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Pelbar 3 Die Kuppel im Walde

Pelbar 3 Die Kuppel im Walde

Titel: Pelbar 3 Die Kuppel im Walde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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berührte ihn leicht. Tor lachte.
    »Ich werde dich zum Feuer tragen«, sagte er sehr langsam, hob sie mit einem Schwung hoch und marschierte, gefolgt von Tristal, auf das ferne Licht zu.
    Bald trabte die Hündin vor ihm her, und Tor mußte sie schelten, weil sie ihm zwischen die Füße lief. Celeste legte den Kopf an seine Schulter. Er war mit einer Art haariger Decke bekleidet. Sie vergrub ihre Nase darin. Der Stoff roch sauer. Oder war das der Mann?
    Sie konnte sich nicht erinnern, daß irgend jemand sie schon einmal so aufgehoben hätte; sie war als Kind von der Schaukelmaschine beruhigt worden. Es war ein angenehmes Gefühl, obwohl seine Nähe ihr Angst machte. Bald klammerte sie sich an Tor und entdeckte, daß sie seine Masse und Festigkeit genoß.
    Als Tor Celeste in den Kreis des Feuerscheins trug, wurde sie sich einer neuen Empfindung bewußt – des stechenden Geruchs von Holzrauch, den sie zuerst an Tristal wahrgenommen hatte. Der Axtschwinger setzte sie sanft in einem Blätterhaufen nahe an der Felsnase ab, wo die reflektierte Hitze der dampfen-den, lodernden Scheite eine Insel der Häuslichkeit inmitten der großen, kalten Nacht bildete.
    Celeste schaute erstaunt ins Feuer. Was war das?
    Die Flammen flackerten wie das Licht vom Wasserteich in Kuppel und Ebenen auf und ab, stiegen auf, ver-breiteten Wärme, verzehrten die runden Zylinder.
    Tor warf ein paar Scheite auf das Feuer, ein Schwall Funken stieg auf, die in der Luft schwammen und dann verschwanden. Celeste bedeckte ihr Gesicht, dann schaute sie wieder hin, spürte verstärkte Wärme.
    »Seltsam«, sagte Tristal.
    »Was?«
    »Es sieht so aus, als hätte sie noch nie ein Feuer gesehen. Das ist ein Feuer, Nachtmädchen, ein Feuer.
    Beweg deinen Kopf so, wenn du weißt, was es ist.«
    Tristal nickte.
    Celeste sah ihn an, ohne den Kopf zu bewegen, aber mit einem Ausdruck leiser Verachtung.
    »Sie findet, daß du sie gönnerhaft behandelst, Tris«, sagte Tor. »Natürlich hat sie schon ein Feuer gesehen. Wie sonderbar sie angezogen ist. Was macht sie im Shumaigebiet? Vielleicht ist sie eine Pelbar aus Threerivers. Ich war nie dort, bin nur vorbeigezo-gen.«
    »Nein. Die ziehen sich genauso an wie die anderen.
    Dieser Stoff ist völlig anders. Vielleicht kommt sie von wirklich weit her, zum Beispiel von der Mündung des Heart, und ist von ihren Angehörigen getrennt worden. Vielleicht ist es dort warm, und sie hat deshalb keinen richtigen Mantel.« Tristal befühlte ih-re Knöchel über den doppelten Slippern aus der Kuppel. »Sie friert und ist naß und außerdem voller Schlamm. Wir müssen sie waschen und ihr etwas zum Anziehen geben.«
    Celeste wich zurück und runzelte die Stirn.
    »Kränke sie nicht, Tris. Paß auf, Nachtmädchen, du nickst jetzt mit dem Kopf, wenn du mich verstehst.
    Verstehst du mich?« Tor türmte sich, bärtig und pel-zig über ihr auf, die Axt mit dem langen Griff an der Hüfte. Sie blickte mit geweiteten Augen zu ihm hoch, dann nickte sie langsam.
    »Gut. Siehst du diesen Wasserschlauch neben dem Feuer? Das Wasser wird jetzt warm sein. Wir setzen uns so, daß wir dir den Rücken zukehren. Ich möchte, daß du deine Kleider ausziehst, dich mit dem Wasser aus dem Schlauch wäschst, indem du den Stöpsel aufmachst, und danach in die Fellrolle kriechst. Dann machst du ein Geräusch – hier, klopfe mit dem Stock – und wir waschen und trocknen deine Kleider. Dann gehen wir wieder weg, und du kannst sie anziehen.
    Hast du das verstanden?«
    Celeste nickte wieder. Sie war verzweifelt dagegen, zu tun, was er vorschlug, aber er wünschte es eindeutig. Er war bei weitem der größte Mensch, den sie jemals gesehen hatte. Sogar Dexter erschien ihr im Vergleich klein und schmächtig. Sie hatte ihren Stock irgendwo fallengelassen und keine Möglichkeit, sich zu weigern. Tor und Tristal gingen hinüber zum Rand der Felsnase und setzten sich mit dem Rücken zu ihr hin. Celeste sah Steine und Stöcke, die sie als Waffen verwenden konnte, aber sie tat, zitternd vor Kälte und Angst, was Tor gesagt hatte und legte ihre Kleider ab. Ihr weißer, dünner Körper leuchtete im Feuerschein, während sie die beiden beobachtete, die sich mit dem Rücken zu ihr leise unterhielten. Sie sah, wie Tristal die Messerklinge hochhielt, mit der er schnitzte, und wie Tor sie beiseiteschob, so daß der Junge kein Spiegelbild von ihr darin auffangen konnte. Sie wusch sich im warmen Wasser, staunte, daß man es hier einfach auf den Boden fallen und versickern

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