Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Titel: Pelbar 7 Das Schwert der Geduld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
Vom Netzwerk:
unserem Vorteil nützen können. Sie sind jedenfalls psychologisch gesehen Dummköpfe. Voller Angst und Aberglauben. Ich kann mir vorstellen, daß sie für die Wissenschaft der Psychologie überhaupt keinen Sinn haben.«
    Im Nordwesten, in den Sümpfen von Maaldune, hatte der Schnee die Spuren der Flüchtlinge von Enult überdeckt, und der darauffolgende Regen verwandelte den ohnehin trostlosen Lagerplatz von Sharitans Truppe in ein morastiges Elendsquartier. Die Männer hatten Unterstände aus Tannenzweigen gebaut, aber sie konnten das stetig tröpfelnde, eiskalte Wasser nicht abhalten. Die qualmenden Feuer halfen ein wenig, aber sie hatten gegen die Feuchtigkeit anzukämpfen, die verhinderte, daß die Männer ihren Körper und ihre Kleidung trockenbekamen. Am zweiten Morgen befahl Sharitan widerwillig den Rückzug nach Osten durch den Sumpf.
    Die Stimmung der Männer besserte sich, als es sicher schien, daß sie endlich nach Hause zurückkehren würden. Sie mußten an der Stelle durch den Fluß waten, wo die erste Brücke hinter ihnen herausgeris-sen worden war, und als die ersten auf der anderen Seite aus dem Wasser stiegen, wurden sie mit Blitz und Krach und einem kalten Schlammschauer in die Luft gejagt. Die Nachfolgenden schauten verstört über den Fluß zu ihren blutüberströmten, zerrissenen Kameraden hinüber, bis ein Unterführer rief: »Hindurch jetzt, Männer, und greift an! Wenn die Feinde hier sind, los auf sie!«
    Mit trillernden Schreien rannte die ganze Schar durch das Wasser und in den dahinterliegenden Sumpf, sie hörten erst auf zu laufen, als sie eine hö-
    hergelegene Insel erreichten. Kein Feind ließ sich sehen. Sie legten eine Pause ein, stolperten platschend herum und rangen nach Atem, waren aber froh, ein Stück weitergekommen zu sein. Sharitan hatte nichts gesagt, war aber mit den übrigen durchs Wasser ge-watet.
    »Nun, Männer, vorwärts!« brüllte er schließlich, und die Truppe setzte sich wieder in Marsch, durch das Laufen aufgewärmt. Jemand begann zu singen, aber ein paar Augenblicke später traf ihn ein einzelner Gewehrschuß aus großer Entfernung in den Bauch, und er kippte nach vorne.
    »Jetzt ist der Feind da!« schrie der Unterführer.
    »Auf! Bewegt euch, Männer, in Richtung auf den Schuß!« Wieder begann die Truppe stolpernd über die Hügel im Sumpf zu traben, und schließlich ge-langten sie ganz aus den Sümpfen heraus. Der Unterführer hob seinen in der Hülle steckenden Bogen, stieß einen schrillen Schrei aus und tanzte wild auf dem ansteigenden Gelände. Er rannte zurück, um die Männer anzufeuern, aber da, wurde auch er von der letzten der Landminen, die die Westländer gelegt hatten, in die regennasse Luft gesprengt. Er landete mit einem platschenden Aufprall. Drei weitere Männer stürzten ebenfalls. Zwei lagen reglos, der dritte hielt sich stöhnend die Ohren. Die Männer dicht dahinter bekamen etwas von der Druckwelle mit, blieben aber ziemlich unverletzt.
    Sharitan kam heran und sagte: »Nun, Männer, wir nehmen die hier mit und legen sie zu den Kundschaftern, die diese Stinktiere ermordet haben. Wir halten uns die ganze Zeit abseits der Wege.«
    Als die Leichen mit Steinen bedeckt waren, rief Sharitan seine Truppe erneut zusammen. »Männer von Innanigan«, begann er. »Es mag auf den ersten Blick so aussehen, als hätten wir eine Niederlage erlitten. So solltet ihr es nicht auffassen. Wir haben da-zugelernt. Wir werden zurückkommen. Die Macht von Innanigan hat die Peshtak und ihr Freundesge-sindel so weit zurückgetrieben, wir werden nicht aufgeben. Wir werden unsere stählerne Hand so weit nach Westen ausstrecken, daß sie nie mehr wiederkommen. Nun ist es Zeit, mit erhobenem Haupt nach Osten zu marschieren. Nehmt es als Vorbereitung für das kommende Jahr. Dieser ganze Vormarsch war nicht richtig geplant, aber es ist uns gelungen, den Feind anzugreifen, und obwohl Eplay eine Niederlage einstecken mußte, hat er ihnen zuvor sicher entscheidende Schläge versetzt. Jetzt werden die Bürger alarmiert sein und einsehen, wie notwendig die Unterstützung ...«
    Sharitans Rede wurde durch einen weit aus dem Südosten kommenden Gewehrschuß abgeschnitten.
    Der Innanigani-Leutnant wurde herumgerissen und stürzte von dem Felsen, auf dem er gestanden hatte.
    »Dem Schicksal sei Dank«, sagte ein Mann. »Wir wollen ihn mit den anderen begraben. Wer ist jetzt noch übrig? Unterführer Kaynard? Sieht so aus, als wärst du dran. Wir wollen nach Hause.«
    »Ich?

Weitere Kostenlose Bücher