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Pelbar 2 Die Enden des Kreises

Pelbar 2 Die Enden des Kreises

Titel: Pelbar 2 Die Enden des Kreises Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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Wahrheit? Diese Schachtel wurde von einem Mann gemacht?«
    »Ja, von Stel.«
    Die Leiterin seufzte. »Man sieht, wieviel Liebe er hineingelegt hat, zu dir wie auch zur Arbeit selbst. In gewissem Sinne ist es die gleiche, nicht auf praktischen Nutzen gerichtete Einstellung, wie man sie auch bei den Schachspielern findet, aber sie führte zu einem nützlichen und schönen Ergebnis.«
    »Menschen mit verschiedenen Ansichten stellen endlose Vermutungen an, inwiefern ein Geschlecht dem anderen überlegen sei. Man kann kaum mit Sicherheit sagen, wo die Tatsachen liegen, obwohl ich diesbezüglich einmal sehr sicher war. Gegenwärtig bin ich der Meinung, daß Männer und Frauen sich unterscheiden, ganz offensichtlich, obwohl es mir weniger sicher scheint, in welcher Beziehung. Daher ist es für jede Seite wichtig, mit der anderen freien, engen Umgang zu pflegen, um aufzunehmen, was die andere von Natur aus mehr hat.«
    »Mit welchem der Männer im Lager möchtest du gerne anfangen?«
    Ahroe lachte. »Das ist eine natürliche, aber schwere Frage. Auf lange Sicht ist die Antwort: jeder der drei Knaben.«
    Ahroe sah, wie die Leiterin darüber nachdachte und sich langsam gegen diese Idee entschied. Sie bot sicher praktische Schwierigkeiten. Endlich sagte die Leiterin: »Ahroe, ich bin ein wenig besorgt um deine Sicherheit und noch mehr um seine«, dabei zeigte sie auf Garet, der in Ahroes Schoß schlief. »Es geht um Rabe und ihre Freunde.«
    »Ich weiß.«
    »Du weißt? Ich bin nicht sicher, daß du dagegen Vorsorge treffen kannst. Rabe ist Jägerin. Sie ist groß und stark, und du hast selbst erlebt, wie grausam sie ist.«
    »Ich werde versuchen, mich und Garet zu verteidigen. Aber ich hoffe, daß ich sie nicht verletzen muß.«
    »Du meinst das ernst, nicht wahr?«
    »Ja. Und nun, Leiterin, überlege ich, ob ich dir etwas hierlassen kann, was euch allen nützen wird. Es ist Seife.«
    »Seife?«
    Von Fitzhugh hatte Ahroe erfahren, wie die Pelbar Seife machten. Stel hatte es die Ozar gelehrt. Ahroe holte ein kleines Stück hervor und veranlaßte Ambi, sich damit zu waschen. Die alte Frau befühlte ihre Hände und sah Ahroe an.
    »Ich werde euch erklären, wie man sie herstellt.«
    »Das ist etwas, was die Männer tun könnten.«
    »Dann hol einen her! Ich werde es ihm erklären.«
    »Sie kommen nicht mehr hierher, wenn es dunkel geworden ist.«
    »Ich werde hingehen.«
    »Das macht man nicht – außer im Paarungshaus.«
    »Im ... Gibt es denn sonst keine Möglichkeit? Müssen so viele von den Jungen sterben? Es sind auch eu-re Jungen.«
    »Auf diese Weise ist aber auch dafür gesorgt, daß sie schwach bleiben.« Aber als Ambi das sagte, und zwar zu jemandem, der nicht der Schwesternschaft der Jahv angehörte, erkannte sie, die so oft im stillen darüber nachgedacht hatte, das Gewicht dessen, was sie da aussprach. »Sieh sie dir an, wie sie sind«, fügte sie hinzu.
    Ahroe überlegte. »Warum holen wir nicht Rabe herein und fragen sie? Sie würde den Nutzen von Seife einsehen.«
    »Ich weiß nicht. Es ist ungewöhnlich.«
    »Das bin ich auch. Du weißt, daß ich fort muß. Wir könnten mit vielen Wachen und Peitschen dort hinü-
    bergehen. Dann könnte ich es ihnen erklären.«
    »Rabe wird sagen, wir sollen das morgen machen.«
    »Natürlich. Aber morgen früh muß ich fort. Das verlangt meine Religion.«
    »Wirklich? Deine Religion?«
    »Eigentlich nicht«, sagte Ahroe lachend. »Aber das werden wir Rabe erzählen. Ich bin sicher, daß du Garet nichts tun wirst, aber ich spüre die Feindseligkeit der anderen. Ich muß morgen fort, um seiner Sicherheit willen.«
    Die Leiterin rief ihre oberste Wächterin und er-klärte ihr, was sie vorhatten. Rabe machte ein sehr finsteres Gesicht.
    »Morgen nacht, Rabe«, sagte Ahroe und blickte aus dem Fenster, »schwillt der Mond über seine Halb-phase hinaus an, und wenn der Mond einen krum-men Rücken hat, werden keine Reisen angetreten. Es ist schlecht, und es kommt nur Unglück dabei heraus.
    Ich muß morgen früh aufbrechen, genau dann, wenn die Sonne den halben Weg zu ihrem Höchststand zu-rückgelegt hat. Auf diese Weise gibt sie mir beim Aufbruch die Kraft ihres Aufstiegs und die Ruhe ihres Sinkens, wenn ich ermüde. Und ehe sie den Mittag erreicht, das haben mir unsere Priester eindring-lich ans Herz gelegt, muß ich wieder im schnellen Fluß waten, um meinen Füßen die Kraft des herabstürzenden Wassers zu verleihen, während die Sonne anschwillt.«
    Ambi starrte Ahroe an, weil

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