stürzte hart, und fast schon als sie aufschlug, saß Quen auf ihrem Rük-ken.
    »Nun«, sagte er, »ich sehe, daß mein Antrag abgelehnt wurde. Das tut natürlich weh. Es tut mir noch mehr weh, daß ich dir Schmerzen bereiten muß. Aber ich lasse mich von niemandem – hörst du? – von niemandem, nicht einmal von einer Frau, mit einer Waffe bedrohen, ohne daß das Folgen hat. Wenn du ein Männerspiel spielen willst, mußt du es auch nach den Spielregeln der Männer tun.«
    Ahroes Auge schmerzte heftig. Mit der freien Hand betastete sie ihre Nase, um zu sehen, ob sie gebrochen war. Sie sagte nichts.
    »Es tut mir leid, Ahroe, daß du so reagiert hast. Es tut mir auch leid, daß du mich so widerwärtig findest. Du kannst deinen kostbaren Feigling, diesen Stel, behalten. Viel Vergnügen mit ihm. Hagen hat mir von dem elenden Kerl, diesem Assek erzählt. Ich bin kein Assek und lehne es ab, als solcher angesehen zu werden. Ich habe keinen Kampf angefangen, aber ich bin auch noch nie vor einem zurückgeschreckt.
    Gibst du nun wenigstens zu, daß es ein fairer Kampf war? Schließlich hast du angefangen mit deinem langen Messer.«
    »Geh runter von mir, du fischbäuchige Ratten-schlange!«
    Quen packte ihr Handgelenk und drehte es herum.
    »Was hast du gesagt?«
    »Geh runter von mir!«
    »Und jetzt, wie ging es weiter, in höflichem Tonfall?«
    »Bitte, Quen, du wirst es mir brechen.«
    Quen stand auf. Im schwachen Licht sah er zu, wie sie sich langsam auf den Rücken rollte. »Nun, Ahroe, wenn du mit jemandem einen Kampf anfängst, der dich nicht herausgefordert hat, solltest du einen guten Grund dafür haben. Und es sollte auch eine vernünftige Chance bestehen, daß du gewinnst. Ich stelle mich auch nicht vor schwarze Stiere.«
    Ahroe betastete ihr Auge. »Schau nur, was du gemacht hast«, sagte sie, aber als sie mit dem unverletzten Auge wieder klar sehen konnte, merkte sie, daß sie allein war. Sie arbeitete sich mühsam hoch, tastete umher, fand ihr Kurzschwert auf der anderen Seite des Hauses und steckte es in die Scheide. Alles tat ihr weh. Ihr Auge fühlte sich an, als wolle es die ganze Seite ihres Gesichts nach unten ziehen.
    Bara erschien in der Tür und sagte: »Was ist mit Quen los? Er geht und will nicht einmal ...«
    Sie kam zu Ahroe hinüber, hielt ihr Gesicht hoch und musterte es gründlich. »Hat er dir Gewalt angetan? Hat er ...«
    Ahroe schüttelte den Kopf.
    »Das hätte ich auch nicht von ihm gedacht.«
    »Er wollte mich heiraten. Er hat nicht aufgehört zu fragen.«
    »Und du. Hast du ihn angegriffen?«
    »Ich habe mein Kurzschwert gezogen und gesagt, er soll aufhören.«
    Bara pfiff leise. »Aha. Nun, setz dich, ich hole Wasser und mache dich sauber.«
    Als Bara zurückkehrte, hatte sich Ahroe kaum von der Stelle gerührt. Bara tat, was sie konnte, um sie zu säubern

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