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Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Titel: Pelbar 7 Das Schwert der Geduld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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ausbrechen, müssen sie wissen, daß die Innanigani nicht angegriffen werden, sondern selbst die Ursache sind.«
    »Ist es das, was die Föderation will?«
    »Ich will es. Ich hatte genug Zeit, darüber nachzudenken. Ich bin sicher, die Föderation würde mitma-chen.«
    »Ich verstehe.« Jestak starrte lange an die Decke.
    Als er Ahroe wieder ansah, merkte er, daß sie im Stuhl eingeschlafen war. Aber er brauchte sie nicht zu fragen, warum sie wollte, daß er das tat. Von Anfang an hatte er im Zentrum der sich ausweitenden Union der Völker gestanden, obwohl er lange Zeit nicht an der vordersten Front gearbeitet hatte. Aber sein Na-me galt immer noch. Und vielleicht dachte sie, er hätte auch das Geschick dazu. Oder sie wurde der ganzen Sache müde. Er schaute in ihr schlafendes Gesicht und fand es ausdrucksvoll und immer noch schön, aber die sich entwickelnden Falten zeugten mehr von Verantwortung und Kummer als von Lachen. Nur zögernd griff er schließlich nach ihren Händen, um sie zu wecken.
    Zur gleichen Zeit stieg Lume Budde, der Repräsentant von Innanigan, langsam die Treppe zu seiner Stadtwohnung hinauf. Als er die Tür öffnete, saß seine Frau da und nähte braune Rosen um den Rand eines Schals.
    »Nun«, fragte sie, »können wir jetzt nach Hause, oder heißt es weiterfrieren und warten in diesem mageren Knochen von einer Wohnung?«
    »Nach Hause«, sagte er und ließ sich in einen Stuhl sinken.
    »Dann ist es also vorbei? Haben sie beschlossen, die Westländer mit ihren Tafelmessern in Stücke zu schneiden? Sie zu Erdnußbrei zu verarbeiten? Und auf Brötchen zu servieren?«
    Budde winkte ab. »Nein. Aber fast. Sie haben beschlossen, eine Gegenforderung zu schicken. Die Grenze soll nicht der Leynap sein, sondern der Cwanto, nach Norden bis zur Westbiegung und dann weiter nördlich bis ins Gebiet der See-Sentani.«
    »Dann gibt es also Krieg? Noch mehr Tote? Mehr Kosten?«
    »Sieht so aus.«
    »Warum? Wir sind doch wirklich nicht wie Moskitos totzuschlagen, oder? Glauben sie das?«
    »Ja. Wahrscheinlich. Aber ich glaube, darum geht es ihnen eigentlich gar nicht. Es sind die Industrialisten, die sich einen Profit versprechen. Sie basteln gerade an neuen Waffen. Die wollen sie verkaufen. Au-
    ßerdem ...«
    »Außerdem? Du meinst, das sei ein Heilmittel gegen die Arbeitslosigkeit, das doppelt wirkt: Einmal Arbeit, um Waffen herzustellen; zum anderen: Tote brauchen keine Arbeit.«
    »Durch Besetzung dieses Gebiets bekommen sie eigene Kohle. Sie erstreckt sich, westlich des alten Feuers, im Boden.«
    »So weit? Über all diese Bergkämme also? Wie eine Holzstraße. Wie wollen sie das verteidigen?«
    »Die Waffen, Bes. Sie sagen, mit den Waffen werden sie es schaffen.«
    »Dann müssen es aber gute Waffen sein. Am besten sollten sie in die Luft fliegen, den Feind wie die Füch-se riechen und dann auf ihn herunterfallen.«
    »Du weißt aber, daß sie das nicht tun werden.«
    »Oh, ich weiß das nur zu gut. Morgen früh fahren wir jedenfalls nach Hause. Ich werde Telly sagen, er soll die Abdeckung auf den Wagen machen.«
    »Das wird ihm bei dem Regen und dem Schlamm nicht viel nützen. Er wird beim Ziehen Hilfe brauchen. Vielleicht könnten wir warten, bis er den Ochsen bekommt.«
    »Das dauert zu lange. Er muß es einfach schaffen.
    Ich möchte nach Hause. Vor dem Frühling gibt es noch einen Haufen Arbeit.«
    »Ja, meine Liebe. Das hast du schon gesagt. Immer und immer wieder.«
    »Lumie, wird es denn wirklich zum Krieg kommen?«
    »Ich weiß es nicht. Ich glaube schon, Bes. Außer, sie geben auf. Diesmal wird es nicht bei einem Überfall bleiben.«

SECHZEHN
    Die Blätter legten gerade den ersten grünen Schleier über die Weiden, als der Posten der Innanigani-Garnison in Sconet Ford am Leynap-Fluß das Donnern einer fernen Explosion durch das Tal dröhnen hörte. Er rappelte sich in seiner Holzbastion auf, wo er faul herumgelegen hatte und schaute, die Hand über den Augen, über den Fluß.
    Von einer Reihe von Reitern am Ufer trieb eine Rauchwolke weg. Er blies das Horn und begann zu zählen. Ein Leutnant kam hastig die Treppe herauf und fragte: »Was ist? Was ist los?«
    »Die Westländer, Sir. Ein ganzer Haufen. Auf ihren verfluchten Tieren, glaube ich. Sie haben eine Fahne.«
    Während sie noch hinsahen, trieben vier Männer ihre Pferde in den Fluß hinein und hielten schräg gegen die Strömung auf die lange, bewaldete Insel zu, die etwa ein Drittel der Breite vom Ostufer entfernt lag. Die Fahrrinne

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