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Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Titel: Pelbar 7 Das Schwert der Geduld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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Abschriften eingesammelt und von den Geistlichen der Stadt, die für den sorgfältigen Umgang und die sichere Aufbewahrung verantwortlich sind, für ihre Besitzer einbehalten werden sollen; daß jeder, der das Tantal-Buch lesen will, die Erlaubnis dazu bekommen soll, vorausgesetzt er tut dies unter Anleitung der Geistlichen in der Stadtbibliothek und erhält gleichzeitig religiöse Unterweisung durch jene Geistlichen.
    Ich bestimme, daß in zwei Jahren, von diesem Zeitpunkt an, die Frage in dieser Kammer noch einmal vorgebracht und erneut entschieden werden soll, wobei ich voraussetze, daß der Konflikt mit dem Osten bis dahin beendet ist und daß genügend Zeit für nüchterne Überlegungen unsere Reaktion auf diese neuen Ideen geordnet und sachkundig gemacht hat. Ich befehle, daß die Gardisten sofort darangehen, die existierenden Abschriften des Tantal-Buches einzusammeln, und ich ordne weiterhin an, daß die Bürger uneingeschränkt mit den Gardisten zusam-menarbeiten. So halten wir fest an dem Guten, das wir besitzen und unterdrücken doch nicht diejenigen unter uns, die diese neuen Lehren erforschen wollen.«
    Alance legte die Richtlinie nieder und erhob sich.
    »Die Sitzung ist beendet. Ich bitte um zwei Sonnenbreiten Schweigen, ehe wir den Gerichtssaal verlassen.« Sie selbst drehte sich auf dem Absatz herum und betrat das Zimmer der Protektorin, die Tür schlug mit einem tiefen, hohlen Klang zu. Die Ratsmitglieder starrten sie an. Dann stellte der älteste Gardist den Zeitgeber ein. Während sich die Sonne unendlich langsam über den Fußboden bewegte, machte sich eine leichte, immer stärker werdende Unruhe im Raum breit, als die Gardisten das Ende des Schweigens anzeigten, leerte sich der Saal erstaunlich schnell, und sobald die Rätinnen die Gänge erreichten, erhoben sich ihre Stimmen in Streitgesprächen.
    Nach Sonnenhochstand schaute Raydi aus dem Fenster des Häuschens, das dem Westläufer gehörte und auf den Klippen außerhalb der Stadtmauern stand, und bemerkte zu ihrem Vater: »Da kommt jemand.
    Gardisten.«
    »Gardisten?« Stel schaute von seinem Buch auf, sein Blick irrte ab.
    »Fünf. Sie kommen hierher, Vater.«
    Stel erhob sich und trat ans Fenster, als die braun-gekleideten Männer die Terrasse erreichten und sie überquerten. Sie klopften, noch ehe Stel die Tür erreichen konnte. Er öffnete und stellte sich in den Rahmen. »Was ist?« fragte er.
    »Ach, Stel. Dürfen wir hereinkommen?«
    »Ist etwas nicht in Ordnung? Ist es wegen Ahroe?
    Ist ...«
    »Wir sind gekommen, um deine Abschriften des Tantal-Buches einzusammeln. Befehl der Protektorin.«
    »Meine ...«, begann Stel, dann brach er ab. Er hielt sich am Türrahmen fest. »Einfach so? Meine Abschrift des Buches?«
    »Man wird sie sicher verwahren, zwei ...«
    Stel drehte sich langsam um, dann schlug er blitz-schnell die Tür zu, verriegelte sie, lief durch den Raum und schrie: »Komm, Raydi! Schnell!« Die Gardisten hämmerten schon gegen die Tür, als die beiden ins hintere Zimmer verschwanden.
    »Ich dachte mir schon so etwas. Ihr beiden, nehmt die Seiten. Rulf, du gehst an die Rückseite.« Die Gardisten bezogen ihre Stellungen, während der Gardehauptmann mit dem Griff seines Kurzschwerts gegen die Tür hämmerte. Es kam keine Antwort. Er spähte durch das Fenster hinein, sah aber nur ein spärlich möbliertes Wohnzimmer mit überall verstreuten Papieren. Er versuchte es mit dem Fenster und fand es offen, kletterte hinein, ging zur Tür und entriegelte sie. Die beiden Gardisten durchsuchten das Haus und fanden einige Teilabschriften des Buches, aber kein Original. Wohin Stel und Raydi verschwunden waren, konnten sie nicht feststellen.
    Sie verließen das Haus, und der Gardehauptmann rief nach den dreien, die draußen standen. Als er sich umdrehte, kam Stel und stellte sich in die Tür. Er hielt eine Abschrift des Tantal-Buches in der Hand und sagte: »Hier, Gardehauptmann, für dich. Meine Abschrift. Ich möchte bitte eine Quittung.«
    Der Gardehauptmann sah ihn an, nahm das Buch, blätterte es durch und bemerkte: »Stel, wir wissen, daß du viel für die Stadt getan hast. Wir wollen keine Schwierigkeiten. Wir haben den Verdacht, daß du noch weitere Abschriften besitzt. Die möchten wir auch haben.«
    »Ihr dürft gerne das Haus durchsuchen, Gardisten.
    Raydi macht euch gerade Tee.«
    »Keinen Tee. Nur die Abschriften.«
    »Wie ist es mit der Quittung für diese hier?«
    »Keine Quittung. Die Geistlichen werden sie auf-bewahren.

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