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Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Titel: Pelbar 7 Das Schwert der Geduld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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sie nicht.«
    »Sind das Handelsschiffe von den Inseln im Osten?
    Soviel ich hörte, werden die erwartet.«
    »Nein. Sie haben hohe Masten. Sind groß. Mit flat-ternden grünen Nationalflaggen.«
    »Was dann?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Im schwachen Licht sahen sie ein schattenhaftes Boot zur Küste fahren, das Ufer berühren und wieder umkehren. »Was sollte das, Xord?«
    »Sie haben etwas herausgelassen. Etwas Weißliches. Schwer zu erkennen. Soll ich nachsehen?«
    »Geht uns nichts an.« Einige Zeit aßen sie schweigend. Dann sagte Stel: »Jestak meint also, ich soll nach Westen gehen. Warum, hat er nicht gesagt?«
    »Raydi möchte es. Er würde es dir selbst sagen, aber er ist viel mit dem Gouverneur beschäftigt. Wer ist Raydi?«
    »Meine Tochter. Meine arme, schwer geprüfte Tochter, die von ihren Eltern anscheinend dauernd im Stich gelassen wird. – Hallo, wer bist du denn?«
    Ein kleiner, weißlicher Hund kam mit heraushängender Zunge eifrig den Strand entlanggetrabt. Er blieb kurz stehen, setzte seine Marke an ein umgedrehtes Boot und begann herumzuschnüffeln.
    »Stel«, sagte Xord leise. »Das war es, was sie aus dem Boot gelassen haben. Braucht Auslauf, wie?«
    »Ich kenne jeden Hund im ganzen Hafen, aber den nicht.« Stel spitzte die Lippen und lockte den Hund, der ein Ohr aufstellte und dann weiterschnüffelte.
    Stel lockte ihn wieder und hielt ihm einen Knochen von dem Kaninchen hin, das er und Xord gerade ver-zehrt hatten.
    Der Hund kam mit vorgerecktem Hals und zuk-kender Nase näher und scheute dann zurück. Keiner der Männer bewegte sich. Der Hund machte sich wieder heran und packte das Ende des Knochens, dann begann er, leise knurrend, daran zu zerren, während Xord einen Arm unter ihn schob und ihn aufhob. Der Hund wand sich und winselte, aber dann wackelte er mit dem Hinterteil, als Xord ihn streichelte, ihn dann Stel reichte und fragte: »Kennst du ihn jetzt?«
    »Nein. Nie gesehen.« Stel streichelte den Hund, dann hielten seine suchenden Finger inne und taste-ten. »Da hat er etwas. Eine Zecke? Schür mal das Feuer ein wenig.« Der Hund winselte. Stel beruhigte ihn, dann legte er ihn neben den Flammen nieder und teilte die Haare.
    »Ach so. Nein. Nur Schorf. Jemand hat ihn getreten.« Er strich das Haar zurück, aber Xord streckte die Hand aus.
    »Tätowierungen? Frische Tätowierungen?« Er lachte leise. »Wer tätowiert denn einen Hund?«
    Stel runzelte die Stirn und teilte das Fell wieder.
    »Du hast recht. Es sind welche. Aber ich kann sie nicht entziffern. Hier. Gieß ein bißchen kaltes Wasser in den Tee. Ist dein Messer scharf?«
    Stel hielt den zappelnden Hund fest, als Xord ihm das lauwarme Teewasser übergoß, und dann schoren sie die Haare weg. Als sie aufschauten, sahen sie, daß ein Baligani-Unterführer sie beobachtete. »Unterführer. Jemand aus diesem Boot hat auf diesen Hund ei-ne Nachricht geschrieben.«
    »Nachricht? Auf einen Hund? Was für ein Boot?«
    »Das da – eines von den beiden da drüben.«
    »Wem gehören sie?«
    »Ich kenne sie nicht. Sie sind in der Dämmerung hereingekommen und haben dort festgemacht.«
    »Was steht da?« fragte Xord.
    »Bring ihn hier rüber«, sagte Stel, und die drei Männer hockten sich um den Hund herum. »Hier«, sagte Stel. »Ganzer Haushalt und Agenten nach NW.
    Unterl. verbr. Alles im Stich l. Alle Innan. inform. Sofort. Bnd.«
    Die drei Männer schauten sich an. »Ich bringe den Hund zum Major«, sagte der Unterführer.
    »Sie müssen wohl eine Invasion planen«, sagte Stel.
    »Wer?« fragte Xord.
    »Die Innanigani. Schau! ›Innan.‹ Das bedeutet doch Innanigani, oder nicht. Und ich wette, mit ›Bnd.‹ ist dieser beschissene Sargdeckel Borund gemeint.«
    »Stinkender Schweinedarm«, murmelte der Unterführer und griff nach dem Hund.
    »Warte, Unterführer! Laß den Hund entweder laufen und folge ihm, oder führe ihn zum Gouverneur!
    Einer von uns verständigt den Major oder schickt einen anderen Soldaten zu ihm. Ich habe ein ungutes Gefühl bei der Sache. Wir sollten uns beeilen.«
    »Verständige du den Major, Stel!« sagte der Unterführer und griff sich den Hund. »Ich gehe zum Gouverneur. Xord, du beobachtest die Boote!« Er lief den Strand hinauf.
    Xord schaute Stel schmollend an und sagte: »Hm?«
    »Du machst den Abwasch!« rief Stel ihm über die Schulter zu.
    »Was für einen Abwasch?« gab Xord zurück und wischte sein Messer an einem gebleichten Brett ab.
    Dann warf er Sand aufs Feuer und hockte sich nieder, um die

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