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Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Titel: Pelbar 7 Das Schwert der Geduld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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Unsinn! Nicht jetzt.«
    »Morgen früh werde ich nach ihm suchen. Mal sehen, was er sagt.«
    »Ich habe Angst davor, was er sagt. Und ich bin die ganze Sache leid. Vielleicht sollte ich zurückgehen und mich in diesem schwarzen Loch verlaufen, und ...«
    »Niemals. Es gibt noch zuviel Arbeit. Arbeit, für die nur du zäh genug bist. Laß Stel tun, was er tun muß.«
    Ganz leise begann Ahroe zu weinen, und Tristal wandte sich ihr zu und legte ihren Kopf, der noch in der Wintermütze steckte, unter sein Kinn. Sie lagen ganz still da, aber der Hund spürte die Kälte, drängte sich beharrlich zwischen ihnen nach oben und schob seine Nase unter ihre verschlungenen Arme, er zappelte und wühlte und seufzte schließlich, als alle drei einschliefen. Weit entfernt bellte in der wieder aufge-kommenen Kälte ein Tanwolf, ein zweiter antwortete, dann ein dritter.
    Während sie schliefen, sprach Jestak vor dem Rat über die Flüchtlingsfrage. Es war eine Nachtsitzung, und der Gerichtssaal war nicht voll, aber alle wichti-gen Politiker waren anwesend.
    »Ich weiß noch, wie ich mich als junger Mann«, fuhr Jestak fort, »auf meine Reise nach Osten vorbe-reitete. Etwa drei Ayas flußabwärts von hier steht hoch oben auf den Klippen eine Ruine aus alter Zeit, fast völlig bedeckt von Weinranken und Flugsand.
    Ein Teil davon ist erstaunlich gut erhalten. Da konnte jemand wirklich mit künstlichem Stein umgehen. Das könnte die Basis für einen Ableger von Pelbarigan werden. Warum sollte man die, die sich unter den Anschauungen der Geistlichen nicht wohl fühlen, nicht auffordern, dorthin zu gehen? Ihnen helfen, sich niederzulassen. Mit ihnen bauen ...«
    »Die Stadt aufspalten?«
    »Gespalten ist sie schon jetzt, Protektorin. Auf diese Weise wird der Riß nicht zu einem Graben. Es gibt Zusammenarbeit. Wechselbeziehungen. Ihr könntet jetzt anfangen. Morgen zeige ich euch, wo es ist. Wir – Brus und ich – haben direkt an der Flußklippe in eines der Fundamente hineingegraben. Es verwittert zwar, aber die Grundlage ist gut. Dort könnte man sehr schnell einen Unterstand bauen.«
    »Wir haben jetzt Winter, Jestak.«
    »Bei diesem Tauwetter ist der Boden sicher nicht gefroren, Protektorin. Es wäre möglich. Und es ist ei-ne gute Zeit zum Holzschlagen. Nicht schlecht, um Brunnen zu graben. Das Gelände liegt hoch, und einen Teil davon kann man gut roden und Gärten anle-gen.«
    Die Diskussion über dieses Thema ging weiter, bis Alance schließlich mehrere bekannte Abweichler rufen ließ und sie fragte, was sie davon hielten. Sie waren erstaunt und – wenn auch zögernd – bereit, sich an die Arbeit zu machen.
    »Ihr bekommt natürlich Unterstützung«, versprach die Protektorin. »So, es ist spät. Wir haben genug getan. Stell den Zeitgeber ein, Linge! Eine Sonnenbreite.
    Wir werden unsere Gebete im Bett zu Ende sprechen.« Die Gardisten klopften mit ihren Schwertgrif-fen, und die Protektorin verließ eilig durch ihre Privattür den Saal.
    FÜNFZEHN
    An dem Tag, an dem er aufgebrochen war, kehrte Tristal nicht mehr aus der Höhle zurück, aber bei Sonnenhochstand des zweiten Tages traf er ein. Als er sich Ahroe näherte, streckte er resigniert die Hände aus, mit den Handflächen nach außen.
    »Der Zettel war fort, Ahroe«, sagte er. »Ich habe die Höhle durchsucht, aber ich glaube nicht, daß Stel da war. Ich habe einen Raum gefunden, in dem er geschlafen hatte. Schöner Platz, hochgelegen und trok-ken, von dem Raum mit den Toten aus gesehen auf der anderen Seite. Das ist eine tolle Höhle. Wunder-schön. An so einer Stelle war ich noch nie.«
    »Er ist nicht da? Wo ist er dann?«
    »Ich weiß es nicht, Ahroe. Fort. Schade. Ich hatte eine Brille dabei, die Celeste für ihn gemacht hatte. Er tut sich schon schwer mit dem Lesen. Zu weitsichtig.
    Ich habe sie in der Höhle gelassen. Im Eingangsraum.
    Vielleicht kommt er zurück.«
    Ahroe studierte einen Rotschwanzfalken, der träge im Norden kreiste. »Dann laß uns gehen. Zurück. Ich werde ihnen ihr Buch geben. Ich glaube, es wird wieder kalt.«
    »Ja. Vielleicht kommt auch noch Schnee, wie?«
    »Warum mußte er das tun, Tris?«
    Tristal schaute sie überrascht an, sagte aber nichts.
    Ehe sie Pelbarigan erreichten, kam aus Nordwesten eine Kaltfront mit Schneetreiben und hielt Jestaks neue Gemeinde schon im Planungsstadium fest. Aber der Same der Idee war gelegt, Hoffnung und Interesse waren aufgegangen.
    Ahroe und Tristal brauchten vier Tage für den Rückweg, und obwohl sie

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