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Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Titel: Pelbar 7 Das Schwert der Geduld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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Lollar, übernimm du! Du bist länger dabei als ich.«
    »Nicht um deine Schweinspfeife, Kay. Du bist dran. Ich schlage vor, wir verschwinden schleunigst von hier.«
    »Zuerst begraben wir den Leutnant.«
    »Werft ihn auf die Steine. Da kann er alles bewachen. Es bläst ein kalter Wind herauf. Bald wird der ganze Regen gefrieren.«
    Ohne auf weitere Befehle zu warten, warfen vier Männer Sharitans Leiche auf den Steinhaufen und machten sich, nach den anderen rufend, auf den Weg nach Osten, durch die Wälder. Kaynard blickte Lollar an und zuckte die Achseln. Der ganze Haufen packte sich die Vorräte auf den Rücken und folgte.
    Inzwischen war der rothaarige Soldat, den Sharitan weggeschickt hatte, unverdrossen nach Osten gegangen, den anderen immer mehrere Ayas voraus, allein und verängstigt. Er fröstelte und suchte nach einem Unterschlupf in den Felsen, um sich auszuruhen.
    Beim Gehen kaute er trockenen Mais aus Enult. Als Farmer schreckten ihn die weglosen Wälder nicht, aber er hatte es eilig, von den Peshtak wegzukom-men. Er war erleichtert, daß er Sharitan, den er für verrückt hielt, weit hinter sich gelassen hatte.
    Der Wind kam jetzt aus dem Norden, und er war kalt geworden. Nach kurzer Zeit bildeten sich in den Sümpfen von Maaldune im stehenden Wasser an den seichten Stellen Eisnadeln, und diese streckten sich nach außen und wuchsen zu einem dichten Geflecht zusammen. Der Nieselregen wurde schwächer und verfestigte sich. Aus den Leichen der vier Männer, die von der dritten Mine getötet und von den Innanigani in ihrer Eile am Fluß zurückgelassen worden waren, war die Wärme gewichen, sie wurden langsam hart wie der Schlamm, in dem sie lagen, sie verschmolzen mit ihm und wurden ein Teil der vom Durchmarsch der Truppe aufgewühlten Sümpfe.
    Etwa um dieselbe Zeit wurden im Südosten, im Tunnel die Gefangenen auf fünf Sentani aufmerksam, Läufer, die von Westen gekommen waren. Die Neuankömmlinge sprachen mit den Westländern, und mehrere Pelbar-Gardisten machten sich im Laufschritt auf den Weg. Bald langte eine Transportko-lonne aus zwölf Pferden an, mit weiteren fünfzehn Sentani zu Fuß und vier Leuten zu Pferde. Zwei davon waren Frauen. Mokil ging hinaus und umarmte sie beide, dann umarmte Winnt die jüngere und hielt sie lange an sich gedrückt. Auch Igant, der ältere Peshtak, umarmte die ältere Frau, und Arey stand in Gedanken versunken da, lachte dann und drückte seine Handflächen an die ihren.
    »Was soll das alles?« fragte Oberly.
    »Frauen für die Soldaten«, bemerkte Peydan.
    »Nein. Die nicht«, widersprach Oberly. »Das sind Verwandte oder sowas. OOOOOh. Sieh dir nur die jüngere an!«
    »Verräter!« fauchte Borund. »Faulschlamm, alle beide!«
    »Die eine ist eine Seerose.«
    »Darf ich dich daran erinnern, junger Mann, daß sie unsere Feinde sind?«
    »Oh, Erhabener, die da – die da. Ich wünschte, alle meine Feinde wären so wie sie.«
    »Dann freue dich! Vielleicht bringt sie deinen Hin-richtungsbefehl.«
    »Irgendwelche Papiere haben sie tatsächlich dabei.
    Seht! Der Shumai deutete auf uns.«
    »Nur Geduld. Wir werden es erfahren – zu bald schon, könnte ich mir vorstellen. Das ist eine Pelbar.
    Jetzt werden wir also sehen, wie die Chefs der Pelbar arbeiten. Wie ich höre, leiten sie die ganze Bande.
    Einfach sieht sie auch nicht aus.«
    Die Ostländer mußten warten, während sich die eingetroffene Gruppe niederließ und Tee und Kuchen zu sich nahm. Es blies ein kalter Wind, und alle wärmten ihre Hände an den Schalen. Oberly schaute ziemlich ungeduldig zu.
    Endlich trennten Peshtak-Wachen die Innanigani-Offiziere von ihren Leuten und führten sie ein Stück in den langen Tunnel hinein. Die Wächter stellten Sitzgelegenheiten aus Holzbalken auf. Arey und ein Peshtak-Wächter führten die beiden Frauen und Igant an Sitzplätze gegenüber. Die ältere Frau setzte sich und blickte von einem der Innanigani zum anderen.
    Sie hatte einen sehr geraden Rücken und schwarzes, von grauen Strähnen durchzogenes Haar. Ihre hohen Backenknochen modellierten ein Gesicht, das offensichtlich einmal sehr schön gewesen, jetzt aber durch Nachdenken, Sorgen und Wetter härter geworden und etwas gealtert war. Die Frau sah sie an, ohne zu lächeln.
    Neben ihr stand die jüngere, groß und schlank, mit leichten Sommersprossen auf dem Gesicht, eine Sentani, die eine Schultertasche mit allen Papieren trug.
    Oberly sah, daß ein Feuerstrom von Anmut von ihr ausging und aufstrahlte wie der

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