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Pelbar 3 Die Kuppel im Walde

Pelbar 3 Die Kuppel im Walde

Titel: Pelbar 3 Die Kuppel im Walde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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um und sah sie an, lächelte über ihre geweiteten Augen und ging dann zum Feuer, um neues Holz aufzulegen. Alle seine Bewegungen waren fließend und sicher, sie wirkten langsam, waren aber so flink, als hätte er sie vorher studiert und bis zur Perfektion trainiert.
    Celeste stand auf, zitternd vor Kälte in ihrem dünnen Gewand, und streifte sich die Stoffschuhe über.
    Sie ging zum Feuer, streckte ihre Hände hin, zog sie vor der plötzlichen, starken Hitze zurück und streckte sie dann wieder aus. Die fremdartige Wild-heit ihrer Umgebung erstaunte sie wie ein Traum. Tor legte ihr seinen Mantel um die Schultern und schnallte ihr seinen Leibriemen um die Taille. Der Mantel schien sie zu verschlucken.
    Er lachte. »Erst Tris, und nun kommst du heimatlo-ses Kind auch noch dazu. Ich sollte vielleicht einen Kindergarten aufmachen.« Sie runzelte die Stirn.
    »Nun, jedenfalls verstehst du, was ich sage«, fügte er hinzu. »Setz dich auf die Fellrolle! Wir müssen dir irgendwelche Schuhe machen; in dieser Nässe kommst du mit denen nicht weit.« Er deutete auf ihr dünnes Schuhwerk.
    Sie tat, was er verlangte, und er nahm ein Stück Fell aus seinem Rucksack, kniete zu ihren Füßen nieder und nahm ein paarmal schnell Maß, wobei sie einen sonderbaren Schauder ungewohnter Vertrautheit spürte. Dann lehnte er sich gegen den Felsen und schnitt mit einem scharfen Messer ein primitives Paar weicher Stiefel zu.
    »Weck Tris auf, Nachtmädchen! Er soll sie dir nä-
    hen, während ich etwas zu essen mache.«
    Sie mußte über den Hund hinweggreifen, der wach aber entspannt dalag. Raran ließ ein leichtes, kehliges Knurren hören, und Celeste zuckte zurück. Tor stand auf und stellte sich vor den Hund. Raran rollte sich herum, wedelte mit dem Schwanz und kroch vor seine Füße. Tor hielt sie am Halsband fest. »Jetzt weck ihn auf!«
    Wieder griff Celeste hinüber und rüttelte Tristal an der Schulter. Er wachte nur langsam auf, mit ver-quollenen Augen, blickte sich um, als hätte er vergessen, was letzte Nacht passiert war und registrierte erstaunt die Anwesenheit des Mädchens.
    »Sie hat unser Nachtmädchen angeknurrt, Tris. Du solltest Raran lieber beibringen, daß sie jetzt noch einen Herrn hat.«
    Tristal rollte sich zu dem Mädchen hinüber, dann klopfte er auf seinen Schoß. Raran kam sofort zu ihm und legte den Kopf hinein. »Jetzt streichle sie!« sagte er zu Celeste. Sie streckte die Hand aus, und die Hündin begann wieder tief zu grollen. Tris riß sie fest am Halsband, und sie drückte den Kopf noch stärker gegen sein Bein. »Jetzt!« sagte er wieder, und Celeste berührte ängstlich den Kopf der Hündin, streichelte ihn dann und spürte seine glatte Wärme, weicher als Schlafdecken. Raran schielte sie an. Celeste sah das lange Maul mit den vorstehenden, abgestumpften Reißzähnen und dahinter die Reihen spitzer Backen-zähne, freigelegt von einer schlaffen Lippe mit schwarzem Bogensaum. Das Tier hechelte. Celeste fühlte sich von einem flüchtigen Schwindel ergriffen.
    Das war eine Bestie. Sie saß da und berührte eine Bestie, deren Kopf allein länger war als Dexters Nager.
    Das plötzliche Gefühl des Neuen wich von ihr; sie wich zurück und schlug die Hände vors Gesicht. Als sie den Hundegeruch daran wahrnahm, wischte sie sie an Tors Mantel ab, aber schon steckte ihr Raran die Nase wieder in die Hand und befeuchtete sie mit Schleim, dann leckte sie die Finger mit ihrer langen Zunge. Celeste stand da und hielt die Hände in die Höhe. Würde sie jemals wieder sauber werden? Raran stand vor ihr und wedelte jetzt mit ihrem lang-haarigen Schwanz. Celeste rannte zu Tor und klammerte sich an ihn.
    »Raran ist nur ein Hund. Über Hunde weißt du wohl auch nicht viel, wie? Das ist schon sonderbar.
    Was sollen wir nur mit dir anfangen? Keine Angst.
    Heute bringen wir dich nach Hause.«
    Sie klammerte sich nur noch fester an ihn, öffnete den Mund und wollte wieder sprechen, sie spürte seine massige Gestalt, seine Wärme, seinen Arm, der sie umfangen hielt.
    »Ich ...«, sagte sie. »Ich möchte nirgendwo hingehen. Ich ... ich möchte bei euch bleiben. Ich ... ich kann nicht ... ich kann nicht zurück.«
    Tristal blickte von seiner Näharbeit auf. »Sie kann ja doch sprechen. Es hört sich an, als wäre sie eine Pelbar, glaube ich. Nicht wahr?«
    »Sonderbar. Ja, es stimmt«, sagte Tor. »Dann wollen wir also im Pelbardialekt sprechen. Ist das besser?
    Verstehst du uns deutlicher?«
    »Ja.«
    »Bist du eine

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