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Pelbar 4 Der Fall der Muschel

Pelbar 4 Der Fall der Muschel

Titel: Pelbar 4 Der Fall der Muschel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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jetzt gehen. Ich danke dir für deine Meldung.«
    »Was hat das zu bedeuten, Protektorin«, fragte Cilia, als der Gardehauptmann abtrat.
    »Siehst du das nicht? Sie haben Wim nach Pelbarigan gebracht. Es hat keinen Sinn, sie zu verfolgen. Sie haben einen zu großen Vorsprung. Pelbarigan hat bei dem Jungen gezeigt, daß es nicht mit uns einig ist.
    Jetzt fängt es an.«
    »Was?«
    »Die Schwachen und Ungebärdigen gehen fort.
    Diese vollkommene Stadt wird immer selbständig sein. Vielleicht ist es Zeit, daß der Abschaum über-kocht und davonläuft.«
    Bival schauderte, als die Protektorin das sagte. Sie fragte sich, ob wohl auch Warret gegangen war. Nein.
    Es waren alles junge Männer gewesen. Sie wußte auch, daß Udge durch diesen Zug beim größten Teil der Bevölkerung nur gestärkt würde, die Leute hatten soviel Angst vor Initiative und waren bei jeglichem Widerstand so schockiert. Die Sympathie erstreckte sich auch auf die Familie der getöteten Leiterin der Garde. Mord war in Threerivers fast völlig unbekannt. Man würde allgemein annehmen, daß der Mörder bei denen war, die die Stadt verlassen hatten.
    Bival war sich jedoch ihres eigenen Standpunkts immer weniger sicher. Sie starrte aus dem Fenster. Ein Winteradler zog träge seine Kreise über dem Fluß. Sie fühlte sich ebenso allein wie der Vogel. Wieder dachte sie an Craydors Satz. Der Vogel hatte das Ei zerbrochen und hinter sich gelassen. Das hatten auch die Flüchtigen getan. Aber das waren doch sicher zwei verschiedene Dinge.
    Nachdem Gamwyn das Kanu zurückgelassen hatte, ging er westlich des Flusses über Land in Richtung Süden. Im spätherbstlichen Wetter fror er. An das Leben im Freien nicht gewöhnt, wußte er kaum, wie er sich versorgen sollte, versuchte aber, von Knöchelwurz zu leben. Als er schließlich ziemlich sicher war, daß er nicht verfolgt wurde, kehrte er zum Fluß zu-rück, baute sich ein primitives Floß aus Treibholz und fuhr damit los. Einsamkeit nagte an ihm. Er spürte, wie sinnlos seine Reise war, aber es kam ihm nie in den Sinn, umzukehren.
    Endlich passierte er die Mündung des Oh mit seinem dunklen Wasser, das am Ostufer entlangströmte.
    Gelegentlich hielt er an, um zu fischen, wozu er einfache Pelbarfallen aus Weidenzweigen verwendete.
    Aber er konnte sich nicht ausreichend ernähren, und manchmal fühlte er sich schwindlig. Ein-oder zweimal verbrachte er den größten Teil des Tages in seinem Schlafsack, während das Floß weitertrieb und sich langsam den Fluß hinunterdrehte. Irgendwie würde sein Plan schon funktionieren. Er mußte einfach. Er versuchte zu beten, schien aber keinen Gedanken fassen zu können, ohne daß sein Geist ab-schweifte.
    Weit im Norden besuchte die Protektorin von Pelbarigan Wim in der Krankenabteilung. Die junge Frau konnte sich schon aufsetzen, aber noch nicht zurück-lehnen.
    »Du wirst mich nicht zurückschicken, Protektorin, ich bitte dich darum.«
    »Man hat uns nicht darum gebeten.«
    »Nicht gebeten? Die müssen doch sicher vermutet haben, daß wir hierhergekommen sind.«
    »Eure Protektorin ist gerissen. Es ist ihr gelungen, sich eines Problems zu entledigen. In Threerivers wärst du immer ein Stachel in ihrem Fleisch. Was sollte sie mit dir anfangen? Ich kann mir denken, daß es ihr am liebsten wäre, wenn sie Brudoer auf diesel-be Weise loswerden könnte.«
    »Da bin ich nicht sicher. Ich glaube, sie ist durch das alles noch gestärkt worden. Die Konservativen sind schockiert, und sie verhärten sich. Für den Jungen hat sie also Verwendung. Sie wird versuchen, seine Rebellion als so gewaltig darzustellen, daß sich die Familienoberhäupter um sie scharen.«
    »Diese Welt verlangt eine Menge von ihren Kindern, wie mir scheint. Ich frage mich, wo Gamwyn jetzt wohl ist. Weit den Fluß hinunter vielleicht.« Sie seufzte. »Ich weiß, daß du es nicht verraten wirst.
    Gamwyn hat meinem Enkel erzählt, er wolle zum Meer, um eine neue Muschel für Bival zu holen. Das hat er ihm gesagt. Es ist schwer zu glauben. Er dachte, damit würde er alles wieder in Ordnung bringen.«
    Wim schaute Sagan an. »Und du hast ihn gehenlassen, Protektorin?«
    »Gehen lassen? Er hat es anscheinend ganz allein fertig gebracht. Möchtest du lieber, daß er in Threerivers wäre?«
    »Nein. Aber ist das die einzige, andere Möglichkeit?«
    Sagan machte ein nachdenkliches Gesicht. »Ich fürchte, ja. Pelbarigan hat schon andere junge Männer unter anderen Umständen hinausgeschickt, mit überwältigenden

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