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Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten

Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten

Titel: Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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sie mit Erde, aber als er die wieder wegnahm, stieg die Flamme von neuem auf – in hellen Hitzepunkten. Stel lehnte sich zurück und beobachtete das Feuer. Es brannte bald nieder und erlosch.
    Eolyn hatte ihnen ein Element namens Phosphor gezeigt, das sich so verhielt, wenn es der Luft ausgesetzt wurde, aber das fand man nur in Verbindungen.
    Stel nahm einen Stock, watete wieder in das schleimige Wasser hinaus und kratzte mit dem Stockende ein wenig Schlamm zusammen, den brachte er mit zu-rück und breitete ihn am Ufer aus. Wieder nichts. Da nahm er seinen Stock, zerdrückte die großen Klumpen und strich sie auseinander. Endlich begann ein kleiner Knoten zu rauchen. Nachdem er in blendende Helligkeit ausgebrochen war, setzte Stel damit ein Grasbüschel in Brand und zündete sein Kochfeuer an.
    Dann aß er seine Froschschenkel und lehnte sich zu-rück, um über diese sonderbare Umgebung nachzudenken.
    Die Sonne wanderte allmählich nach Westen, und er wurde unruhig. Er klopfte den Schmutz von seinen Kleidern, zog sich an, trabte um das stehende Gewässer herum und auf der gegenüberliegenden Seite hü-
    gelan. Als der Tag zu Ende ging, tastete er sich vorsichtig den Osthang hinunter und in den Wald hinein. Gegen Abend rutschte er durch eine Lichtung und wich dabei den Spalten mit trockenem Laub sorgfältig aus, als plötzlich ein junger Baum nach oben schnellte. Stel verfing sich darin und wurde mit hochgerissen. Er hing kopfüber in einem Netz, das fest um seine Knöchel lag und in dem er bis zu den Schultern eingeschnürt war. Als er sich von seinem Schreck erholt hatte, zappelte er, um sein Kurzschwert freizubekommen, aber er war noch nicht sehr weit damit, als er leise Schritte hörte und unter sich sieben Peshtak sah; sie marschierten auf der Zimmer-decke der Welt auf ihn zu.
    Einer, eindeutig der Anführer, kam ganz nahe heran. Ihre Augen befanden sich fast auf gleicher Höhe.
    »Na, was haben wir denn da?«
    »Einen Apfel?« fragte Stel.
    Ein schneller, harter Schlag traf ihn quer über das Gesicht. »So. Ehe wir ein paar spitze Äste heißmachen und dein schweinisches Fleisch damit nähen, wer bist du?«
    »Du brauchst doch nur zu fragen. Ich bin Stel Westläufer aus Pelbarigan. Ich will nach Ginesh, um dort eine Peshtak-Frau zu treffen, eine Sklavin, die Suffis heißt.«
    »Tötet diese vorlaute Schweineschnauze.«
    »Viel zu gut. Leiden soll er! Vergeßt nicht, was sie mit ...«
    »Später. Frag ihn, was ...«
    »Warte mal. Hat er nicht gesagt, er kennt Suffis?
    Was ist er ...«
    »Zur Hölle mit Sufy! Er ist ein Pelbar. Diese Schlangenhäute haben uns endlose ...«
    »Sie haben uns von der Seuche geheilt. Doch. Du weißt es. Sie ...«
    »Da ist etwas«, flüsterte Stel.
    »Was?«
    »Ich habe ein Geräusch gehört.«
    Sofort erstarrten die Peshtak, verschmolzen dann mit der dichter werdenden Finsternis und ließen Stel kopfüber hängen. Dunkelheit sickerte durch den dichten Blätterbaldachin vom Himmel herab. Stel arbeitete lautlos, bis er endlich sein Kurzschwert aus der Scheide bekam. Ein nörgelnder Vogel war, nicht weit entfernt, in den Büschen zu hören. Das war sicher ein Peshtak. Dann rief ein zweiter, als sei er gerade aufgewacht, nur ein paar Piepser. Eine Pfeillän-ge weit nach Westen zerriß ein plötzliches Kreischen die schweigende Dämmerung. Stel sägte langsamer.
    War da vor ihm ein Schatten? Sein Arm kam frei. Der Mann strich an ihm vorbei, und als er etwas spürte, drehte er sich um und sagte: »Waaaaa...« Stel holte mit seinem Kurzschwert aus und zog es dem Mann über das Gesicht. Der schrie.
    Plötzlich erhob sich ringsum Gebrüll und Gekreisch. Stel sägte wie ein Wilder an seinem Netz, und auf einmal stürzte er befreit zu Boden. Etwas raste auf ihn los. Er wich aus, schwang sein Kurzschwert in einem weiten Bogen und traf auch.
    Der Mann sprang wieder auf ihn zu, aber Stel war zur Seite ausgewichen, und als der andere mit einem langen, gekrümmten Schwert nach unten hieb, fuhr ihm Stels kurzes in die Seite. Der Mann schrie. Stel wollte wegrennen, konnte aber nur undeutliche, kämp-fende Schatten sehen. Er tastete sich an den Rand des ständig unterbrochenen, verwirrenden Kampfes vor.
    Von ferne ertönte ein Horn. Fast sofort packte ihn ein Arm, und jemand knurrte: »Komm mit, Pelbar!«
    Stel hielt mitten im Streich inne und stolperte hinter dem Mann durch das Gebüsch.
    Bald glitten sie in einer Reihe hintereinander einen Pfad entlang. Hinter ihnen ertönte wieder ein Horn, und aus

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