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Pelbar 3 Die Kuppel im Walde

Pelbar 3 Die Kuppel im Walde

Titel: Pelbar 3 Die Kuppel im Walde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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nicht, wenn nötig, würde Tor sie aus der Stadt bringen. Schließlich erhob er sich leise und prüfte die Tür.
    Dann kehrte er zum Bett zurück und schlief ebenfalls ein – ungefähr zur gleichen Zeit, als Tristal sich auf einem Baumstamm über den Fluß ans Westufer treiben ließ, wo er weniger heimlich weitergehen konnte.
    Raran schwamm neben ihm.

SECHS
    Nachdem Ahroe ihren Wachdienst versehen hatte und bei Morgengrauen abgelöst wurde, ging sie durch die hohen Gänge zu Celestes Zimmer. Die Tür gab nicht nach, also rüttelte sie leicht daran. Fast sofort schob Tor die Riegelstange zurück, ließ sie ein und schloß die Tür wieder.
    »Was soll das?«
    Tor schüttelte leicht den Kopf und schaute dabei zu dem dösenden Mädchen hin.
    »Das ist von ... das ist für dich.« Sie reichte ihm die Notiz. Er ging damit zum Fenster und las sie langsam, mit leichtem Stirnrunzeln. Ahroe blieb wartend an der Tür stehen.
    »Hast du in deinem Haus Platz für Celeste?« fragte er.
    »Was ist geschehen?«
    Das Mädchen regte sich, und Tor wandte sich ihr zu und sagte: »Wir sind draußen im Gang. Ich gehe nicht weg, ehe die Haframa kommt.«
    Nachdem sie die Tür geschlossen hatten, sagte Tor: »Gestern nacht ist jemand im Dunkeln ins Zimmer gekommen.«
    »Das habe ich befürchtet. Was hast du getan?«
    »Es fehlte nur ein Hundehaar, dann hätte ich ihn getötet. Celeste sah einen Schatten und meldete sich, und ich antwortete. Da schlüpfte er hinaus, und ich verschloß die Tür.«
    »Die Protektorin hat entschieden, daß ständig eine Wache an der Tür stehen soll.«
    »Kann sie in dein Haus kommen? Kann man dort eine Wache aufstellen? Es tut mir leid, daß Raran für einige Zeit fort ist.«
    »Ob sie verlegt werden kann, muß die Protektorin entscheiden – und die Haframa. Aber ich sehe, daß wir ihretwegen bald eine Ratsvollversammlung abhalten müssen. Es ist komisch. Sie ist so jung.«
    »In mancher Beziehung. Sie spricht über ihre Mikroorganismen und ihre Chemikalien und ihre ... – wie heißen sie doch noch? Moleküle? Ionen? Dabei wird unseren besten Leuten schwindlig. Sie glauben ihr nicht, aber sie blendet sie mit Mathematik, und dann schläft sie mit Fieber wieder ein.«
    »Du glaubst also an ihre Kenntnisse?«
    »Ja. Ich verstehe nicht, was sie sagt, aber man hat das Gefühl, als wäre es richtig. Sie ist sich so sicher.«
    Er machte eine Pause, dann fügte er hinzu: »Ich habe sie hergebracht. Vielleicht sollte ich sie wieder fort-bringen.«
    »Wohin?«
    »Das ist es ja. Nirgendwohin. Nur in Sicherheit.
    Wenigstens hat Pelbarigan für sie, glaube ich, ein wenig die gleiche Atmosphäre wie die Kuppel – Einge-schlossensein, Steine, Barrieren.«
    Später an diesem Tag wurde Celeste in das kleine Steinhaus gebracht, das Stel und Ahroe auf den Klippen im Süden, außerhalb der Stadt gebaut hatten. Sie wurde von Gardisten auf einer Bahre getragen, die Haframa begleitete sie. Es war ihrer Gesundheit wegen, sagte man. Trauben von Bürgern sahen von Mauern und Fenstern aus zu. Die Routine der Gene-sung setzte ein. Tor konnte zu den Oxbow-Seen laufen, aber er blieb nur zwei Tage fort. Celeste schien ständig auf ihn zu warten, bemerkte aber anscheinend kein einzigesmal, daß Tristal nicht da war.
    Drei Tage später stand Tristal gegen Abend erstaunt am Westufer des Flusses unterhalb von Nordwall. Er wußte, daß die Shumai begonnen hatten, sich dort zu sammeln, aber auf dem flachen Land am Westufer des Flusses erstreckten sich weithin bestellte Felder.
    Steinhäuser standen an Straßen, und jenseits des Flusses erkletterten weitere Häuser die niedrigen Felsen und reichten hinter der Stadt weit nach Osten. Im Fluß lagen Flachboote und Balkenflöße. Von zahlrei-chen Feuern stieg Rauch auf, und Menschen bewegten sich auf den Feldern und Straßen. Rinder und Pferde grasten auf Weideplätzen. Von Pferden gezo-gene Karren waren zu sehen. Den Anweisungen der Protektorin folgend suchte er sich in einer Traube von Wohnstätten auf den Hügeln nördlich der Stadt das Haus heraus, das, wie er wußte, Jestak gehörte.
    Es dämmerte schon, als er die Gegend erreichte.
    Vor einem Haus in der Nähe sah er einen kahlköpfi-gen, ein wenig gebückten Mann sitzen. Er begrüßte ihn nach Art der Shumai, dann legte er ihm schnell und leicht den Finger auf die Lippen.
    »Du mußt Stantu sein. Ich bin Tristal. Ich muß Jestak sprechen.«
    »Er ist da drinnen, Tristal, wenn du es schaffst, an seiner Tochter vorbeizukommen.«
    Tristal

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