Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Titel: Pelbar 7 Das Schwert der Geduld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
Vom Netzwerk:
lag auf der Ostseite und führte rei-
    ßendes, kaltes Frühlingsschmelzwasser. Der Leutnant sog die Luft ein und sagte: »Ich glaube, die wollen mit uns reden.«
    Er lief die Treppe hinunter und brüllte Befehle.
    »Unterführer Tawy! Rollt die Kanone heraus! Ich möchte alle Männer auf den Mauern sehen, bis auf den Bootstrupp. Raze, hol mir das Dokument – von der gesetzgebenden Versammlung! Aus der oberen, rechten Schublade. Du, Cathet, bereite das Lazarett vor! Vielleicht brauchen wir es.«
    Garet reichte Kahdi seine Zügel und saß ab, als sich das erste Boot der Innanigani der Insel näherte. Er trat auf die abgerundeten Steine am Ufer hinaus, faßte den Bug, hob ihn ein wenig an und zog ihn herauf, bis er festsaß. Dann ging er in Deckung und sah zu, wie die Ostländer die beiden Boote hereinbrach-ten und festmachten.
    Er hob die Hand und sagte: »Garet Westläufer im Namen der Föderation. Wir wollen Gefangene zu-rückbringen und eine geordnete, sichere Übergabe vereinbaren. Wir schlagen vor, daß wir sie auf diese Insel herüberbringen, ihr könnt sie dann von hier ab-holen. Ihr zieht euch auf euer Ufer zurück, ehe wir anfangen. Dann wartet ihr hier, bis wir uns zurück-gezogen haben. In Ordnung?«
    Der Leutnant starrte ihn an. »Gefangene? Meinst du den Opwel-Zug? Sind die etwa noch am Leben?«
    »Alle bis auf einen. Er ist vor ungefähr zwanzig Tagen an irgend etwas gestorben. Wir konnten nichts dagegen machen.«
    »Wo sind sie?«
    Garet deutete mit dem Kopf zum Westufer hin-
    über. Der Leutnant blinzelte. »Ich kann nicht ...«
    »Auf den Pferden. In der Mitte.« Garet sah ihn scharf an. »Das ist einfacher als gehen. Und schneller.
    Nun. Seid ihr einverstanden?«
    Der Leutnant zog die Luft ein. »Ja. Wir sind einverstanden. Und nun habe ich eine Botschaft von unserer gesetzgebenden Versammlung. Wirst du dafür sorgen, daß sie zur ... Föderation, oder wie ihr euch nennt, gebracht wird?«
    »Wir nennen uns die Heart-Fluß-Föderation, das wißt ihr sehr genau – ihr alle von der östlichen Bande oder dem Pöbel oder dem Komplott, wie immer ihr euch nennt. Ja, ich werde dafür sorgen, daß die Föderation das Dokument bekommt.«
    »Es wird euch nicht gefallen. Und jetzt ist es, laut diesem Dokument, meine Pflicht, euch mitzuteilen, daß ihr widerrechtlich in das Territorium der Innanigani eingedrungen seid, denn die gesetzgebende Versammlung behauptet, ihre Grenze führte den Cwanto entlang. Wir werden unseren Anspruch mit Waffen-gewalt durchsetzen und müssen euch auffordern, auf euer eigenes Territorium zurückzukehren.« Der Leutnant schaute Garet ängstlich an.
    Kahdi spuckte lautstark hinter Garet auf den Boden, aber Garet lächelte nur. »Willst du damit sagen, daß ihr euren Anspruch auf alles Land von dort bis zum Leuchtenden Meer des Westens aufgebt?« Er lachte. »Ich werde eure Botschaft überbringen, aber ich glaube, wir sollten zu einer Verständigung gelangen. Wir werden dieses Gebiet bewachen, bis wir eine Antwort von der Föderationsversammlung bekommen. Es wäre für uns beide einfacher, wenn wir die Angelegenheit bis dahin ruhen ließen. Einverstanden?«
    »Ich kann dem nicht zustimmen. Das ist unser Land.«
    »Willst du damit sagen, daß ihr jetzt anfangen wollt zu kämpfen? Nach dem, was letzten Herbst geschehen ist?«
    »Wir haben kein Verlangen, zu kämpfen. Wir wollen nur unseren Anspruch aufrechterhalten. Das erscheint mir vernünftig.«
    »Schon gut, Innanigani. Wie ihr wollt. Aber ihr werdet unsere Patrouillen sehen. Wenn ihr kämpfen wollt, ist das eure Sache. Wir werden euch hierher ei-ne Antwort bringen und euch von dieser Insel aus Zeichen geben. Könnt ihr das akzeptieren?«
    »Soweit ich dazu ermächtigt bin, sichere ich euch freies Geleit hierher und wieder zurück zu.«
    »Nicht so wie bei unserem letzten Boten, dem alten Peshtak. Er hat sich weitgehend von euren Miß-
    handlungen erholt, aber nicht ohne Mühe. Wenn ihr euch jetzt zurückzieht, werden wir mit der Übergabe anfangen. Einverstanden?«
    »Einverstanden«, sagte der Leutnant und schluckte hart. Er befahl seinen Männern, wieder in die Boote zu steigen und abzustoßen. Ehe er das Ufer erreichte, sah er, wie die Reiter mit den auszutauschenden Gefangenen ihre Tiere ins Wasser trieben.
    »Haltet alle Boote bereit!« schrie er und watete ans Ufer. »In jedem fünf Bogenschützen. Wenn ihr die Insel erreicht, besetzt ihr sie. Wir bringen die befreiten Männer nach hinten und bringen dann denen auf der Insel

Weitere Kostenlose Bücher