Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pelbar 6 Das Lied der Axt

Pelbar 6 Das Lied der Axt

Titel: Pelbar 6 Das Lied der Axt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
Vom Netzwerk:
bessere.«
    »Was für eine denn?«
    »Wahrheit. Aufrichtigkeit. Tatsachen. Selbst in Notwehr sollte man nie die ihren übernehmen.«
    »Tor. Wir müssen weiter!«
    »Ich kann nicht.« Tor zitterte heftig.
    »Wir gehen langsam.« Tristal zog ihn hoch. Tor schwankte.
    »Hast du herausgefunden, wie man diesen Winkel dreiteilt?« fragte sein Onkel zusammenhanglos.
    »Fast. Fast.«
    Tor begann leise zu lachen, und Tristal stimmte ein.
    In Sedge seufzte der Oberpriester: »Wir haben sie verloren. Wir haben sie verloren! «
    »Vielleicht doch nicht.«
    »Doch. Ich fürchte schon. Ich verstehe nicht, wieso.
    Jetzt müssen wir Jäger in verbotenes Gebiet schik-ken.«
    »Was werden wir sagen?«
    »Ich weiß nicht. Noch nicht. Wir werden aber daran arbeiten, daß sie alles glauben, was immer es ist.«
    »Natürlich.«
    »Ich meine, mit aller Kraft.«
    »Warum lassen wir sie nicht einfach laufen? Ver-schieben irgendwie ihr Bild in Geist von Leuten.«
    »Ja. Das werden wir tun. Aber wenn ihre Leichen daliegen, ist das sehr überzeugend.«
    »Wir müssen still sein und uns auf das konzentrieren, was wir tun«, sagte die Priesterin.
    »Mit anderen Worten, halt den Mund?« fragte der Oberpriester freundlich.
    »Ich hatte vor, mir von Dardan dienen zu lassen.«
    »Vielleicht kommt es noch dazu.«
    »Vielleicht. Aber es gibt jetzt dringendere Angele-genheiten. Flieger haben nicht berichtet, daß sie sie gesehen haben. Sie sind schon weit weg.«
    »Jäger werden sie finden. Sie haben alte Leute bei sich.«
    »Wenn aber Shumai kommen, kommen Schwierigkeiten.«
    »Das war schon immer so.«
    Tor und Tristal waren schließlich hungrig; sie rasteten unter einer Kiefer und knabberten Grassamen.
    Kurz bevor es dämmerte, machten sie sich wieder auf den Weg, gerade nach Norden, und mit dem Licht kam der vertraute Schrei ihrer Verfolger, die sich jetzt im Westen auseinandergezogen hatten. Tristal war zu dieser Zeit an der Spitze, hatte den Bogen gespannt, einen Pfeil aufgelegt und hoffte, einen schnellen Schuß auf Kleinwild anbringen zu können. Die Segler-Leute schienen aufzuholen.
    »Das muß bedeuten, daß wir nahe am verbotenen Gebiet sind«, stieß Tor hervor. »Sie bestimmen ihr Tempo nicht selbst. Schau! Da vorne. Ist das ein Wegweiser?« Auf der Anhöhe vor ihnen südlich der Kuppe stand ein hoher Pfosten mit roten Bändern an der Spitze.
    »Sie wollen uns den Weg abschneiden!« rief Tristal.
    »Schräg nach Osten!« erwiderte Tor.
    Plötzlich erhob sich vor ihnen wieder eine Bestie mit braunem Fell und sah sie an. Tristal rannte weiter darauf zu. Die Segler-Leute hinter ihnen schrien.
    »Tris!« brüllte Tor und spurtete los, als Tristal sich dem Tier näherte. Raran schoß an ihm vorbei und warf sich mit aufgeregtem Gebell gegen das Tier. Tor stieß Tristal mit der Schulter beiseite, schwang seine Axt über die Schnauze der Bestie, als sie angriff, wich aus, als sie erzürnt herumwirbelte und blendete sie mit zwei schnellen Schlägen. Sie schlug vor Schmerz und Wut brüllend um sich, fuhr Tristal einmal über die Brust, wenn auch nur leicht, und hinterließ vier parallele Kratzer, dann riß Tor ihn zurück. Die Verfolger kreischten triumphierend, aber als der geblen-dete Bär das hörte, wandte er sich ihnen zu, stürmte auf sie los und trieb sie auseinander. Die Shumai rannten weiter, hinauf über den Rand des Hügels und wieder hinunter, von Tristals Brust strömte nun das Blut, der Pfeil, den er aufgelegt hatte, war abgebrochen, aber er hielt ihn, zusammen mit dem Bogen, immer noch umklammert.
    Einen halben Ayas weiter fiel Tor in Schritt und drehte sich um. Niemand kam ihnen über die Hügelkuppe nach.
    »Woran hast du es gemerkt?« fragte Tristal.
    »Habe Fliegen gesehen. Fliegen ringsumher. Und Raran witterte es. So. Laß dich mal ansehen!« Er zog Tristals zerrissenes Hemd auseinander. »Uch. Nicht gut. Aber auch nicht schlimm. Noch zwei Bergkäm-me, dann sind wir in ihrer Hütte.«
    »Und wenn dort Priester sind?«
    »Es wäre besser, wenn sie nicht dort wären. Für sie.
    Ich habe sie satt. Aber auch dort können wir nicht lange bleiben.«
    »Werden sie dann kommen? Glaubst du? Was können sie ausrichten?«
    »Nicht viel. Aber sie werden irgendeinen verschro-benen Grund finden, um die Jäger zu schicken. Du weißt, daß sie das tun werden. Sie geben nicht auf.
    Wir haben ihren Sack voller Illusionen aufgeschnit-ten, und jetzt leert er sich.«
    »Wo sind wir dann in Sicherheit?«
    »Nirgends. Aber am meisten oben auf dem

Weitere Kostenlose Bücher