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Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten

Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten

Titel: Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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tauchte das vertraute Problem mit seinen Gefühlen gegenüber Aven auf. Er hatte jedoch gesehen, daß Aven die klar-ste Gottesvorstellung war, die er bisher kennengelernt hatte. Er beschloß, auf die vertraute Weise zu beten und dann sein Gebet mit eigenen Worten zu erweitern, da sich seine Ansichten geändert hatten.
    Plötzlich war ihm, als befinde er sich auf völlig unbekanntem, unsicherem Boden – eine Stelle in seinen Gedanken war fremder als der Ort, an dem jetzt sein Körper zwischen den schlafenden Sklaven lag. Aber er wußte, wenn er jemals gebetet hatte, dann mußte er es jetzt tun.
    In der nächsten Nacht kam Sufy nicht. Mour erklärte, daß sie wahrscheinlich nicht konnte. Irgendein Soldat hatte Anspruch auf sie erhoben, und sie mußte ihm willfahren. Stel hatte den Tag mit Wischen und Schrubben verbracht, in einer Mannschaft, die in den Häusern der Oberschicht arbeitete, welche im Westen, nahe an der Mauer, zusammengedrängt lagen.
    Die Tantal behandelten ihn, als sei er Luft. Sie wirkten nicht so brutal wie ihr Militär. Die Häuser waren meist aus Stein, hatten hübsche Reliefs und bequeme Grundrisse.
    In einem Heim hörte Stel von oben seltsame Musik und aus vollem Herzen kommendes, fröhliches Ge-lächter. Er bildete sich langsam seine ersten Ansichten über Ginesh, aber bisher war es ihm noch ein Rätsel. War das Militär irgendwie außer Kontrolle geraten? Wie konnte die Gesellschaft solche Widersprü-
    che enthalten?
    Sufy kam auch in den beiden nächsten Tagen nicht.
    Am vierten Tag ging sie auf der Straße an ihnen vorbei, mit einem Bündel Kleidung in der Hand. Sie schaute sie nicht an, sondern zuckte nur leicht mit dem Kopf, als sie da vorbeikam, wo sie die Straße fegten.
    Mour rückte dicht an Stel heran. »Sie will sagen, deine Tochter ist da oben. Nein. Schau nicht hin!
    Halte die Augen gesenkt! Wirf nur einen kurzen Blick hinauf, wenn du dich umdrehst.«
    Das tat Stel, und er sah ein Steinhaus mit vergitterten Fenstern, hoch und mit dicken Mauern, ohne Verzierungen. »Was ist das?« fragte er.
    »Eine Residenz. Das ist ihre Bezeichnung dafür. Da wohnt der Informationsmeister. Eine große Kartoffel bei der Zentralen Weisheit.«
    »Bei was?«
    »Spion. Der Leiter aller Spione in der Stadt. Sie werden ihr sonderbares Zeug zu essen geben, dann alle ihre Gedanken herauslöffeln wie ein rohes Ei aus seiner Schale, und ihre eigenen dafür hineinpissen.
    Vielleicht ist es schon zu spät.«
    Stel schauderte und begann, heftiger zu kehren.
    »Langsamer, Pelbar!« sagte Mour. »Nicht so schnell!«
    Dahn hatte sich bei Nacht in ihrem Pfeilboot den Cog hinuntergeschlichen. Als sie den Arge erreichte, ruderte sie ungehemmter, aber immer nur bei Nacht.
    Als sie gerade in einem Weidendickicht rastete, hörte sie leises Singen und Geräusche von Booten. Sie schob das Dickicht ein wenig beiseite und schaute hinaus. Ein großer Trupp Männer ruderte stromaufwärts. Sie erkannte mehrere Boote wie das ihre, und einige Pelbar-Kleidungsstücke. Auch blondere Männer mit langem, geflochtenem Haar waren darunter.
    Sie kauerte sich wieder zusammen, wußte nicht, was sie tun sollte. Aber sie waren sicher auf dem Weg zur Portage. Bestimmt hatten sie soviel Erfahrung, daß sie sich ihr mit Vorsicht nähern würden. Sie biß sich auf die Lippen. Als dann die letzten nicht weit entfernt an ihr vorbeizogen, stand sie unversehens auf und schrie: »Wartet!«
    Sofort drehten die Boote bei. Die Männer, die Waffen hatten – seltsame, keulenähnliche Dinger –, drehten sich um. Dahn winkte, und das Leitboot kam im Bogen zurück, die ganze Flottille stieß auf sie zu, während sie in den Fluß hineinwatete, und plötzlich wurde sie sich ihrer zerlumpten Kleidung bewußt.
    Sie faßte den Bug des ersten Bootes, das auf sie zu-glitt. Dahinter schob sich ein Pfeilboot heran, das von einem jungen, blonden Mann im Bug und einem gro-
    ßen, mit rötlichem Haar im Heck gesteuert wurde.
    »Ganz allein?« fragte der Rothaarige. »Brauchst du Hilfe?«
    »Ich ... ich bin Dahn. Peshtak. Ich bin in Stels Boot auf dem Weg nach Pelbarigan.«
    »In Stels Boot? Hast du Stel getroffen?«
    »Ja. Ich habe euch angehalten, weil die Tantal an der Portage sind.«
    »Ha. Das dachte ich mir. Wieviele?«
    »Ich weiß nicht. Drei Schiffe. Zwanzig Hände vielleicht oder mehr.«
    »Zwanzigmal zwei Hände?«
    »Eine.«
    Der Rothaarige stieg aus dem Boot und watete mit erhobenen Händen zu ihr ans Ufer. Sie zögerte. »Gib mir deine Hände, Kleines«,

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