Pelbar 7 Das Schwert der Geduld
Boote zu beobachten.
Major Zimon hörte sich Stels Geschichte kommentarlos an. »Wo ist der Unterführer?«
»Er hat den Hund zum Gouverneur gebracht.«
»Und Xord beobachtet die Boote?«
»Richtig.«
»Wir werden an Bord dieser Boote gehen. Leutnant, lauf zum Gouverneur! Richte ihm meine Grüße aus und bitte ihn in meinem Namen, den Hund lau-fenzulassen. Sieh nach, ob er zu Owayns Wohnung geht. Unterführer, ich brauche zwei Abteilungen, für jedes Boot eine. Unterführer Ogis, du nimmst vier Mann und beobachtest Owayns Wohnung. Leutnant Oron, du organisierst die Männer am nördlichen Verteidigungskreis. Schicke vier Mann los, um die bewaffneten Bürger zu alarmieren! Du, Stel, komm mit mir!«
Der Unterführer erzwang sich den Zutritt zu einer Dinnerparty beim Gouverneur, und das Stadtober-haupt war wütend und wollte sich den Hund nicht einmal ansehen, bis ein Adjutant ihm bestätigte, daß er wirklich tätowiert war. »Wahrscheinlich ist das ein Trick dieses Wilden, dieses Stel«, brummte er. »Und das am Geburtstag meiner Frau. Major Zimon wird etwas zu hören bekommen. Wo ist dieser Hund? Ach, den ... kenne ich doch. Das ist Windbeutel, Owayns ...
Zeigt mir die Zeichen!«
Sie legten den Hund seitlich auf den Tisch und streichelten ihn sanft. Der Gouverneur beugte sich dicht zu ihm und studierte die Zeichen genau. »Heiliger Honigtopf«, murmelte er und wurde bleich.
»Holt diesen Jestak, den Westländer! Wenn sie kommen, müssen uns die Westländer beschützen.«
Jestak war auch auf der Party und kam sofort.
»Warum nach Nordwesten?« fragte er. »Weg vom Hafen. Würde die Armee von Nordwesten kommen oder auf dem Wasser?«
»Beides ist möglich. Oder von Nordosten.«
»Ich möchte gerne diese Boote sehen.«
»Unterführer, bring den Pelbar zum Hafen!«
Jestak und der Unterführer erreichten den Strand gleichzeitig mit Major Zimon. Xord kam ihnen entgegen und sagte: »Eines ist unbeleuchtet wieder durch den Kanal hinausgefahren. Das andere ist noch da.«
Eine Abteilung weckte den Versorgungsbeamten, der das einzige im Dienst der Stadt stehende Boot bemannte und sich auf den Weg machte, um die flüchtenden Innanigani zu verfolgen. Ein Soldat wurde eilig ausgeschickt, um die Fischerwache zu holen, damit sie weitere Boote zur Verfügung stellte. Die zweite Abteilung bemannte mehrere Skiffs, ruderte zu dem dunklen Boot hinaus und ging an Bord. Bei einer schnellen Durchsuchung wurde das seltsame Gebilde im Frachtraum entdeckt.
Xord legte das Ohr daran. »Es macht ein Geräusch, es tickt«, sagte er.
Jestak kniete nieder und lauschte. »Bei Aven, es muß eine Bombe mit einem Zeitzünder sein«, sagte er.
»Warum?« fragte ein Unterführer. »Wozu sollte das so weit draußen gut sein?«
Jestak stand auf und betrachtete den Apparat. Er berührte mit der Hand den alten Sprengkopf und fuhr an seiner Oberfläche entlang. »O nein. Nein, nein«, murmelte er. »Das ist eine uralte Waffe. Schaut her! Man hat sie mit diesem anderen Stück zusammengefügt.«
»Woher weißt du das?« fragte Xord.
»Niemand kann heute noch solches Metall herstellen. Schau. Es könnte ... aber nein ...«
»Was?«
»Eine alte Bombe. Wir müssen sie abmontieren.
Xord, Unterführer. Holt Werkzeug! Irgend etwas.
Holt Stel! Er hat immer irgendwelches Werkzeug. Ist auf diesem Boot gar nichts?« Während Jestak erklärte, was er befürchtete, hatte er schon die Spitze von einem Bootsmesser abgebrochen und kämpfte wie wild mit einer Schraube. Andere machten sich über andere Befestigungen her, sie schraubten ab, hackten, feilten und sägten sogar, um das Gerät zu demontieren. Ein Mann hielt ständig das Ohr an das Innanigani-Gehäuse und konnte, wenn der Lärm einmal aussetzte, das langsame, unerbittliche Ticken des Zeitzünders hören.
»Sie kommt frei!« rief Zimon schließlich. »Haben wir einen Bootskran? Schnell!«
»Schon unterwegs, Major!« rief ein Soldat.
Der Zeitzünder rollte langsam vom Sprengkopf weg. »Keine Zeit zum Warten!« schrie Jestak. »Alle herhören. Hebt sie heraus. Wir werfen sie über Bord und fahren dieses Boot weg.«
»Ich weiß nicht ...«, begann der Major, schloß sich aber schon den anderen an, die alle Kraft aufwende-ten, um den schweren Apparat aus dem Frachtraum zu heben.
»Jemand hat es mir erklärt«, keuchte Jestak. »Die Frau aus der Kuppel, Eolyn. Man braucht eine Explosion, um den zweiten Teil auszulösen. Dieser hier ...
macht – so, jetzt alle zusammen anheben – aus Baligan
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