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Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Titel: Pelbar 7 Das Schwert der Geduld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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mußt du auch etwas tun.«
    »Und was?«
    »Sag deinen Leuten, was Borund gemacht hat. Ich kann mir nicht denken, daß sie damit einverstanden wären. Und ich möchte mit eurer Regierung sprechen. Bist du damit einverstanden?«
    Owayn seufzte. »Vielleicht ist es mir nicht möglich.« Er zögerte. »Ja, ich bin einverstanden. Geh jetzt!«
    Stel kroch zum Fenster hinaus und prallte beinahe mit Jaas zusammen, dem letzten Innanigani-Agenten, der noch fehlte. Als er sich dicht hinter den anliegen-den Häusern vorbeidrückte, fragte sich Stel, warum er sich so verhielt. Nun, Leben zu retten war wichtig.
    Vernichtet hatte er schon genügend. Das alte Buch sprach von Vergebung. Und wenn er mit den Innanigani sprechen konnte, konnte er vielleicht Verständnis wecken. Wenn sie ihn ließen. Er traute Owayn nicht mehr als einer Mokassinschlange. »Geh nie mit einer Mokassinschlange ins Bett, dann brauchst du auch nicht zu fürchten, gebissen zu werden«, hatte Tor, der Shumai, immer gesagt. Stel wußte, daß er ei-ne selbstverständliche Regel brach, aber irgendwie hielt er seine Handlungsweise für richtig.
    Als er endlich auf die dunkle Straße hinaustrat und auf den Hafen zuhinkte, sah er auf der nächsten Stra-
    ße eine Menschenmenge mit Fackeln vorüberziehen.
    Er drückte sich zur Seite und stellte fest, daß sie auf Owayns Haus zugingen – harte Männer, meist Fischer und Hafenarbeiter, voll wütender Entschlossenheit. Stel begann daran zu zweifeln, ob die Innanigani es schaffen würden, die Südbarriere zu erreichen. Er schloß fest die Augen und betete, daß Ferth nichts geschehen möge, dann hastete er durch die dunklen Straßen zum Hafen.
    Als er zu seinem Boot hinausruderte, sah er um den Schauplatz der Katastrophe einen Kreis von Lichtern. Ihm fiel wieder ein, daß Jestak tot war, und um seine Kehle legte sich der Schmerz wie eine Hand und erwürgte ihn fast. Was war mit Tia und den Kindern? Welch ein Verlust für die Pelbar-Gesellschaft.
    Er faßte die Ruder, fest entschlossen, daß Ferth nicht sterben sollte. Sie hatte nichts damit zu tun – vielleicht war sie jetzt schon tot oder auf dem Wege dazu.
    Aber Owayn hatte irgendeinen Plan. Als Stel langsam seinen Anker hochzog und das einzige Segel ausschüttelte, stieg aus der Gegend von Owayns Haus eine Flammenzunge auf. Damit würden sie alle beschäftigt sein. Er fragte sich, wie die Baligani das Feuer in Schach halten und verhindern wollten, daß die anderen Häuser mit verbrannten. Damit würden sie noch mehr zu tun haben. Mit einem leichten Ruck bauschte der Seewind sein Segel, und das Boot fuhr langsam nach Süden in die Nacht hinein, Stels selt-samem Treffpunkt entgegen.

SECHSUNDZWANZIG
    Der Erhabene Onser hatte seine Männer den Rest des Tages bis in die Nacht hinein in Eilmärschen nach Osten getrieben, weil er das Lager erreichen wollte, das sie zwei Tage zuvor errichtet hatten. Es lag auf einer Wiese, nahe am Wasser und ein gutes Stück von den umstehenden Tannen entfernt.
    Die Soldaten langten erschöpft und teilnahmslos dort an. Ein Leutnant trat auf den Erhabenen zu und sagte: »Sir, die Männer sind krank. Viele von ihnen haben Durchfall und Kopfschmerzen. Wir haben dar-
    über gesprochen. Wir glauben, daß es an dem Wasser aus den Brunnen von Tule liegt. Jetzt haben wir die Fässer ausgeschrubbt und aus diesem Bach nachge-füllt. Wir ...«
    Er wurde von einem plötzlichen Knall unterbrochen, und beide wirbelten rechtzeitig herum, um im Schein der Feuer zwei Männer stürzen zu sehen. Es war eine Tretmine. Onser schüttelte den Kopf.
    »Nichts zu machen. Wir müssen hier weg. Vorsichtig.
    Ich will nicht noch mehr Leute verlieren. Peinliche Genauigkeit. Vorwärts, Leutnant, auch wenn die Männer noch so krank sind!«
    Als sie sich in Marsch setzten, blitzten zwischen den Bäumen in einer Reihe Gewehrschüsse auf, die Ostländer antworteten mit mehreren Salven aus dem Maschinengewehr. Onser verstand die Umstände der letzten Invasion allmählich noch besser. Und Borund war sogar dabeigewesen. Warum hatte er alles so falsch dargestellt? Seine eigene Angst und Vorsicht verstärkten sich noch. Wenigstens hatten sie den Vorteil der wärmeren Jahreszeit.
    Spät in dieser Nacht, nachdem sie ein neues Lager errichtet und hastig befestigt hatten, sahen alle, die noch wach waren, ein seltsames Feuer hoch über ihren Köpfen, das sich vor dem Wind bewegte. Sie beobachteten es schweigend, und als es vorüberflog, schweb-ten und wirbelten Hunderte von

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