Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Titel: Pelbar 7 Das Schwert der Geduld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
Vom Netzwerk:
Himmel hinter ihrem Kopf, der das gelöste Haar unter ihrer Mütze erfaßte und aufleuchten ließ. Ihre Augen streiften die seinen, kamen zurück und senkten sich zu ihren müßigen Fingern, die auf dem Band über ihrer Brust ruhten.
    »Wie heißt du?« fragte Oberly. Sie warf ihm einen schnellen Blick zu. »Du bist durch all den Regen gekommen, wie ich höre«, sagte er. »Aber ich sehe, daß du nicht zerflossen bist.« Sie rückte weg, warf einen Blick nach hinten. Er grinste und sagte: »Geh nicht fort, bitte. Bleib hier!«
    Die andere Frau hüstelte, und Oberly faßte sich wieder und sah, daß Peydan ihn zornig anfunkelte.
    Er wich zurück und setzte sich, ohne die Pelbarfrau aus den Augen zu lassen, die sich zusammen mit der jüngeren setzte, dann die Ostländer anblickte und sich räusperte.
    »Mein Name ist Ahroe Westläufer«, begann sie.
    »Ich bin eine Pelbar aus Pelbarigan, aber von der Heart-Fluß-Föderation ermächtigt, für uns alle zu sprechen. Ich nehme an, du bist Peydan, der Kommandant der Invasionstruppe. Und du mußt Borund sein, der Abgeordnete, dem wir diesen Krieg am un-mittelbarsten zu verdanken haben.«
    »Konflikt«, sagte Peydan. »Es ist ein Konflikt.«
    Ahroe betrachtete ihn schweigend.
    »Soweit ich verstanden habe, ist es nicht so wichtig, was es ist, sondern wie man es nennt.« Arey lachte.
    »Wenn man sagt, es ist ein Krieg, dann ist es schwieriger, sich über ein Ende zu einigen. Hat etwas mit der obskuren Politik der Ostländer zu tun.«
    »Ach so«, sagte Ahroe. »Ich verstehe. Ich hatte schon gehört, daß euch die Worte wichtiger sind als der Inhalt. Ein ziemlich weit verbreitetes Problem. Ich nehme an, ihr könnt meinen Dialekt verstehen. Ist das richtig?«
    »Es ist ziemlich schwierig«, sagte Peydan, »aber wir sind an provinzielle Sprechweisen gewöhnt.«
    »Ach so. Wenn ihr im Laufe der Zeit einen etwas weiteren Horizont bekommt, werdet ihr eine ganze Reihe von Sprechweisen kennenlernen, und auch die Stärken jeder einzelnen. Aber zur Sache! Man hat uns mitgeteilt, daß ihr unseren vor kurzem zu euch ge-sandten Boten nicht anerkannt, ja, sogar grob miß-
    handelt habt, und daß ihr unsere Anfrage bezüglich eurer Westgrenze nicht beantworten wolltet. Trifft das zu?«
    »Es trifft zu, daß wir nicht willens sind, euch Informationen bezüglich unserer Grenze zu geben«, brummte Borund.
    »Dürfen wir erfahren, warum?«
    »Wir sehen keine Notwendigkeit. Unsere westlichen Provinzen werden von Wilden bewohnt, und wir sehen keine Notwendigkeit, ihnen in irgendeiner Weise besondere Beachtung zu schenken. Sie sind dort nur, weil wir uns bisher noch nicht dazu entschlossen haben, sie zu vertreiben und diese Gebiete in Besitz zu nehmen.«
    »Ich verstehe. Dann ist jedes Gebiet im Westen, ganz gleich, wer es bewohnt, für euch einfach ein ...
    ein von euch nicht bewohntes Gebiet?«
    »Ich lehne es ab, auf diese Frage zu antworten.«
    Ahroe schaute Leutnant Oberly an, der etwas weiter hinten an der Seite stand. Oberly schaute die jüngere Frau an, die dasaß und das Gespräch eifrig mit-schrieb. Ahroe wandte sich wieder Borund zu. »Und doch hat dieser junge Mann ein Kapitulationsdoku-ment unterzeichnet, das Arey mir gezeigt hat. Und ein solches Abkommen schließt notwendigerweise ein, daß ihr unsere Existenz als rechtsfähige Körper-schaft anerkennt.«
    »Er war dazu nicht befugt.«
    »War er zur fraglichen Zeit nicht der kommandie-rende Offizier eurer Armee, nachdem alle anderen getötet oder gefangengenommen worden waren?«
    »Unsere gesetzgebende Versammlung würde einem solchen Dokument niemals zustimmen, und daher besäße es für uns niemals Rechtskraft.«
    »Du meinst, daß wir euch versorgen, und daß wir ... euch sicher zurückgeleiten, ist nicht von Bedeutung? Wir halten unsere Seite des Abkommens, und ihr widerruft dann die eure?«
    Borund antwortete nicht.
    »Was sollte uns dann daran hindern, euch alle in einer Reihe aufzustellen und gleich hier zu töten, damit ihr nicht wieder bei uns einmarschiert? Was, heißt das, außer unserer eigenen Zivilisation, die so etwas nicht zulassen würde? Wir sind, wie ich beto-nen muß, offensichtlich fähig, uns zu verteidigen.«
    »Jetzt vielleicht noch. Wir Innanigani sind ein friedliebendes Volk und wollten uns bisher lediglich verteidigen. Aber nun haben wir eure Waffen gesehen und werden bald fähig sein, sie selbst herzustellen und zu verbessern«, sagte der Erhabene Peydan.
    »Ohne Zweifel«, entgegnete Ahroe. »Diese

Weitere Kostenlose Bücher