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Pelbar 2 Die Enden des Kreises

Pelbar 2 Die Enden des Kreises

Titel: Pelbar 2 Die Enden des Kreises Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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und die anderen kehrten zurück. »Einer ist entkommen«, sagte Quen.
    »Zwei«, gab Hagen zurück. »Von hier auch einer.
    Gemeine Kerle.«
    »Ihr werdet den hier töten müssen. Und die anderen auch.«
    »Sie töten?« fragte Ahroe.
    »Sie wollen das Kind wegen seiner grauen Augen.
    Oder uns wegen unserer blauen. Sie opfern die Blau-
    äugigen, mit ... während ... Jedenfalls opfern sie sie.
    Sie glauben, blauäugige Menschen sind Götter vom Himmel.«
    Ahroe spürte eine Welle von Angst und Abscheu.
    Sie hob Garet auf, drückte ihn schluchzend an sich und wollte ihre Gefühlsaufwallung mit all ihrer Gar-distenentschlossenheit unterdrücken, aber das half nichts. Die Männer sahen sie schweigend und verlegen an. Die drei jüngeren setzten sich, atemlos und erschöpft. Hagen schürte das Feuer, fesselte den Roti, den Ahroe verletzt hatte und zerrte ihn in den Feuerschein. Hagen hinkte, weil er sich den Rücken verrenkt hatte. Der Roti atmete mühsam. Ahroe kämpfte weiter gegen ihre Gefühle an, den Kopf gegen Garets Kopf gelegt. Das Kind hörte nicht auf zu wimmern.
    Quen kam herüber und hockte sich vor ihr nieder.
    Er legte ihr die Hand auf das Haar. »Du denkst an Stel. Du brauchst keine Angst zu haben. Vielleicht ist er ihnen nicht begegnet. Es gibt nicht ...«
    Sie blickte auf. »Stel?«
    »Ich habe gehört, daß er blaue Augen hat.«
    Ahroe wurde ganz still, aber ihre Brust hob und senkte sich, während sie dasaß und nachdachte.
    »Nein, ich habe an Garet gedacht. Stel? Glaubst du, sie könnten Stel geopfert haben?«
    Quen überlegte, dann sagte er: »Wenn er so weit gekommen ist, vom Heart bis hierher, dann war er ein Mensch, der sich zu helfen wußte. Vielleicht haben sie ihn nicht erwischt.« Er überlegte wieder lange, dann fügte er hinzu: »Ahroe, ich weiß, daß jetzt nicht die richtige Zeit dafür ist, aber das, was ich getan habe, hat mich nicht losgelassen. Es gibt Regeln, und es gibt Gefühle. Und ich bin danach vorgegangen, wie man immer vorgegangen ist. Ich hatte unrecht. Was kann ich tun? Es war nicht richtig. Es ist etwas, was ich nie gutmachen kann. Es ...«
    »Du und die anderen, ihr habt uns soeben das Leben gerettet, Quen.«
    »Nun ja, das ist etwas anderes. Das ist nur ... nun, es hat mit der anderen Sache nichts zu tun.«
    Ahroe stand auf und brachte Garet zu Omar hin-
    über, dann kam sie zurück und legte Quen die Arme um den Hals. »Ich bin müde, und du hast mir wirklich wehgetan, aber ich bin nicht so dumm, daß ich nicht weiß, wer meine Freunde sind. Mir tut es auch leid. Es war mein Dahmenblut, ich wollte mit Gewalt alles nach meinem Willen haben. Dazu hatte ich kein Recht. Die Ironie an der ganzen Sache ist, wenn du nicht der Mann wärst, der du bist, hättest du mich nicht so zurichten, aber auch nicht so schnell hierher-kommen können, um uns zu retten.«
    »Du warst mehr im Recht als ich. Ich weiß, daß du nervös warst. Ich hatte unrecht. Und ich weiß, daß man so etwas nie wieder gutmachen kann, ganz gleich, was man tut. Es ist immer da.«
    »Es ist nicht geschehen, Quen«, sagte sie an seiner Schulter.
    »Aber ... na, also ... schon gut. Jetzt sollten wir uns lieber an die Arbeit machen. Es gibt viel zu tun. Zum einen müssen wir hier weg. Wir sollten noch heute nacht ein Stück weiterziehen. Dann brauchen wir eine Ruhepause. Ich fühle mich wie ein altes Kaninchen-fell.«
    Als Ahroe sich umdrehte, sah sie, daß Omar fast schlief und Garet wie einen Mehlsack hielt. Hagen verband die Wunden der Roti, er bewegte sich steif wegen seines verletzten Rückens. Wald schaute aufmerksam in die Dunkelheit.
    Sie zogen tatsächlich weiter, nachdem sie die toten Roti in eine Reihe gelegt hatten. Ahroe hatte auf die Shumai eingewirkt, die Verletzten nicht zu töten, so ließen sie sie lose gefesselt liegen. Im Dunkeln gingen sie nach Süden, dann wandten sie sich nach Westen.
    Vor dem Morgengrauen fanden sie einen Berg mit einem steilen Abhang, und dort blieben sie bis zum Nachmittag, schliefen und ruhten sich aus. Roti sahen sie keine mehr.
    »Wir bringen euch nach Westen über ihr Gebiet hinaus«, sagte Quen. »Dann kehren wir zurück, oder wir umgehen die leere Stelle auf anderem Wege. Im Norden ist Emeri-Gebiet, aber mit denen haben wir Frieden, und ich nehme lieber ihre Launen in Kauf als diese gespenstischen Menschen hier. Mit den Emeri kann man wenigstens reden.«
    Als sie sich wieder auf den Weg machten, sahen sie die ersten Zeichen von menschlicher Besiedlung, zum Beispiel

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