Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pelbar 3 Die Kuppel im Walde

Pelbar 3 Die Kuppel im Walde

Titel: Pelbar 3 Die Kuppel im Walde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
Vom Netzwerk:
bringen werden.«
    »Technologie? Die brauche ich nicht. Was ich brauche, ist mein Arm, und ich sehe, daß ich lernen muß, ohne ihn zu leben. Aber schau, Eolyn – so heißt du doch? Du bist nicht hier hereingekommen, um mir das zu sagen. Worum geht es? Ich spüre, daß ein un-ausgesprochener Gedanke aus dir herausdrängt. Was ist es?«
    »Ich verstehe nicht, wie du so etwas weißt. Du wußtest, daß die Kuppel explodieren würde, du wußtest, wer kam, du weißt ...«
    Sie verstummte und saß lange Zeit schweigend da.
    Endlich sagte Tor. »Das ist nicht so wichtig. Tris hatte recht. Du bist außerordentlich schön. Ich wünschte – aber irgend etwas fehlt dir, nicht wahr?
    Es tut dir nicht leid wegen dieses Dexter, und du fragst dich, warum nicht. Und doch machst du dir Gedanken. Ein Jammer, daß du so lange eingeschlossen in dieser künstlichen Höhle leben mußtest.«
    Sie stand zornig auf. »Du brauchst mich nicht zu bemitleiden. Uns ging es sehr gut.« Sie drehte sich um und wollte gehen.
    »Warte!« sagte Tor. »Bitte, komm zurück!« Sie kam, blieb aber stehen. Tor streckte seine linke Hand aus und umfaßte ihren Knöchel. »Ich spüre ein großes Bedauern. Ich glaube, es ist eher mein Bedauern als das deine. Du hältst mich für einen Wilden, nicht wahr? Das macht nichts, glaube ich. Das Land ist groß und weit, es ist genug Platz für uns beide. Aber trotzdem ...«
    »Ich weiß nicht, wovon du sprichst. Jetzt laß bitte meinen Knöchel los!«
    Tor hielt ihn noch fast eine volle Sonnenspanne lang fest, während Eolyn ungeduldig wartete. Dann gab er ihn frei. »Könntest du wohl Stel und Ahroe sagen, sie sollen hereinkommen, wenn du gehst, bitte.«
    Eolyn verließ ohne ein weiteres Wort die Hütte, aber bald betraten Stel und Ahroe den kleinen Raum.
    Ahroe kniete neben Tor nieder, legte die Arme um ihn und drückte ihr Gesicht an seine Schulter. »Dir habe ich es zu verdanken, daß ich Stel zurückbe-kommen habe«, sagte sie mit erstickter Stimme. »Und jetzt das. Das. Was können wir sagen?«
    Tor seufzte. »Es ist mehr als das, nicht wahr? Setz dich jetzt auf! Du bringst mich in Verlegenheit. Es ist mehr als das. Wir alle mußten es tun. Hätten wir es nicht getan, und sie wären zugrundegegangen, wäre das unrecht gewesen. Die Zeit der Jagdläufer geht ohnehin ihrem Ende entgegen. Sogar Blu spürt das.
    Ich merke es ihm an. Er wird versuchen, noch eine Weile weiterzumachen. Dann werden wir alle damit aufhören. Dieses weite Land, die herrlichen Ebenen und Hügel, alles für die Shumai zusammengehalten von den hin-und herziehenden jungen Jägern. Bald wird es keine mehr geben, sie werden dahintrotten, Lasten und Botschaften tragen oder einem Pferd in der Furche folgen. Es wird nicht mehr dasselbe sein.
    Aber nicht deshalb wollte ich euch sprechen. Es geht um diese Frau, Eolyn.«
    »Eolyn?«
    »Ich fürchte sie wirklich. Nicht deshalb, weil sie unabhängig denkt. Dagegen ist bestimmt nichts zu sagen. Sie hat keine Moral.«
    »Tor. Gib ihr eine Chance! Du hast sie noch kaum kennengelernt.«
    »Ich spüre es. Behaltet sie gut im Auge! Nicht, daß sie böse wäre. Soviel Absicht steckt nicht in ihr. Aber sie hat ein Potential für das Böse. Es strahlt von ihr aus. Sie tastet sich vor, ohne Grenzen für ihre Möglichkeiten zu sehen. Stel, sag es ihr! Du mußt es auch spüren.«
    »Es ist wahr, Liebes. Sie hat mich wie ein Stück rohes Fleisch behandelt. Trotzdem habe ich gemerkt, daß sie mehr Achtung vor mir als menschlichem Wesen hatte als der Tote, Dexter. Er wollte mich vivisezieren.«
    »Vivi... was?«
    »Ich glaube, das bedeutet, mich bei lebendigem Leibe aufzuschneiden, um zu sehen, wie ich funktioniere.«
    Tor schauderte und zuckte zusammen, weil sein Arm schmerzte. »Ahroe, verhandle mit ihnen strikt auf logischer Basis, wenn das möglich ist. Nur das verstehen sie anscheinend – bis auf Ruthan.«
    »Und den Alten, Cohen-Davies. Und den Dicken, Butto.«
    »Die zählen nicht.«
    »Ich glaube doch«, widersprach Stel. »Nicht in ihrer eigenen Gruppe. Aber von ihnen werden wir mit der Zeit am meisten haben.«
    »Sei da nicht zu sicher! Sie haben die Verantwortung anscheinend unter sich aufgeteilt. Jeder hat etwas zu bieten. Und jetzt sag bitte Jestak, welchen Eindruck ich habe. Und laß ihn die Verhandlungen führen, Ahroe, auch wenn er ein Mann ist. Bitte. Und danke, daß du mich aus dem Schock herausgerüttelt hast. Ich glaube, ich hätte sterben können.«
    »Es war wieder genau wie bei Hagen. Ich

Weitere Kostenlose Bücher