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Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten

Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten

Titel: Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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in Tunnels herumzukriechen.«
    »So alt fühlst du dich gar nicht an, finde ich. Wir reden morgen nacht weiter, wenn ich wegkann. Hoffentlich hast du einen Plan. Einen guten.«
    »Mehrere. Vielleicht muß ich in die Stadt hinein und wieder hinaus. Wir werden versuchen, euch alle rauszuschaffen.«
    »Mach keine Witze! Die sind nicht dumm. Manchmal sind sie fast dumm. Aber man muß achtgeben.
    So. Und jetzt denk wie ein Sklave! Steh gebückt!« Sie stieß ihn in die Rippen und schob ihn nach oben.
    Stel hob das Gitter und sah zwei Reihen von Männern, die ihn mit leerem Blick anstarrten. Er zog sich hinauf und legte das Gitter an seinen Platz zurück.
    Ein Mann schlurfte auf ihn zu.
    »Mour?«
    »Mour. Und du?«
    »Stel. Stel Westläufer. Ich bin Pelbar. Suffis meinte, ich soll tun, was du sagst.«
    »Komm hier herüber! Wir werden uns bald für die Drecksabendzählung zusammendrängen. Sprich kein Wort! Schau zu Boden! Hier. So.« Er machte ein em-pörtes Gesicht. »Sogar ein Arsch von Tantal wird dich herausfinden. Mach dich schlaff!«
    Irgendwie kam Stel durch die Abendzählung, durchgeführt von einem dünnen, schlaksigen Halbwüchsigen, der die Sklaven mit einem Spieß herum-stieß und sie angackerte und gelegentlich anspuckte.
    Keiner reagierte. Der Tantal ging bald wieder, knallte die Tür zu, fuhr dann mit seinem Spieß über die Stangen und schrie zurück: »Schlaft fest, ihr leeren Säcke!«
    »Das kannst du dir in den Arsch stecken, du Schweinstal«, flüsterte ein Mann neben Stel.
    In dieser Nacht legte sich Mour auf die Strohprit-sche neben Stel, und sie flüsterten lange miteinander.
    Stel spürte eine Hoffnungslosigkeit in dem Mann, die er unbedingt überwinden mußte, wenn sie Fortschritte machen wollten. Es war, als hätte jemand die übliche Bissigkeit der Peshtak aus Mour herausge-saugt. Stel erkannte auch, daß diese Hoffnungslosigkeit ihren Grund hatte: diese Männer würden, ihrer Männlichkeit beraubt, in der Peshtak-Gesellschaft nie wieder einen Platz finden. In dieser Hinsicht glaubte er, ihnen neue Hoffnung bieten zu können.
    »Mour, wenn wir euch alle hier herausbekommen, könnt ihr zu den Pelbar gehen. Da gibt es genügend Platz für euch. Die Peshtak, die den Angriff auf Threerivers überlebt haben, wohnen dort, und auch eure Abgeordneten bei der Föderationskonferenz.«
    »Die Hurensöhne würden uns verachten. Du hast sie gesehen. Wie haben sie Oad angeschaut?«
    »Das macht nichts. In Threerivers gibt es alte Siveri, ein paar Sentani, Shumai, einige Alats und ein paar Atherer. Einige Abgeordnete dort kommen aus dem fernen Westen. Die Pelbar würden euch aufnehmen.
    Und wenn es euch da nicht gefällt, könntet ihr alle euch einen anderen Platz suchen und eine eigene Gemeinde gründen. Es würde funktionieren. Da bin ich ganz sicher.«
    »Wir kommen hier niemals raus. Du kennst sie noch nicht.«
    »Würdest du es versuchen? Würdet ihr alle es versuchen?«
    »Versuchen? Versuchen würden wir es schon.
    Wenn es wirklich eine Chance gibt. Aber du mußt mit Sufy sprechen. Sie ist die Aufseherin. Sie wird es einrichten, wenn es möglich ist.«
    »Die Aufseherin?«
    »Ja. Ihr vertrauen sie einigermaßen. Sie haben bei uns nie einen Spion einschleusen können. Wir wissen zu genau, wie man sie erkennt. Sie sterben. Sie ... sie muß manchmal bei ihnen bleiben. Dann nimmt sie ih-re Seele zwischen die Zähne und beißt darauf. Sie ist irre entschlossen, niemals nachzugeben. Sie sagt, im Innern ist sie unversehrt. Wir auch, sagt sie. Sie weiß nicht, wie es ist.«
    »Es stimmt, Mour. Du bist unversehrt.«
    »Niemals. Niemals wieder.«
    »Es ist so. Du hast deine Unversehrtheit verlegt.
    Vergraben. Wir werden sie dir wieder ausgraben.«
    »Hör zu, Pelbar! Versuch nicht, uns einen Haufen blöde falsche Hoffnungen zu machen! Aber vergiß auch das nicht! Wir lassen sie bezahlen. Irgendwie.
    Selbst wenn es uns das Leben kostet – was davon noch übrig ist.«
    »Mal sehen, ob wir es nicht billiger machen können.«
    »Egal wie. Egal wie.«
    Endlich schliefen sie ein. Um Mitternacht öffnete ein Wächter klirrend die Tür und ging zwischen ihnen hindurch, einen Spieß stoßbereit in der Hand. Ein zweiter stand mit einer Lampe in der Tür. Sie gingen geräuschvoll hinaus. Einige von den Peshtak bewegten sich ein wenig, aber die meisten blieben reglos.
    Erst jetzt, als Mour eingeschlafen war, fiel Stel der Gestank in dem Raum auf. Er konnte nicht schlafen.
    Wieder beschloß er, zu beten, aber wieder

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