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Pelbar 6 Das Lied der Axt

Pelbar 6 Das Lied der Axt

Titel: Pelbar 6 Das Lied der Axt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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nicht«, sagte er. »Aber auch bei euch gibt es doch Echos und Erinnerungen an die alten Zeiten. Euer Metall zum Beispiel. Euer Stahl. Er muß aus einer Ruine kommen.«
    »Das stimmt«, sagte Randall. »Und teuer genug ist er auch. Man findet ihn in Stäben, die wir aus den grauen Steinen hauen ...«
    »Aus dem Beton«, erklärte Tristal. »Bevor es uns die Leute aus der Kuppel erklärten, nannten wir ihn den künstlichen Stein.«
    »Nun, gleichviel. Und dann gibt es lange Pfeiler davon und Rohre. Fast alles an einer Stelle im Drittsektor. Wir müssen auch dafür bezahlen. Reichlich Heu und Bauholz, Wolle und Fleisch, Gerste und Feuerholz. Eigentlich nicht gerecht.«
    »Die Segler hatten fast kein Metall. Sie hauten Werkzeuge aus Stein.«
    »Ich habe gehört, daß dein Onkel das auch macht«, sagte Elayna.
    Tristal zog die Augenbrauen hoch. »Das spricht sich ja herum. Ja, es stimmt. Er hat es getan. Im Ge-fängnis. Diese Arbeit faszinierte ihn, als wir bei den Seglern waren. Ein Mann namens Tegrit hat versucht, es ihm beizubringen. Es ist nicht einfach. Besonders für einen Mann, der nur eine Hand hat. Aber er kommt schon zurecht.«
    »Und du? Machst du es auch?«
    »Ich habe es versucht. Ich finde es sinnlos. Aber im Gefängnis gab es so wenig zu tun, da habe ich es ein wenig gelernt.«
    »Warum macht dein Onkel das?«
    »Weil er ... völlig unabhängig sein will. Er kann sich dann vorstellen, daß er, wenn er der letzte Mensch in Urstadge wäre, die Werkzeuge, die er braucht, ohne Hilfe herstellen könnte. Ich glaube, das ist es.«
    »Er ist nie erwachsen geworden«, sagte Randall.
    Ein kurzes Schweigen trat ein. »Das mag sein«, sagte Tristal. »Aber wenn du ihn jemals in einer Not-situation erlebt hättest, würdest du das nicht sagen.«
    »Du hast dich bei den Frauenräubern auch nicht so schlecht gehalten«, sagte Elayna.
    »Ich war nur der Arm. Tor war der geistige Führer.
    Ich wäre dort draußen umgekommen, wenn ich seinen Schild nicht gehabt hätte. Er hat versucht, mich zu lehren, wie man Dinge weiß – so, wie er es kann – aber das ist noch nicht eingedrungen. Mir ... mir fehlt etwas. Eine mysteriöse Gabe, die alle Shumai-Axtschwinger früher hatten.«
    »Hm. – Na, wir haben Äxte, und sie müssen eingesetzt werden, wenn du uns helfen willst«, sagte Randall. »Dann kannst du einen Teil von dem abzahlen, was die Hunde gefressen haben.«
    »Randall, darauf kommt es doch nicht an«, sagte Arbyr.
    »Aber doch«, widersprach Tristal. »Ich habe genug gesehen, um zu wissen, daß man es in diesem Land nicht leicht hat. Ich werde für die Hunde arbeiten.
    Abrichten werde ich sie auch. Warum nicht. Ihr werdet merken, daß sie zum Arbeiten recht brauchbar sind. Aber vielleicht könnten wir sie auf die Westseite hinüberbringen, als Wachhunde. Ein paar Gänse brauchen wir auch.«
    »Gänse?«
    »Wilde. Stutzt ihnen die Flügel. Füttert sie. Daß ihr sie nicht eßt, weiß ich. Aber sie können Wache halten.
    Die Alats im Süden, die haben sie eingesetzt – weiße –, das sagt jedenfalls Tor.«
    Randall verzog das Gesicht. »Nun«, begann er. »Ich brauche Hilfe bei den alltäglichen Arbeiten und bin eigentlich auch reif für die Falle. Du, Tristal, ich zeige dir einen Platz ...«
    »Randy, bitte später! Laß ihn ausnahmsweise einmal bei mir! Ich möchte ein wenig mit ihm sprechen.
    Später kannst du ihn arbeiten lassen, soviel er will.«
    Randall zögerte, ließ den Blick durch den Raum wandern und stand mit den Worten auf: »Nun gut, Herrin, wie es dir beliebt.«
    »Darf ich auch hierbleiben, Mutter?« fragte Elayna.
    Freifrau Arbyr hob die Augenbrauen. »Solange du diese Wolle verstrickst.«
    Elayna senkte den Blick. »Ja«, murmelte sie.
    »Dein Onkel – wie geht es ihm?«
    »Gut. Das Eis frustriert ihn, aber sonst geht es ihm gut.«
    »Es war mein Bruder, der ihn so hungern ließ. Ich fühle mich deshalb schuldig.«
    »Ich habe es gehört. Laß nur! Tor ist nicht nachtra-gend.«
    »Eine Schande ist es aber doch.«
    »Das bedeutet ihm nichts, Herrin. Er hat schlimme-re Zeiten erlebt.«
    »Er ist hier jederzeit willkommen, weißt du.«
    »Danke. Er wird sicher kommen. Aber ich rechne damit, daß er sich meistens im Westen aufhalten wird.«
    »Im Westen?«
    »Wegen der Überfälle. Das fasziniert ihn. Er will dem ein Ende machen. Er will die Sektorenrichter überreden, eine Verteidigungstruppe aufzustellen.«
    Arbyr überlegte. »Ach«, sagte sie schließlich. »Sie kommen so selten. Es ist fast

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