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Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten

Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten

Titel: Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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Rauchkringel, der aus einem zweiten Lager aufstieg. »Effis, Ench, packt ihn an den Armen und bringt ihn hinüber – wegen des Alten, Pelbar. Er schaut her.« Der Mann ließ die Arme sinken und drehte sich um.
    Stel ließ sich wegführen, während der alte Mann von der anderen Seite des Lagers her Verwünschungen rief. Allmählich machte sich seine Erschöpfung bemerkbar. »Ich bin langsam zu alt, um in der Dunkelheit herumzurennen und mit dem Kopf nach unten zu hängen«, sagte er zu niemandem im besonderen. Die beiden Peshtak geleiteten ihn schweigend einen Weg entlang zu einem kleinen Lager mit einer primitiven, mit Rinde gedeckten Hütte und einem schwelenden Feuer.
    »Bleib hier!« sagte Effis. Er hielt inne. »Wird ihm der alte Mann schaden? Wirklich?«
    Stel nahm seinen Arm und zeigte darauf. »Hier.
    Das ist die Röhre, die Blut in den ganzen Arm speist.
    Die Wunde ist hier drüben. Sie blutet noch, weil sie lang und tief ist, aber das Blut wird gerinnen, wenn er nur ruhig liegenbleiben kann. Und wir können die Wunde nähen. Wenn man sie so abbindet, kommt das Blut nur bis hierher. Der Arm beginnt abzusterben.
    Aber wenn du auf die Wunde drückst oder, falls das nicht geht, direkt hierher, dann schließt du diese Ge-fäße, aber der Rest des Armes bekommt trotzdem Blut.«
    Die beiden schauten ihn an. Es war deutlich zu erkennen, daß sie nicht genau wußten, was er meinte.
    »Na, ruh deine alten Knochen aus, Pelbar«, sagte Effis. Sie drehten sich um und gingen. Stel ließ sich neben dem Feuer niedersinken, rutschte hin und her, bis er bequem lag, und begann einzunicken. Eine alte Frau kam aus der Hütte und starrte ihn an. Er winkte ihr lässig zu, drehte sich um, legte sein Schwert unter sich und schlief ein.
    Er hatte nicht lange geschlafen, dachte er, als er ei-ne Hand spürte, die ihn leicht am Arm rüttelte. Es war Effis. »Wir können es auf deine Art nicht zum Stillstand bringen«, sagte er. Stel setzte sich auf und rieb sich die Augen. Neben ihm lag der junge Mann auf seiner Bahre. Hesit beugte sich über ihn. Stel ging hin und kniete neben ihm nieder. Der Verletzte zwin-kerte nervös.
    »Du brauchst keine Angst zu haben«, sagte Stel.
    »Du wirst schon wieder gesund.«
    Der Verletzte schaute zu ihm herüber, und Stel sah, daß er sich bemühte, die Vorstellung, er fürchte sich, verächtlich abzutun. Aber überzeugend wirkte er nicht.
    Stel legte eine Zeitlang ein Polster unter den Arm des Mannes, kochte etwas Schnur aus, wusch die Wunde aus und nähte sie, wobei der Patient vor Schmerzen Grimassen schnitt. Stel gab ihm einen abgeschälten Stock, auf den er während der Prozedur beißen konnte. Es wurde Brühe gebracht, die der Verletzte trank, dann Eintopf. Stel kniete lange neben ihm, nachdem die Blutung nachgelassen und schließ-
    lich aufgehört hatte, Hesit kniete ihm gegenüber.
    Wieder versuchte Stel zu beten und entdeckte von neuem, daß er zu verwirrt war. Der Puls des Verletzten schien unter seinen Fingern zu flattern und schwächer zu werden. Sein Atem ging schnell und flach. Stel blickte zu Hesit auf, der ihn anstarrte.
    »Er muß am Leben bleiben«, sagte Hesit.
    »Ich weiß.«
    »Auch um deinetwillen.«
    »Das dachte ich mir schon. Du mußt jetzt still sein.
    Ich werde für ihn beten.«
    »Ist das alles, was du kannst? Das kann Edis, der Seher, auch.«
    »Der alte Mann? Vielleicht. Ich werde es versuchen.«
    »Dann bist du also ein Seher?«
    »Nein.« Stel war einen Augenblick lang verblüfft.
    »Nein. Aber alle Pelbar beten.«
    »Hat es eine Wirkung?«
    Plötzlich wurde Stel alles klar. Der Alte wußte, was vorging und hätte es ganz gerne gesehen, daß der Verletzte starb, weil er sich verachtet fühlte. »Na gut«, sagte Stel. »Geh zu dem Alten und danke ihm für seine hilfreiche Arbeit an dem Jungen! Lobe ihn!
    Sag ihm, alles sei in Ordnung, und das sei sein Verdienst! Den Rest überlaß nur mir!«
    Hesit schaute ihn zunächst verblüfft, dann prüfend an. »Das würde er nicht tun, die verfaulte Schlange«, sagte er.
    »Vielleicht nicht. Wir können uns nicht auf Speku-lationen einlassen. Wir müssen einfach seinen Geist ablenken.«
    Hesit erhob sich und ging. Im Gegensatz zu dem, was Stel soeben gespürt hatte, empfand er Aven als ungeheure Erleichterung, frei von menschlichem Kampf und Stolz, und er drückte seine Handballen gegen die Augen und sprach ein Dankgebet dafür.
    Nach einiger Zeit hörte er Hesit zurückkommen, rührte sich aber nicht.
    »Noch Brühe«, sagte der

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