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Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten

Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten

Titel: Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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näherte. Gelegentlich führten Spuren durch die Wälder, aber er mied sie.
    Trotzdem zog er sich, als er spürte, daß da jemand war, wenn auch unsichtbar, ins Gebüsch zurück, hockte sich nieder und hielt sich völlig still. Schließ-
    lich kehrten die kleinen Vögel zurück, aber eine Spottdrossel störte ihn mit ihrem Jammern, das deutlich gegen ihn gerichtet war. Es war, als würde ein Horn geblasen.
    Nach einiger Zeit hörte er im Norden ein leises Rascheln, dann noch einmal. War es näher gekommen?
    Stel beschloß, nicht zu warten, sondern rannte nach Süden, brach krachend durch den Wald. Hinter ihm erhob sich Geschrei. Es breitete sich fächerförmig aus.
    Glücklicherweise rannte er auf das offene Ende des Stimmenbogens zu. Er drehte sich nicht um, und als er durch Büsche und Bäume hetzte, schienen die Stimmen nicht näher zu kommen. Er hoffte, niemand würde aufs Geratewohl einen Pfeil abschießen.
    Das Laufen strengte Stel allmählich an, und er begann zu keuchen. Er hoffte, daß auch die Kräfte seiner Verfolger nachließen. Leider schienen sie näher zu kommen. Er erreichte eine Anhöhe und schaute mit wilden Blicken hinauf, nicht sicher, ob er seine Geschwindigkeit halten konnte. Er rannte weiter, fand aber das Gelände merkwürdig. Die kahlen Bo-denstellen schienen hier mit dickem Rost überzogen.
    Die Bäume hingen dicht und düster da, und überall schienen sich Ranken herauszuschlängeln.
    Stel hörte einen Schrei hinter sich, weiter entfernt.
    Er wagte einen schnellen Blick nach hinten und sah zwei Männer am Fuß des Hügels stehen. Es waren Peshtak. Er blieb mit wogendem Brustkorb ebenfalls stehen.
    Dann drehte er sich um und winkte, fernes, höhni-sches Gelächter antwortete ihm. Warum folgten sie ihm nicht? Lag es an der Stelle hier? Es mußte wohl so sein. Er berührte das Strahlungswarngerät an seinem Hals. Es hatte kein Signal gegeben. Aber die Gegend war sonderbar. Stel beschloß, sich mit den Peshtak auf kein Risiko einzulassen, sondern weiter-zulaufen. Er drehte sich um und trabte den Hügel hinauf, lief aber nicht schneller, als es sein Atem zu-ließ.
    Als er die Hügelkuppe erreichte, schaute er durch die dichten Pflanzen und sah ein paar Lichtpunkte.
    Vor ihm ging es den Hügel hinunter, und als er schnell durch die Bäume schlüpfte, sah er vor sich einen See mit einer wallförmigen Insel in der Mitte – das Wasser hatte im Durchmesser wohl mehr als einen halben Ayas, es war grünlich, totenstill, von Hü-
    geln umgeben, mit bräunlichem Schleim und glänzenden Wasserlinsen bedeckt. Zwei große Reiher stiegen auf, als er sich näherte, und flatterten schwerfällig zur Insel hinüber. Was war das für ein Ort?
    Warum wollten ihm die Peshtak hierher nicht folgen?
    Er kletterte auf eine große, überhängende Schier-lingstanne, stieg über die unteren, toten Äste zu den dichten, lebendigen, ließ sich dann auf einem davon nieder und lehnte sich gegen den Stamm. Das war keine leere Stelle voller Strahlungsgift. Mehrere solche hatte er im Westen und an der Kuppel gesehen, und er wußte, daß diese rostigen Stellen hier etwas anderes waren. Vielleicht war das der Krater eines riesigen Meteors aus der Zeit des Feuers.
    Der See lag faulig und totenstill unter ihm. Eine Wasserschlange glitt durchs Wasser, und mehrere Ochsenfrösche saßen am Ufer. Strahlung konnten sie doch sicher nicht aushalten.
    Stel horchte nach hinten, ob die Peshtak kamen, und beschloß, sich auszuruhen und sich die verseuchte Szenerie unter sich anzusehen. Aber fast ein Viertel des Quadranten vor Sonnenhochstand hatte er noch nichts gehört, also rutschte er den Stamm hinunter, legte einen Pfeil auf und schoß einen Ochsenfrosch. Er watete in den Weiher hinein, um ihn zu holen, suchte das Ufer nach einem zweiten ab und brachte seinen Fang an Land. Bald hatte er vier, dann schoß er noch einen, der sich zappelnd und tretend ziemlich weit auf die dicke, überwucherte Wasserflä-
    che hinausgerettet hatte. Stel legte seine Tunika und seine Hosen ab und watete hinaus, bald sank er bis an die Schultern ein und bereute das Unternehmen.
    Er packte den Pfeil am rückwärtigen Ende, watete ans Ufer und kniete nieder, um die Froschschenkel abzuhäuten. Pflanzen und Algen begannen an ihm zu trocknen, und er warf seine Leibbinde und die Lauf-stiefel ab und hängte sie zum Trocknen an einen Busch. Es roch nach Rauch. Als er sich umdrehte, sah er einen seiner Stiefel schwelen, dann schoß eine kleine Flamme hoch. Er erstickte

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