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Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten

Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten

Titel: Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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zu. Sie erntete ein dünnes Lächeln als Erwiderung.
    Beim nächsten Wahlgang schied Apan aus, und im darauffolgenden wurde Alance zu ihrem großen Er-staunen Protektorin von Pelbarigan. Sie ging zum Rednerpult und nahm die Amtskette in Empfang; als sie aufschaute, bemerkte sie Sobris wütendes Gesicht.
    »Ratsmitglieder, ich bin erstaunt«, sagte sie. »Als ich heute morgen aufwachte, überlegte ich, ob ich morgen Zeit haben würde, Pfennigkraut zum Trocknen zu sammeln. Mit keinem Gedanken dachte ich an dieses Amt. Ich werde mein Bestes für euch tun und bitte euch zu diesem Zweck um eure Unterstützung und euer Gebet. Da ich weiß, daß dies der allgemeine Wunsch ist, werde ich Ahroe Westläufer, unsere Chefabgeordnete, bitten, von ihrem Amt zurückzutreten. Ich möchte jedoch um einen kleinen Aufschub bitten, bis ein Ersatz gewählt ist. Ich wünsche in dieser Angelegenheit auch einige Beratung.«
    »Protektorin.« Sobri war aufgestanden und hatte sich zu Wort gemeldet.
    »Ja, Sobri.«
    »Es wurde gemunkelt, du wolltest vielleicht, daß Jestak von Nordwall zurückkehrt, um unser Abgeordneter zu werden. Ich möchte die Ansicht äußern, daß das revisionistisch und heterodox ist. Er ist ein Mann. Noch nie wurden wir in einer so wichtigen Sache von einem Mann vertreten.«
    »Aber du wirst vielleicht zugeben, daß Jestak sowohl in der Regierung wie auch bei den anderen Völkern große Erfahrung gesammelt hat, und daß er sich ihnen als würdiger und starker Abgeordneter empfehlen würde.«
    »Das darf nicht sein, Protektorin.«
    »Hast du denn einen Vorschlag, Sobri?«
    »Ich? Ich würde Eques als fleißige und urteilsfähige Person empfehlen, Protektorin.«
    Die Angesprochene stand mit offenem Munde auf.
    »Ich, Protektorin? Ich teile Sobris Ansichten in vielen Dingen. Aber ich bin nur selten aus der Stadt und ihrer nächsten Umgebung hinausgekommen. Meine Er-fahrungen beschränken sich auf lokale Angelegenheiten und auf die Verwaltung der Industrie. Ich finde jedoch, daß es auf der Hand liegt, wer für diesen Posten in Frage kommt.«
    »Wer, Eques?«
    »Ich weiß, daß einige nicht meiner Meinung sein werden, aber wer von uns hat lange Regierungserfah-rung? Wer hat eine Gesellschaft geführt? Wer hat sich soeben als bescheiden und frei von Machtgier erwiesen? Wer ist zu alt, um sich durch die Versuchungen, die die Freiheit von der Familie mit sich bringt, an-fechten zu lassen?«
    Sobri keuchte. »Nein«, sagte sie.
    »Du meinst doch nicht ...?« Ein allgemeines Raunen schwoll zu lautem Rufen und schließlich zu einem Stampfen der Akklamation an.
    Kurz darauf betrat Alance die Wohnung der Protektorin, lehnte sich an einen Türrahmen und sah zu, wie vier Gardisten Sagan halfen, ihre Sachen zu pak-ken. Die ältere Frau blickte auf. »Ach, Alance. Eine Überraschung, Protektorin. Du bist es persönlich. Ich hatte so eine Ahnung. Nun, du siehst recht erfreut aus. Du wirst noch merken, daß es kein Vergnügen ist. Protektorin zu sein bedeutet eine Last nach der anderen, und jede schwerer als die letzte.«
    »Ich bin erfreut, Sagan, aber nicht deshalb. Wir haben auch eine neue Chefabgeordnete für die Konferenz gewählt.«
    »Wen, Protektorin?«
    »Dich.«
    Am nächsten Morgen fand Stel endlich Zeit, das alte Buch wieder aufzuschlagen, er glättete die Seiten und hatte sich bald darin vertieft. Raydi starrte ihn vom Bett aus an, wo sie immer noch gefesselt lag. Sie begann zu summen. Er schien es nicht zu bemerken. Sie summte lauter. Er blickte einen Augenblick hoch und lächelte. Sie atmete ein und hielt die Luft so lange an, bis sie rot im Gesicht wurde. Er schien es nicht zu bemerken. Sie änderte ihre Taktik und stieß einen langen Schrei aus, der mit einem Schwall von Tantal-Verwünschungen endete.
    Stel blickte auf und sagte: »Dieses Buch stammt aus dem Museum von Ginesh, also kann es doch gar nicht so schlecht sein, oder? Möchtest du, daß ich dir daraus vorlese?«
    »Hinaus, du Schlangenhaut!«
    Stel grinste sie an. »Vielleicht könntest du noch etwas lernen. Die Tantal haben das Ding schließlich aufbewahrt, nicht ich.«
    »Handelt es von Blan?«
    »Ihn habe ich noch nicht gefunden. Aber ich habe auch noch nicht sonderlich viel darin gelesen.«
    »Wenn du ihn findest, höre ich zu. Bis dahin verschließe ich meine Ohren und schreie.«
    Sie erwartete eine Antwort, aber Stel schien wieder völlig vertieft in das Buch, während das Schiff in der Morgenbrise schwankte und der Sonnenlichtkreis vom Fenster quer

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