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Pelbar 6 Das Lied der Axt

Pelbar 6 Das Lied der Axt

Titel: Pelbar 6 Das Lied der Axt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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jedesmal wieder eine Überraschung. Wie eine Dürreperiode auf dem Gut.
    Erzähl mir jetzt von deinem Onkel. Und von den Pelbar. Von allen Leuten, über die ihr gesprochen habt; ich wünschte, ich könnte sie kennenlernen.«
    Mittsommer war vorbei. Tor lag neben einem Feuer im Fichtenwald, einer von Rarans inzwischen fast erwachsenen Jungen war bei ihm. Er hörte jemanden kommen. Er steckte die Finger in den Mund und pfiff.
    Bald erschien Bob zwischen den Bäumen. »Wir haben dich vermißt«, sagte er.
    »Ich habe eine Stelle gesehen, wo ich glaube, hinaufsteigen zu können. Bin ziemlich weit hochgekommen. Dann bin ich abgestürzt.«
    »Alles in Ordnung mit dir?«
    »Gehen kann ich nicht. Weiß nicht. Glaube aber nicht, daß ich mir etwas gebrochen habe.«
    »Soll ich dich tragen?«
    Tor schnaubte. »Nein. Laß mir Zeit bis morgen!
    Und jetzt schau mich nicht so schräg an, wie ihr hier sagt. Ich mache mir aber Sorgen.«
    »Dein Bein? Oder was?«
    »Das ist die Jahreszeit, in der die meisten Überfälle passierten. Ist logisch.«
    »Spürst du etwas?«
    »Ich ... ich weiß nicht. Es ist nicht das richtige Jahr dafür. Nicht genug Regen. Ich habe versucht, ein Muster aufzustellen. Soweit ich es sagen kann, waren es immer regnerische Jahre.«
    »Soll ich bei dir bleiben?«
    »Nein. Geh bei den nächsten fünf Farmen vorbei.
    Vergewissere dich, daß alle gut aufpassen. Daß alle ihre Wache halten. Wie wir sie eingeteilt haben. Sag ihnen, nur heute nacht. Ich ziehe bald weiter.«
    »Kommst du herunter?«
    »Nein. Sie müssen über das Eis kommen. Wir müssen die Kante bewachen. Die Schwierigkeit ist, daß ich nur Spuren von Paaren finde, die in den Wald heraufkommen. Die Hälfte aller jungen Leute im Tal scheint sich hier herumzutreiben.«
    »Sie suchen nach etwas.«
    »Suchen ... die Spuren besagen eher ... wonach suchen sie?«
    »Nun ja, sie wollen heiraten.«
    »Ich bin sicher, daß sich diese Fremden nicht so einfach vom Eis herunterschwingen. Sie schicken eine Vorhut. Bis es zum Überfall kommt, haben sie schon eine Zeitlang beobachtet.«
    »Bist du sicher?«
    »Wer kann schon sicher sein? Aber ich habe mit allen im Westen des Tals gesprochen, die sich an Überfälle erinnern können. Richtig? Sie sind zu gut, zu sicher. Sie kennen sich aus. Und das ist nur auf einem Wege zu erreichen. Auskundschaften.«
    »Bist du sicher?«
    »Hast du schon einmal einen Überfall mitgemacht?«
    »Nein.«
    »Ich schon.«
    Die beiden kamen überein, sich am nächsten Mittag beim Granite Point zu treffen. Als Bob zu der Stelle hinaufkletterte, war Tor schon da, er stützte sich auf einen Stock und starrte auf den Boden.
    »Schau«, sagte er. »Das ist Martha. Das Mädchen der Blakes. Sie war mit Ralph Stewart hier oben.«
    »Ich sehe gar nichts.«
    »Hier. Schau! Ich umreiße dir die Spur.«
    »Jetzt sehe ich etwas. Aber wie kannst du ...«
    »In dieser Gegend können es nur fünf Frauen sein.
    Richtig? Schau! Der linke Fuß setzt die Zehen mehr nach außen als der rechte.«
    Bob schüttelte den Kopf. »Wenn du es sagst. Dieses raffinierte Stück. Angeblich ist sie in Arly Robbins verschossen. Bist du sicher, daß das stimmt?«
    »Ja. Weiter unten sind die Spuren deutlicher. Das Problem ist, daß wir überhaupt keine Fallen aufstellen können. Wir können ja nicht die jungen Leute fangen. Gibt es eigentlich welche, die einfach verschwinden? Paare?«
    Bob überlegte. »An eines erinnere ich mich. Auch von der Westseite. Du glaubst ... wir dachten immer, Eis wäre auf sie herabgestürzt.«
    »Warum verschleppen, wenn sie von selbst kommen? Wir müssen eine Untersuchung machen. Noch mehr Fragen stellen. Der Sheriff muß Aufzeichnungen haben. Wenn wir sie erwischen könnten, wenn sie vor einem Überfall herumschleichen, wäre das ei-ne gute Verteidigung.«
    »Wie geht es deinem Bein?«
    »Oh. Etwas besser. Habe mir auch den Rücken ein wenig aufgeschürft.«
    »Wie weit bist du abgestürzt?«
    »Fast die ganze Strecke.«
    Bob schaute hinauf und pfiff leise.
    »Nicht direkt. Bin viel geschlittert und hängenge-blieben.«
    Es schneite leicht, als Tor zu Freifrau Arbyrs Gut zu-rückkam. Es war spät am Nachmittag, und das Haupthaus war leer bis auf Arbyr selbst und Unsit.
    Tristal, so sagte sie ihm, half ungefähr vier Kilometer nördlich beim Holzfällen.
    »Niemand wurde verschleppt, wenigstens nicht in diesem Jahr«, sagte sie.
    »Richtig. Und das ist auch gut so. Diese Farmen sind so ungeschützt, so offen. Es ist schwer zu glauben.

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